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> Miteinander, Gegeneinander
Mondstern
Beitrag 19.Oct.2006 - 20:08
Beitrag #1


Großer Hund
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Aus aktuellem Anlass beschäftigen mich heute - wieder einmal - viele Gedanken, vor allem Fragen, die ich auf diesem Wege mit euch teilen möchte.

Meine Fragen drehen sich um die Art und Weise, wie wir mit unseren tierischen Zeitgenossen umgehen, sie behandeln und wie wir im Gegenzug von ihnen behandelt werden.

Wer gibt uns das Recht, sie viel zu oft wie Sachgegenstände zu behandeln?
Wieso denken wir so wenig nach, wenn wir mit ihnen umgehen?
Wer gibt uns das Recht, Hühner in einen Käfig zu sperren, der die Größe eines DIN A4 Blattes hat, ihnen die Schnäbel zu verstümmeln, damit sie einander auf dem engen Raum nicht tothacken, sie auf Gitter zu halten, das ihre Füße zerreißt?
Wer gibt uns das Recht, Schweine in Verschlägen zu halten, in denen sie sich nicht einmal umdrehen können, Säue als Wurfmaschinen zu missbrauchen, sie unter Bedingungen "leben" zu lassen, an denen sie zerbrechen?
Viel alltäglicher: Wieso sperren wir Kleintiere in winzige Käfige, ungeachtet ihres immensen Laufbedürfnisses?

Warum nehmen wir nicht viel bewusster wahr, was ein Tier uns schenkt, warum genießen wir nicht viel mehr die Geschenke, die sie uns tagtäglich bereiten?
Wir können Pferde dazu bringen, in allen gewünschten Gangarten mit uns auf dem Rücken durch die Gegend zu laufen - aber wir schlagen sie, weil sie nicht hoch genug springen.
Der Hund, der uns treu und wie ein Schatten folgt und auf unser Wort gehorcht - wenn er einmal nicht auf Befehl sitzt, schreien wir ihn an.
Warum?

Wäre unsere Einstellung eine Andere, frage ich mich, wenn wir nicht daran glauben würden, die Krönung der Schöpfung zu sein? Jeder lehrt uns das - die Bibel, die Naturwissenschaften. Es gibt Menschen im südamerikanischen Regenwald, die glauben, nicht der Mensch stamme vom Affen ab, sondern der Affe vom Menschen.
Würde dieser Gedanke etwas an unserem Umgang mit Tieren ändern?

Woher kommt unser Umgang mit ihnen? Ist es Unwissen? Ist es Gleichgültigkeit? Ist es so, weil es schon immer so war? Doch was gibt uns das Recht, all das zu tun?

Vor allem anderen: Woher nehmen wir uns das Recht zu sagen, "Dein Leben hat heute zu Ende zu gehen"...


Mondstern.
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chaophraya
Beitrag 20.Oct.2006 - 20:05
Beitrag #2


Naschkatze
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QUOTE (Impossible @ 20.Oct.2006 - 10:40)
Was ist mit den vielen Haustieren die von ihren Besitzer-innen zu Tode geliebt werden?
Von den selben Menschen die sich ohne zögern zum Abendessen die absonderlichsten Tiere (Hai, Schildkröte, Löwensteak?) auf den Teller hauen und auch bei Rind, Schwein oder Huhn nicht lange danach fragen wo´s herkommt. Natürlich darf es für den kleinen Liebling auch nur das feinste sein.
Das ist für mich immer noch ein Parameter wie gestört unser Verhältnis mittlerweile zu unseren Mitgeschöpfen ist. :blink:

Was ist den so absonderlich an Haien, Loewen und Schildkroeten? :D

Sorry, versteh natuerlich was du meinst. Allerdings fuehl ich mich als Mensch, der ausgesprochen gerne Fleisch verzehrt hier etwas unfair angegriffen. Nicht jeder Fleischesser ist ein gestoerter Freak. Und das Wort 'mittlerweile' finde ich in diesem Satz auch nicht so ganz treffend. Fleischessende Menschen, die gleichzeitig Haustiere hielten, gab es immer. Mittlerweile haben viele Menschen allerdings, da geb ich dir widerum recht, ein seltsames Verhaeltnis zu Tieren, ja. Das sieht man tatsaechlich gut an unwuerdiger Massentierhaltung auf der einen Seite, wohingehend ich mir auf der anderen Seite regelmaessig die Augen reibe, wenn ich sehe wie gleichzeitig immer oefter Haustiere wie Hunde oder Katzen personifiziert werden, dass man nicht weiss, ob Lachen oder Weinen angesagt ist. Eigene Kleiderschraenke haben sie, Manikuere einmal die Woche und die jeweiligen Besitzer scheinen ohnehin ihr ganzes Dasein nach den Beduerfnissen des Tieres auszurichten. Ich persoenlich find es ja schon leicht gestoert, wenn Leute sich von ihren Katzen auf der Nase rumtanzen lassen, frueh aufstehen, weil die lieben Tierchen eben gerne um 5 Uhr morgens Futter haben wollen oder das eigene Bett raeumen, damit Mikesch und Mimi es sich dort gemuetlich machen koennen... :blink:
Es ist nicht notwendig, dass die Menschheit gaenzlich auf Fleisch verzichtet. Anderen Raubtieren wuerde das auch im Traum nicht einfallen. Aber die Masse an Fleisch, die verzehrt wird, sprengt ja zur Zeit jeden Rahmen. Und Tiere, sollte man auch vielleicht einfach Tiere sein lassen, das heisst frei. Meines Erachtens gehoert eine Katze nicht in eine Wohnung und ein Hund nicht an eine Leine. Wo es anders nicht geht, braucht man auch keine Haustiere zu halten. Verboete man Hundehaltung in Staedten haette man zudem auch keine Last mehr von deren Ausscheidungen auf jedem Gehweg und jeder Parkwiese. Tierquaelerei im privaten bereich gaebe es auch nicht so haefig. Manche Tierhalter lassen ihre Tiere schliesslich auch voellig verkommen oder quaelen sie, mal ohne es zu wissen, mal ganz einfach nur so, aus Spass an der Freud. Dass ein Grossteil aller Tierversuche schlicht ueberfluessig sind, wurde hier ja schon erwahnt.

