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Beitrag
#1
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"Jeck op Sticker" ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() Gruppe: Members Beiträge: 14.613 Userin seit: 18.10.2008 Userinnen-Nr.: 6.317 ![]() |
ich frage mal so, da sich ja um dieses thema bereits der 2.thread rankte und viele beiträge geschrieben wurden bzw. viele seitenaufrufe stattfanden und ein bestimmtes interesse da war.
da es sich aber um an "männer" als zielgruppe gerichtete p. handelte, wäre es ja mal interessannt, wie es wäre, wenn es in d´land an lesben gerichtete p. gäbe. ich weiss zwar, dass es mal so eine art projekt in berlin gegeben hat, weiss aber den aktuellen sachstand nicht bzw. ahbe mich damit im detail nicht so beschäftigt. sollte eine sich da informiert fühlen, bin an diesen information natürlich interessiert. lg pantoffelheld edit: Tippfehler in der Umfrage soweit möglich korrigiert Der Beitrag wurde von pantoffelheld bearbeitet: 06.Dec.2008 - 01:43 |
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Beitrag
#2
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Im Frühling. ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() Gruppe: Members Beiträge: 14.196 Userin seit: 14.12.2004 Userinnen-Nr.: 931 ![]() |
Ich habe mich für keine Antwort entscheiden können. Schön wäre, ich hätte mehreres ankreuzen können, aber beschränken geht nicht.
Hm... ein schwieriges Thema, dem gegenüber ich sehr ambivalent bin. P. als "Dienstleistung" im frauenliebenden Bereich - das gibt es sicher und ich glaube einer P. auch, wenn sie sagt, sie verrichte ihre Arbeit (ob auf Mann oder Frau bezogen) aus freien Stücken. Ich persönlich hatte mich vor längerer Zeit schon ernsthaft gefragt, ob das Aufsuchen einer P. für mich in Frage käme. Mittlerweile kann ich dieses größtenteils verneinen. Größtenteils, weil ich niemals meine Hand dafür ins Feuer legen könnte und würde, dass jenes Aufsuchen nie passieren könnte. Ich bin Mensch und Menschen werden schwach. Es gibt viele nachvollziehbare Gründe, die eine Frau in die Arme einer anderen Frau treiben können - und halten jene Arme auch das Händchen für die gegenleistungserbringenden Geldscheinchen offen. Ich selbst habe eine Phase durchgemacht, in der ich vieles gegeben hätte, um nur ein wenig "Nähe" und "Anerkennung" zu bekommen. Da hätte es mich nur wenig gestört, dass ich dafür hätte zahlen müssen. Aber wozu ist man nicht alles bereit, wenn man sich nach Nähe und Berührung sehnt? Es gab eine Zeit, da habe ich mich gefragt, ob ich so ein Gewerbe ausüben würde und könnte, wenn ich nicht mehr die finanziellen Sicherheiten hätte, die ich nun genieße, um mir das tägliche Brot leisten zu können. Zur Lebenserhaltung... würde ich vermutlich über meinen Schatten springen. Als Nebenerwerb könnte ich es mir nicht vorstellen. (Aber auch hier sage ich nicht "nie". Man kann eben nie wissen, was passiert und was Eine wohin treibt und in wessen Arme.) Was mich allerdings schockiert ist die häufige Gleichstellung von P. gegenüber anderen Dienstleistungsberufen wie Friseurin, Alten-/Krankenpflegerin, Masseurin, etc. pp. Es schockiert mich ehrlich! Denn P. handelt mit einem (in meinen Augen) durchaus sehr kostbaren, wertvollen Gut - dem Körper, Intimität, seelischer wie auch physischer Hingabe. Ich mag es nicht so verkomplizieren - ganz platt gesagt: mit einem Menschen das Bett zu teilen ist eines der kostbarsten Dinge für mich. Mich einem Menschen so auszuliefern, mich hinzugeben, ihn zu lieben (herzlich wie körperlich), mit ihm zu "verschmelzen"... das ist für mich eines der schönsten Liebeszeichen. Ich gestehe, dass ich auch wilde Phasen hatte, in denen ich diese Kostbarkeit mit Menschen teilte, die mir nichts bedeutet haben. Für den damaligen