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> globalisierung(-skritik), umfrage und anstoß zum austausch
globalisierung(-skritik)
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megan
Beitrag 20.Nov.2008 - 11:00
Beitrag #1


skaldkona
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...

Der Beitrag wurde von megan bearbeitet: 20.Nov.2008 - 11:04
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Grübler
Beitrag 26.Nov.2008 - 22:29
Beitrag #2


blau ist gesund
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ZITAT(DerTagAmMeer @ 24.Nov.2008 - 22:12) *
ZITAT(Grübler @ 23.Nov.2008 - 19:28) *
diese Globalisierung schützt uns, so seltsam es auch klingen mag. Ein freier Warenverkehr (keine Blockaden) hilft vielen. Sicherlich muß dieser in gewisser Form reguliert werden, aber im Kern ist es gut. Lies mal das Buch "Verteidigung der Globalisierung" von J. Bhagwati.

Ich bekomme ziemliche Denkschwierigkeiten, wenn globale Märkte mit moralischen Begriffen belegt werden. Was meinst Du mit dem "Kern" der Globalisierung? Für mein Verständnis haben wirtschaftliche Handelsbeziehungen keinen eigenen Bezug zu Moral und Ethik. Angebot und Nachfrage bestimmen den Preis - das ist weder "gut" noch "schlecht" - es ist das Prinzip nach dem das Wirtschaftssystem funktioniert: Gewinnmaximierung.

=> ja, ich würde auch Denkschwierigkeiten bekommen. Für mich ist Wirtschaft, Ökonmie emotionslos.

Trotzdem war die "Ehre des Kaufmanns" (sicher nicht ohne Grund) über Jahrhunderte von zentraler Bedeutung. Innerhalb rechtsstaatlicher Herrschaftsgebiete konnten sich außerdem Schutzrechte etablieren. "Rechte" und "Regeln" haben die maßlosen Interessen jedes Einzelnen so kanalisieren können, dass sie mit den Bedürfnissen des Gemeinwohls zu vereinbaren waren.

Für den Welthandel gelten all diese Regeln nicht. Weder gibt es Regeln noch begreifen sich die agierenden Teile in diesem System als moralisch verantwortlich handelnde Menschen.

=> naja........ da gibt es verschiedene Sichtweisen. Wenn ich an weltweit agierende Unternehmen denke, dann haben die mehr auf der Kante die mit den Unterschieden am Besten umgehen kann. Leider beißt sich hier die Katze in den Schwanz. Generell keine Steuer auf Einfuhren machen den Markt gleich. Für alle, egal woher. Ergo sparen die Unternehmen an Zöllen. Gleiches Recht für Alle. Aber wenn ein Unternehmen in Land A preiswerter produziert und im Land B teurer verkauft wird, dann gibt es Gewinn.
Zum Punkt Moral. *seufz* vor ein paar Jahren dachte ich "damit lässt sich kein Geld verdienen" Nun, ich habe mich geirrt. Ehrlich gesagt blicke ich da nicht so wirklich durch, kenne die Regeln nicht. Aber es gibt Firmen die schreiben auf ihren Flyern wie toll sie sind und wo sie helfen. Es gibt auch andere Firmen die tun Gutes und schweigen. Tja. und dann gibt es noch den Mittelstand, der sponsert eine örtliche Fussballmannschaft. Aber da sind wir wieder bei Ethik. sorry. Obwohl im Kern ist die Fussballmannschaftsponsering emotionslos. Die Kunden von Morgen werden auf eine Marke geprägt. Einfach, effizient, emotionslos. Aber sagt nicht das Kaufmannsherz "ich bin von hier, hier bin ich stark, hier helfe ich?! Ergo sponsert er die Fussballmannschaft. Und die Marketingmenschen sorgen dafür dass es jeder erfährt, im Sinne von "es ist unsere moralische Verpflichtung, diesem Verein zu helfen, weil xyz."
Ich bin verwirrt, ehrlich.

ZITAT
Sicherlich muß dieser in gewisser Form reguliert werden.
Wem traust Du die Potenz und Integrität einer solchen "Regulierung" zu? Der WTO? Dem IWF?
=> keine Ahnung. Ehrlich gesagt keinem. Ein Buch von Fr. Birkenbihl hat mich auf eine Idee gebracht. In der jetztigen Situation wahnwitzig, irrational und dumm.
Aber ich schilder die Idee an einem Beispiel:
Es gab eine Firma namen Harley D. Der ging es schlecht. Es wurde der übliche Weg eingeschlagen: Manager kommen, versuchen zu helfen, bauen mist und werden gefeuert. Usw. Nichts Neues. ABER dann kam jemand von den Managern (M.) Der hielt eine Rede vor der Belegschaft: Im Sinne von: Es sieht mies aus. In einem Jahr sind wir weg vom Fenster. Wir vom M. schaffen es nicht, ihr habt das Wissen. Ihr kennt den Weg. Helft uns das U. zu retten. Egal wer einen Vorschlag hat oder Hilfe benötigt ruft mich an, ich helfe. Egal wann. Er wurde angerufen, er kam. Egal wann er gerufen wurde, er kam. Dem Unternehmen geht es gut.

