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Beitrag
#1
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Strøse ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() Gruppe: Admin Beiträge: 10.010 Userin seit: 27.08.2004 Userinnen-Nr.: 166 ![]() |
Wasser. Ein Schweben, Glitzern, Gleiten; Übermut lebt im Oberbauch, sanft meine nackte Haut streichelnd pulsiert der Druck rings um mich. Meine Füße schlagen nach unten in die Kälte, deutlich spüre ich das Temperaturgefälle entlang meines Körpers; je länger ich so verweile, desto mehr scheine ich Teil des Ganzen zu werden. Die empfundene Auflösung meiner Körpergrenzen befremdet und verlockt zugleich. Schweben. Verzögerte Bewegungsabläufe gegen den Wasserwiderstand vertiefen das Gefühl der Unwirklichkeit. Ich führe meinen ungwohnt trägen rechten Arm in einer großzügigen halbkreisförmigen Bewegung von der Brust an meine Hüfte. Als ob es eine zweite Zeit unter der Oberfläche gäbe. Eine parallele Welt der Leichtigkeit für weniger als eine Minute, das Stechen in meinen Lungen bemisst ihre Endlichkeit.
Es wird Zeit, aufzutauchen. Ich durchbreche energisch die fast hautwarme oberste Schicht, warme Luft drückt sich in alle Winkel meiner Lunge und ich atme als ob ich neu geboren wäre. Ein paar Züge und mein Fußsohle gräbt sich Halt im Grund. Mit dem frischen Eindruck des Schwebens scheint es umso schwieriger, im Wasser vorwärts zu gehen; gegen den Widerstand, ohne festen Halt auf dem sandigen Grund. Nach und nach streife ich das Wasser ab, netzförmig bricht meine Haut hervor, rasch auf Schultern und Brust, immer langsamer bis hin zum Knöchel. Ermattet stehe ich in der warmen Sonne. Meine nassen Haare kleben schwer am Köper. Mein Leben, eine Insel. |
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Beitrag
#2
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Strösenschusselhai ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() Gruppe: Admin Beiträge: 21.898 Userin seit: 10.11.2004 Userinnen-Nr.: 741 ![]() |
Häute haben sie vor die Fenster gespannt in alter Zeit - damit der schneebeflockte Wind nicht in ihre Heimstätten dringen konnte, die Kälte wenigstens ein wenig länger dort blieb, wo sie hingehörte: draussen.
Russgeschwärzt von offenen Feuern gaben die Wände schon jetzt einen Ausblick auf die Arbeit, die der Frühling bringen würde - waschen und waschen und weissen und kalken und sich an der frischen Helligkeit freuen. Bis zum nächsten Winter. Talglichter erleuchteten sparsam kleine Winkel, die vertraut und seltsam verändert zugleich flackerten, während Nadeln Oesen finden und Fäden Tuch werden sollten. Kalte Ohren hörten wärmende Geschichten von noch kälteren Wintern in noch älteren Zeiten. Früh begannen die langsamen Stunden der Dunkelheit, während derer frostknarrendes Holz zu glühenden Scheiten verbrannte. Der Winter bewies den Menschen ihre Fähigkeit, überleben zu können. Mein Winter bleibt vor verschlossenen Fenstern - die Schneeflocken auf meiner Mütze werden unter der Garderobe schnell zu glitzernden Wassertropfen. Und während meine Wände weiss bleiben, wird der Schnee auf den Strassen grau und schmutzig unter den Reifen der Autos. Elektrisches Licht im Kühlschrank, an der Decke, in allen Ecken; Der Monitor des Computers beleuchtet die Tastatur - leicht finden meine Finger die Tasten, rasch werden Worte zu Sätzen, zu Geschichten, die keine Stimme erzählt und die kein Ohr hört. Und im Keller verbrennt unsichtbares Gas lautlos und schickt heisses Wasser in metallene Heizkörper. Un-natürlich überlebe ich. Der Beitrag wurde von shark bearbeitet: 04.Jan.2009 - 15:52
Bearbeitungsgrund: - eingefügt
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