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> liebe krankenschwestern unter euch...
marie87
Beitrag 16.Aug.2008 - 11:43
Beitrag #1


Suppenköchin
*******

Gruppe: Members
Beiträge: 128
Userin seit: 11.01.2007
Userinnen-Nr.: 3.951



... vielleicht habt ihr ein paar gute worte für mich... ich arbeite zurzeit auf einer nephro-station. seit einer woche und ich kann es kaum abwarten dort wieder weg zu sein! mir macht diese arbeit dort keinen spaß. ich helfe sehr gerne menschen, aber das einzige highlight in diesen acht stunden am tag ist eine tasse senseo-kaffee für mich...
wenn ihr arbeitet, habt ihr dann eure gedanken über gott und die welt einfach ausgeschaltet? die menschen dort leiden alle und dann sterben sie. ich versuche diesen menschen alles so schön wie möglich zu machen und ihnen so viel leid abzunehmen wie ich nur kann, aber das ist mir nicht genug. ich kann ja nichts rückgängig machen, ich bin keine wunderheilerin... und am ende eines arbeitstages bin ich nur noch wütend, dass es keinen gott gibt, der es nie hätte so weit kommen lassen...

habt ihr einen tipp wie ich besser damit umgehen kann? wie ich diese nächsten wochen besser rumkriegen kann, als diese letzte?

liebe grüße,
marie
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LaPia
Beitrag 16.Aug.2008 - 16:47
Beitrag #2


Naschkatze
**********

Gruppe: Members
Beiträge: 453
Userin seit: 01.08.2005
Userinnen-Nr.: 1.940



Hallo Marie,

das, was du beschreibst, kenne ich auch so ähnlich. Wir gehen in so einen Beruf, weil wir Menschen helfen wollen und fühlen uns oft so unsäglich hilflos.

Hier geht es mal wieder um die Unterscheidung, dass wir Dinge, die wir nicht ändern können, akzeptieren sollten, da uns DAGEGEN ankämpfen nur müde und krank macht. Hier sind so Tatsachen gemeint, wie, dass alle Menschen sterben müssen, dass es Leiden und Ungerechtigkeit in der Welt nunmal gibt, auch wenn wir es nicht mögen.
Wie Reena auch meinte, ist es jedoch viel, was wir tun können. Es gibt immer diesen Gestaltungsspielraum, diese Dinge, die wir ändern können. Und auf die solltest du dich auch konzentrieren, um dich besser zu fühlen.

Hilft es dir, wenn du immer denkst, das, was du tust, ist nicht genug?
Vielleicht wäre es besser so (oder ähnlich) zu denken:
Ich mag es nicht, dass es Leid in der Welt gibt. Aber ich kann es nicht ändern, also muss ich es auch nicht ändern. Ich tue, was ich kann, um Menschen ihre Situation zu erleichtern. Das ist gut. Ich tue viel Gutes. Ohne mich ginge es diesen Menschen vermutlich noch schlechter.
Es ist zwar unangenehm, aber ich kann es aushalten, wenn ich nicht allen Leuten helfen kann.

Du hast ganz Recht, du bist keine Wunderheilerin. Und deswegen musst du auch nicht versuchen, eine zu sein. DAS wird dir sowieso nie gelingen, oder? Warum also etwas fordern, was du sowieso nie wirst erreichen können?

Das, was du tun kannst, ist so viel...! Die Zeit, die die Menschen noch haben, versuchen, möglichst angenehm für sie zu gestalten. Ihnen helfen, mit ihrem Leid besser zurecht zu kommen. Zuhören. Wünsche erfüllen, die zu erfüllen dir möglich sind.
Viele Menschen finden es ganz in Ordnung, zu sterben, wenn es nunmal so weit ist, oder? Hast du das nicht auch schon erlebt? Viel schlimmer ist dagegen, nicht gut betreut zu sein, wenn es auf das Sterben zu geht. Und sehr gut ist es, wenn jemand (wie du?) da ist, der zuhört, versteht, mit aushält und da ist, wenn man sie braucht.

Du bist so viel - mehr musst du auch nicht sein!

Sei lieb gedrückt.
Die meisten Menschen kommen mit der Zeit besser damit zurecht. Es ist ein Lernprozess.

La Pia
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