Moment gab es mir kurzfristig das Gefühl, angenommen und geliebt zu sein. Utopisch vielleicht, aber diese Illusion machte ich mir. Im Nachhinein kann ich sagen, dass jede einzelne Nacht - so wild, so leidenschaftlich, so erfüllend sie in dem Moment war - im Nachhinein eine tiefe Leere in mir hinterlassen hat. Aber mich vor einem anderen Menschen so zu offenbaren, mich so zu entblößen und alles fallen zu lassen... nackt und ausgeliefert zu sein - das hat für mich mit "Verletzlichkeit" zu tun. Für Geld "Liebe vorspielen", verletzlich machen, sich ausliefern... das hat für mich etwas würdeloses. Ich mag P. nicht verurteilen und ich mag auch nicht jene Frauen verurteilen, die diesem Gewerbe nachgehen. Manchen bleibt ja wirklich keine andere Wahl, als diesen "Beruf" auszuüben. Ich glaube auch, dass es einige Menschen gibt, die in Körperlichkeit nichts Anderes sehen als interessengleichen Triebnachgang und -austausch. Aber irgendwo hinterlässt in meinen Augen jedes "unaufrichtige" Mal einen schalen Beigeschmack, eine Leere... ob man sich dies nun eingestehen mag oder nicht. (Und ich wollte es mir damals lange Zeit nicht eingestehen) Ich glaube schon, dass manche Frauen es gerne und freiwillig machen. Ich glaube aber auch, dass es irgendwie ein Stückchen "Liebe" entfernt... ein Stückchen Glauben an "echte" und "aufrichtige" Zweisamkeit - voreinander sein, miteinander sein... zusammen sein. Ganz unverblümt. Ganz ohne Scham. Ganz verletzlich... ganz nah... Das sich Hingeben, Vorspielen, verletzlich Machen vor Jemanden, der absolut fremd ist... wirkt auf mich schon, als würde man einen Teil seiner Würde aufgeben. Der Beitrag wurde von Joey bearbeitet: 03.Dec.2008 - 01:10 |
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Beitrag
#3
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Adiaphora ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() Gruppe: Members Beiträge: 1.987 Userin seit: 14.10.2004 Userinnen-Nr.: 596 ![]() |
Was mich allerdings schockiert ist die häufige Gleichstellung von P. gegenüber anderen Dienstleistungsberufen wie Friseurin, Alten-/Krankenpflegerin, Masseurin, etc. pp. Es schockiert mich ehrlich! Denn P. handelt mit einem (in meinen Augen) durchaus sehr kostbaren, wertvollen Gut - dem Körper, Intimität, seelischer wie auch physischer Hingabe. Ich verstehe nicht, was daran schockierend ist. Wirklich nicht. Wahrscheinlich, weil der von Dir beschrieben Konflikt aus meiner Sicht in jedem Beruf vorhanden ist und ganz individuell gelöst werden muss. Frauen, die in einem Hospiz arbeiten, werden schließlich nicht mit einem Schalter geboren, der es ihnen ermöglicht, sich vom Schicksal ihrer Patienten abzuschotten. Auch Frauen, die täglich mit kleinen Kindern arbeiten, müssen lernen, Nähe, Machtlosigkeit und Hingabe auszuhalten, sich innerlich abzugrenzen und dennoch aufmerksam zu bleiben. Auch therapeutische Gespräche sind nur deshalb heilend, WEIL sie intime Berührungen ermöglichen. Mit einer "abstrakten Gebrauchsanleitung" zur Selbsthilfe ist es ja nicht getan - persönliche Begegnungen, Übertragungen, emotionale Spannungen finden tagtäglich statt und müssen auf beiden Seiten ertragen werden. Sicher gibt es auch Jobs, in denen ausschließlich emotional entleerte Tätigkeiten vorgesehen sind. Aber dort ist genau DAS eine Schwierigkeit ... wie diszipliniert man die eigene Lebendigkeit, um tagtäglich an einem Fließband, an einem Schreibtisch oder in einer Baugrube zu stehen und entfremdete Handgriffe ausüben zu können? Ich hab mich in meiner Berufsfindung sehr schwer getan - aus genau diesem Grund: Welche Handlungen vollführe ich mit welcher inneren Distanz? Was kann und will ich professionalisieren? Wo möchte ich mich weiterhin impulsiv, naturbelassen, unreflektiert, zwanglos und kritikbefreit "ausleben" dürfen? Zwei Ängste haben mich davon angehalten einen kreativen* Beruf zu erlernen: die vor der inneren Abtumpfung und die vor einer Kritik, die mich als ganzen Menschen - als Person trifft. Genau diese Ängste löst bei mir auch die Vorstellung aus, das Ausleben von Sexualität zum Beruf zu machen. Dabei spielt der finanzielle Aspekt für mich überhaupt keine Rolle (Professionalität und Qualität ... und damit meine ich eine gute Ausbildung, Berufserfahrung, Geschick, ein breit gefächertes Leistungsspektum und fachliche Kompetenz ... haben nunmal ihren Preis). Was mich - zwar nicht schockiert, aber doch verwundert, ist die Vorstellung bei einer Prostituierten "Nähe" und "Anerkennung" zu suchen, "physische Hingabe" oder "Verschmelzung" zu erhoffen. Von einer Verhaltenstherapeutin erwarte ich doch auch nicht, dass sie meine beste Freundin und Seelenverwandte ist. Ganz im Gegenteil! Ich erwarte von ihr eine professionelle Distanz, die es ihr ermöglicht frei von eigenen Ambitionen auf mich einzugehen. * einerseits führt es sicher zu weit und ist wohl auch zu speziell. Trotzdem ist das für mich Kern des Themas, dass "Kreativität" und "Prostitution" für mich gleichbedeutend sind. Denn beides bedeutet "sich selbst" in einer kunstvollen Form zu verkaufen. Kunst lebt von der Authentizität der Künstlerin, während Gebrauchstexte und -grafiken, Pop- und Fahrstuhlmusik, Fernseh- und Theaterspiel für sich selbst stehen - Handwerk sind und auch sein dürfen. |
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Beitrag
#4
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Im Frühling. ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() Gruppe: Members Beiträge: 14.196 Userin seit: 14.12.2004 Userinnen-Nr.: 931 ![]() |
Was mich allerdings schockiert ist die häufige Gleichstellung von P. gegenüber anderen Dienstleistungsberufen wie Friseurin, Alten-/Krankenpflegerin, Masseurin, etc. pp. Es schockiert mich ehrlich! Denn P. handelt mit einem (in meinen Augen) durchaus sehr kostbaren, wertvollen Gut - dem Körper, Intimität, seelischer wie auch physischer Hingabe. Ich verstehe nicht, was daran schockierend ist. Wirklich nicht. Wahrscheinlich, weil der von Dir beschrieben Konflikt aus meiner Sicht in jedem Beruf vorhanden ist und ganz individuell gelöst werden muss. Frauen, die in einem Hospiz arbeiten, werden schließlich nicht mit einem Schalter geboren, der es ihnen ermöglicht, sich vom Schicksal ihrer Patienten abzuschotten. Auch Frauen, die täglich mit kleinen Kindern arbeiten, müssen lernen, Nähe, Machtlosigkeit und Hingabe auszuhalten, sich innerlich abzugrenzen und dennoch aufmerksam zu bleiben. Hm... ich möchte nicht anmaßend klingen und hoffe, dass dies nun auch nicht so rüberkommt. Ich finde dennoch, dass man diese Art von Berufen nicht vergleichen kann. Vielleicht ist das meine konservative Sichtweise, vielleicht meine romantische Vorstellung von Nähe und Liebe - sich hingeben dem Menschen, der mir auch etwas bedeutet. Aber Prostitution... das mag ich nicht schön reden. Das mag ich nicht verharmlosen. Ich verstehe darunter nichts weiter, als seinen Körper zu verkaufen. Wo kämen wir hin, wenn wir all sowas mit Kreativität oder freier Entfaltung oder sonstigen schönklingenden Begriffen belegen würden? Ich habe in meinen jungen Jahren im Bekanntenkreis einige Frauen kennen gelernt, die dieses Gewerbe einst ausgeführt haben und das mehr oder weniger freiwillig. Eines haben aber alle gemeinsam durchlebt: trotz des Geldes, das sie verdienten, haben sie Eines verloren - den Selbstwert. Alle kamen sich irgendwann wertlos vor, obwohl man für sie zahlte. Ihr Bild von Liebe und Beziehung, von Nähe und Berühren hat sich verschoben. Zurück blieben verschwommene Bilder in den Köpfen, Angst, sich auf eine echte