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> liebe krankenschwestern unter euch...
marie87
Beitrag 16.Aug.2008 - 11:43
Beitrag #1


Suppenköchin
*******

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Beiträge: 128
Userin seit: 11.01.2007
Userinnen-Nr.: 3.951



... vielleicht habt ihr ein paar gute worte für mich... ich arbeite zurzeit auf einer nephro-station. seit einer woche und ich kann es kaum abwarten dort wieder weg zu sein! mir macht diese arbeit dort keinen spaß. ich helfe sehr gerne menschen, aber das einzige highlight in diesen acht stunden am tag ist eine tasse senseo-kaffee für mich...
wenn ihr arbeitet, habt ihr dann eure gedanken über gott und die welt einfach ausgeschaltet? die menschen dort leiden alle und dann sterben sie. ich versuche diesen menschen alles so schön wie möglich zu machen und ihnen so viel leid abzunehmen wie ich nur kann, aber das ist mir nicht genug. ich kann ja nichts rückgängig machen, ich bin keine wunderheilerin... und am ende eines arbeitstages bin ich nur noch wütend, dass es keinen gott gibt, der es nie hätte so weit kommen lassen...

habt ihr einen tipp wie ich besser damit umgehen kann? wie ich diese nächsten wochen besser rumkriegen kann, als diese letzte?

liebe grüße,
marie
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Mausi
Beitrag 26.Aug.2008 - 17:23
Beitrag #2


Mama Maus
************

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Beiträge: 8.982
Userin seit: 25.08.2004
Userinnen-Nr.: 78



QUOTE (marie87 @ 26.Aug.2008 - 14:23)
ah und ich würde an der arbeit niemals weinen. ich glaube, das könnte auch hochschaukelnd auf den patienten wirken. ich glaube, wenn man selbst nicht weint, kann das als "fels in der brandung" dienen. als jemand der noch auf dem boden steht und diesen letzten dünnen faden, der verhindert, dass man vollends im himmel verschwindet, einfach nicht loslässt.

Oder es kann zeigen, dass die Pat. sich angenommen fühlen, spüren, dass die Verzweiflung ihrer Situation auch spürbar und reel ist.

Ich persönlich kann es auch nicht, und möchte es auch nicht.
Aber das Mit-Weinen ist Ausdruck von Emotionen - manchmal auch eben einfach das Ausdrücken, was der Pat. fühlt. Das bekommt man in der Situation dann raus, was besser ist.

Ansonsten - Intensivpat. sind hartes Brot.

Erzählen, dass die Pat. geheilt werden könnten - glaub mir, das bringt nicht unbedingt was. Wenn sie um die Diagnose wissen - für was wäre ein Anlügen gut? Ich kann Dir aus Sicht von einer Ex-Pat. sagen, dass Ehrlichkeit das Beste ist, was mir hat passieren können, und als Ges. & Krankenpflegerin kann ich Dir sagen, dass Anlügen ein Scheiß Gefühl verursacht - und eben die Pat. das auch spüren.

Das Leben ist endlich - immer - und nicht jede Krankheit kann geheilt werden.

Begleiten ist (m)ein Zauberwort - mehr können Pflegende nicht tun - Heilen - die Medizin ist nicht allumfassend und muss es auch nicht sein.

ich denke viel ist auch eigene Einstellung zum Tod - auch wenn der Tod mancher Pat. mehr berührt als der von anderen (v.a. wenns sich um junge Pat. handelt).

Liebe Grüsse
Mausi
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