und? den Leuten wurden keine Sanktionen auferlegt. "uns geht es schlecht, das Geld wird gekürzt" oder Regeln aufgestellt oder oder. Es ab eine Richtlinie und jede sah sich verpflichtet dem zu Folgen. Es kommt darauf an wie es formuliert ist. Klare einfache Regeln. Du sollst nicht töten. Einfach und klar. Du sollst nicht den Staat besch.. einfach und klar (IMG:style_emoticons/default/wink.gif)
Und ja, es ist dumm so zu denken, dass es klappen könnte. Auf Grund dieser "freiheit für die Bänker haben wir den Salat". Aber sind diese kurzfristigen Boni für kurzfristigen Erträge, gepaart mit Kreativitätsfreiheit bei der Bilanz nicht ein klein wenig Schuld!?! wenigstens ein bisschen (IMG:style_emoticons/default/huh.gif)

ZITAT
diese Globalisierung schützt uns, so seltsam es auch klingen mag
Es klingt wirklich seltsam. Und ich denke auch nicht, dass das stimmt. Die Globalisierung schützt wie jedes System sich selbst und niemanden sonst. "Wir" werden dabei über kurz oder lang verwurstet. Zuerst die Schwachen, deren Lebensgrundlagen in die Luxusgüter der vermeintlich Stärkeren investiert werden, später der begüterte Rest, wenn "der Mob sich erhebt" und aus Angst vor Verlust und Rache in Krieg und Zerstörung investiert wird.

Um mit diesem Szenario im Kopf und dem Wissen im Herzen selbst zu den Schuldigen zu gehören leben und lachen zu können, nutze ich meine Scheuklappen, gönne mir eine Portion Weltflucht, Bequemlichkeit und die Sentimentalität meiner "Heilen-kleine-Welt-Naivität". Die Kartoffeln im Hofladen, das Patenkind in Mauretanien, die Schokolade fair gehandelt ... finanziert allerdings mit einem Einkommen, für das 100te in der 3. Welt zu einem Hungerlohn geschuftet haben. Das verdirbt ruckzuck die ganze schöne Gutmenschenselbstgerechtigkeit.


ach Du, ich würde auch gerne meine kleine, heile Welt sehen, fühlen. Meinen Verstand an den Türnagel hängen und friedlich vor mich hinblubbern. Keine Zusammenhänge sehen und diese komischen Bücher lesen. Schöne Vorstellung, aber so bin ich halt nicht. Vielleicht liegt das an meiner Ma (IMG:style_emoticons/default/wink.gif)

Zum Thema Schutz: Geschlossene Märkte arbeiten nicht effizient, die Arbeitsleistung sinkt, es können weniger Produkte gekauft werden. Der Export ist faktisch nicht vorhanden. Das Land hat Probleme. Bei offenen Märkten können die Produkte an andere Länder verkauft werden, andere Produkte können eingekauft werden. Dadurch entstehen Arbeitsplätze, ergo ein Arbeitsplatzschutz. Aber ich gebe zu, dass ich dies auch nicht 100% verstanden habe, aber ich bin auch keine Ökonomin.

Sorry, dass es länger geworden ist und a bisserl verwirrt klingt (IMG:style_emoticons/default/flowers.gif)
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DerTagAmMeer
Beitrag 27.Nov.2008 - 08:52
Beitrag #3


Adiaphora
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ZITAT(Grübler @ 26.Nov.2008 - 22:29) *
Generell keine Steuer auf Einfuhren machen den Markt gleich. Für alle, egal woher. Ergo sparen die Unternehmen an Zöllen. Gleiches Recht für Alle. Aber wenn ein Unternehmen in Land A preiswerter produziert und im Land B teurer verkauft wird, dann gibt es Gewinn.

Und wenn eine Gruppe von Ländern Ihre Produktions-Überschüsse massiv subventioniert und anschließend exportiert, fällt der Weltpreis weit unter die Produktionskosten, was die verschuldeten Entwicklungsländer dazu zwingt, Arbeitskraft und Bodenschätze nahezu ohne Gegenleistung abzugeben. Die Kolonialherrschaft und Leibeigenschaft waren für mein Verständnis ähnlich "gerecht".
ZITAT
Aber es gibt Firmen die schreiben auf ihren Flyern wie toll sie sind und wo sie helfen.

Sicher zahlt sich erfolgreiche PR in barer Münze aus. Problematisch bleibt aber der Zusammenhang zwischen Schein und Sein. Ohne unabhängige Medien wird neutrale Berichterstattung zu Propaganda. Ohne kritische Öffentlichkeit überstrahlt Werbung die Realität.

Für mich liegt das große Problem der Globalisierung darin, dass unser Denken, unsere Vorstellung, unsere politischen Systeme nicht parallel zu den Märkten mitgewachsen sind. In einer Großküche muss anders gekocht werden als am heimischen Herd.

Und da ruht meine Hoffnung (spätestens seit dem Phänomen "Obama", das ich persönlich nie für möglich gehalten hätte) tatsächlich auf dem Internet, NGO's (wie Attac, AI, Greenpeace, Human Rights Watch ...) und dem von Kant entdeckten "göttlichen Funken" im Menschen: der Vernunft.
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