Beziehung einzulassen, Misstrauen. Den Körper hinzugeben - ob beim Sex oder "sich lieben" - stellt für mich eines der kostbarsten und verletzlichsten Dinge dar, weil man sich öffnet, jeden Schutz fallen lässt und sich dem Gegenüber völlig ausliefert. Gehört da nicht eine Menge Vertrauen zu? Und das alles für Geld (oder auch ohne) einem Menschen zu geben, den ich nicht kenne, der mich vielleicht "anwidert", der mir nichts bedeutet. Nein, das könnte ich nicht (mehr). ZITAT(DerTagAmMeer) Was mich - zwar nicht schockiert, aber doch verwundert, ist die Vorstellung bei einer Prostituierten "Nähe" und "Anerkennung" zu suchen, "physische Hingabe" oder "Verschmelzung" zu erhoffen. Von einer Verhaltenstherapeutin erwarte ich doch auch nicht, dass sie meine beste Freundin und Seelenverwandte ist. Ganz im Gegenteil! Ich erwarte von ihr eine professionelle Distanz, die es ihr ermöglicht frei von eigenen Ambitionen auf mich einzugehen. Nunja, wie soll ich das erklären? Es gab eine Zeit, da war die Suche nach Anerkennung und Nähe für mich... hm... Ventil. Lebenserhaltung. Ich müsste zu weit ausholen, um das näher zu erklären. Hätte es keinen Menschen gegeben, der in greifbarer Nähe war und mir auch jene körperliche Nähe hätte geben können, vielleicht... ja, vielleicht hätte ich diese dann gegen Bezahlung gesucht. Ich weiß mittlerweile, dass ich nicht die Nähe gefunden hätte, die ich damals suchte... Meine Definition von "Nähe" hat sich nun auch im Laufe der Jahre gewandelt. Aber damals... damals hätte ich geglaubt, jene Nähe nur auf grund der körperlichen Nähe zu finden. Besser erklären kann ich es leider nicht. Ich hoffe dennoch, dass in etwa verständlich ist, was ich damit sagen möchte. |
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Beitrag
#5
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mensch. ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() Gruppe: Members Beiträge: 6.514 Userin seit: 29.03.2006 Userinnen-Nr.: 2.777 ![]() |
Ich habe in meinen jungen Jahren im Bekanntenkreis einige Frauen kennen gelernt, die dieses Gewerbe einst ausgeführt haben und das mehr oder weniger freiwillig. Eines haben aber alle gemeinsam durchlebt: trotz des Geldes, das sie verdienten, haben sie Eines verloren - den Selbstwert. Alle kamen sich irgendwann wertlos vor, obwohl man für sie zahlte. Ihr Bild von Liebe und Beziehung, von Nähe und Berühren hat sich verschoben. Zurück blieben verschwommene Bilder in den Köpfen, Angst, sich auf eine echte Beziehung einzulassen, Misstrauen. Hallo joey, siehst Du - ähnlich erlebe ich derzeit einige Kreativ-Arbeiter/innen in meinem Umfeld. Nicht mit allen Konsequenzen, was Beziehungen angeht (wobei mangelnder Selbstwert sich sicherlich grundsätzlich auch ins sogenannte Privatleben zieht). Und ich glaube fast, das dieses Phänomen des Selbstwertverlustes mit Folgen im gesamten Leben letztlich alle berührt, die solche Entwicklungen in ihrem Berufsleben erfahren. Und das unabhängig davon, ob sie den Beruf einmal aus Passion und freiwillig begonnen haben. Ich habe die Vorstellung, dass wer sich ernstlich freiwillig prostituiert, sich gerade nicht hingibt, wie es in einer Liebesbeziehung geschieht oder geschehen kann. So wie sich ein Anzeigenmotiv auf Bestellung (von außen) von freier Kunst als Selbstausdruck unterscheiden wird. Auch wenn es mittlerweile Ausstellungen über Werbung gibt und umgekehrt Prostituierte freundschaftliche Beziehungen zu einigen Freier/inne/n führen mögen, unterscheiden sich Kunst und Kreativjob, Prostitution und Beziehung genau in diesem Punkt. Bestenfalls nur in diesem. Wichtig: ich spreche nicht von erzwungener Prostitution. McLeod grüßt herzlich |
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Vereinfachte Darstellung | Aktuelles Datum: 11.05.2025 - 22:56 |