Das eigentliche Uebel ist jedoch weder Fleischkonsum, noch Haustierhaltung, noch Tierversuche, sondern der Entzug und die Zerstoerung von Lebensraum. Hier, finde ich, kann man auch nicht von gestoertem Verhalten sprechen. Den Menschen ist es gelungen, sich viele Bereiche der Natur zu unterwerfen, sie vermehren sich in unglaublichem Masse und verdraengen darueber andere Arten. Boese Absicht ist dabei eigentlich nicht im Spiel, oder? Klar wuerde mehr Naturschutz das leicht abmildern, aber der Kern des Problems ist wohl leider unsere Ueberpraesenz. Ich wuesste nicht, was dagegen, vernuenftigerweise, getan werden koennte.
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DerTagAmMeer
Beitrag 11.Nov.2008 - 11:53
Beitrag #3


Adiaphora
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ZITAT(chaophraya @ 20.Oct.2006 - 20:05) *
Es ist nicht notwendig, dass die Menschheit gaenzlich auf Fleisch verzichtet.
Das eigentliche Uebel ist jedoch weder Fleischkonsum, noch Haustierhaltung, noch Tierversuche, sondern der Entzug und die Zerstoerung von Lebensraum. Hier, finde ich, kann man auch nicht von gestoertem Verhalten sprechen. Den Menschen ist es gelungen, sich viele Bereiche der Natur zu unterwerfen, sie vermehren sich in unglaublichem Masse und verdraengen darueber andere Arten. Boese Absicht ist dabei eigentlich nicht im Spiel, oder? Klar wuerde mehr Naturschutz das leicht abmildern, aber der Kern des Problems ist wohl leider unsere Ueberpraesenz. Ich wuesste nicht, was dagegen, vernuenftigerweise, getan werden koennte.


Vernünftigerweise sollte die Menschheit gänzlich auf den Verzehr von Fleisch verzichten.
Das wäre nicht nur vernüftig, sondern dringend notwendig und äußerst effektiv.

Für die "Produktion von 1 kg Rindfleisch werden 16000 Liter Wasser verbraucht und 16 kg Getreide/Soja verfüttert, für deren Erzeugung Pestitide und genveränderte Futterpflanzen unser aller Gesundheit gefährden, ein korrumpierter Wirtschaftszweig künstlich am Leben erhalten wird, der ganze Volkswirtschaften in die wirtschaftliche Anhängigkeiten von Großkonzernen zwingt, weiterhin auf Monokulturen setzt und die Rodung der Regenwälder vorantreibt. Dabei gehen 90 % der Nährstoffe verloren. Statt Menschen und Tiere zu ernähren verseuchen sie als Nitratbelastung unsere Böden, bringen als Metan das Klima aus dem Gleichgewicht und landen bestenfalls in einer Biogasanlage.
Und das ist nur ein winziger Ausschnitt dieses menschlichen Wahnsinns. Darum verzichte ich diesmal auch ganz bewusst auf Punkte und Quellenlinks. Weil ich hoffe, dass das Bedürfnis mich zu widerlegen, dazu führt, sich selbst zu informieren und mit den Fakten auseinanderzusetzen.

Denn Fleisch- und Fischkonsum IST Zerstörung von Lebensraum. Massiv, verantwortungslos und total irre.
Trotzdem bleibt ein allgemeines Umdenken (so vernünftig es auch wäre) höchst unwahrscheinlich.
Jede Überpopulation neigt schließlich dazu ihren Lebensraum und damit sich selbst zu zerstören.
Das gilt nicht nur für Tiere und Pflanzen, sondern in ganz besonders perfiden Maße auch für den Menschen.

Aber dass Tiere für dieses sinnlose selbstzerstörerische Verhalten brutalst gequält und misshandelt werden, macht mich zunehmend zynisch, hilflos und wütend.

Sicher, Menschen sind eher bereit, ihr Verhalten zu ändern, wenn sie für jeden kleinen Fortschritt gelobhudelt werden. Niemand wird gern kritisiert und mit einem schlechten Gewissen belastet. Ich auch nicht.
Darum hab ich lange Zeit - frei nach dem Motto "positiv bestärken, sanft erziehen" jeden Bio-Ei-Kauf gelobt und angefeuert.

Aber die Richtung allein genügt eben nicht. In ganz vielen Bereichen nicht. Obama hin, Obama her.

Und pflanzlich essen ist so einfach. Nicht für Raubtiere - aber für Menschen.
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