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> Nicht ernst genommen werden - beziehungstechnisch, - wie eine lesbische Beziehung gesehen wird
Mausi
Beitrag 04.Jan.2009 - 21:28
Beitrag #1


Mama Maus
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Hi,

- ich schleiche schon seit einigen Tagen/Wochen (?) um diese Frage herum.
Endgültig ausgelöst wurde sie durch einen Satz in irgendeinem Thread hier im Forum (ich weiß garnicht mehr, wer es war & in welchem Thread- ist auch unwichtig!), wo eine Dame sagte "Früher habe sie das (die Gefühle/Beziehungen zwischen Frauen) nie so ernst genommen aber nun durch die eigenen Gefühle ..." - so in etwa sinngemäß.

Da schoß mir der Satz meiner Frau durch den Kopf, mit der sie mir (scheinbar) erklärte, wieso ein Freund einer Freundin von mir, so komisch auf uns reagiert. Bzw. - ich mag ihn ja auch nicht besonders - aber es stimmt, was sie sagt - er scheint uns nicht ernst zu nehmen, weil wir wohl in einer lesbischen Beziehung sind. (nun muss man dazu sagen, er ist an sich ein sehr arroganter Mensch & hat scheinbar keine Ahnung, wie man sich in anderen Wohnungen benimmt - trotzdem die Gastgeberin sagt, dass Dinge hier in der Wohnung eben nicht üblich sind ... )
Das störte mich bei ihm nun nicht sonderlich, erinnerte mich aber weiter an eine Bekannte, mit der ich die Ausbildung machte.
Sie wohnte "damals" neben uns, wir verstanden & verstehen uns beide (bis auf kurze Zeiten) eigentlich ganz gut mit ihr & sie verbrachte auch gerne Zeit mit uns (gemeinsam). Wenn ich jedoch sagte "Wir gehen da und da hin" wollte sie meist mit & selbst wenn ich sagte, wir wollen miteinander alleine sein & das eben allein zusammen machen sagte sie "Aber ihr seid doch die ganze Zeit zusammen" (was so ja auch nicht stimmte (IMG:style_emoticons/default/wink.gif) ). Was ich damit sagen will ist, dass sie es - trotzdem wir uns wirklich als Paar zeigen - nicht zu verstehen schien. Nicht als Partnerschaft uns wahr nahm - weil wir 2 Frauen sind, sozusagen.
Rein vom Handeln her allerdings nimmt sie es schon war - so an sich - es zeigte sich aber eben in kleinen Facetten, dass da wohl doch ein anderes Verständnis ist (ich will ihr nun nicht Unrecht tun - da sie uns beide sehr mag. Allerdings würde ich sie auch nicht darauf ansprechen, da ich denke, sie würde es nicht verstehen - und so wirklich beeinflussen tut es mich ja nicht).

Und nun meine Frage:
Kann sich eine von Euch erklären, wieso es nicht ernst genommen wird?
Ich sage ja nicht, dass es alle tun. Eine Freundin von mir & ihr Freund nehmen uns, z.B. komplett als Paar wahr - & nicht nur eben Freundinnen mit einander.
Aber das Phänomen gibt es eben immer wieder - bei beiden Geschlechtern, dass scheinbar die Beziehung unter Frauen nicht "ernst" genommen werden muss.
Und ja - auch das ist eine Form von Diskriminierung, auch wenn sie es nicht wahr nehmen, selbst - denke ich.
Dieses - nicht gesehen werden - weil es ja nicht sein kann, dass Frauen untereinander die Selben/intensiven/intensiveren Gefühle haben als "Heteropaare"?
Sind sie weniger Bedrohung, weil es eben Frauen sind & werden deswegen seltener tätlich angegriffen als schwule Paare, die scheinbar Bedrohung sind? (find ich beides unsinnig - aber ja nun).

Ich hoffe, ich konnte verständlich machen, was ich damit meine nun.
Es ist einfach ein Phänomen, was ich mir nicht (schlüssig & sinnig) erklären kann (IMG:style_emoticons/default/gruebel.gif)

Mausi
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Mausi
Beitrag 05.Jan.2009 - 15:57
Beitrag #2


Mama Maus
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Hey Ihrs,

danke für Eure Antworten, v.a. weil es mir eben zeigt, dass ich nicht die Einzige bin, die es so empfindet (IMG:style_emoticons/default/smile.gif)

@shark
Ja - genau das war das, was ich meinte.
Und eben, wenn es von Frauen kommt, dann verstehe ich es eben auch (noch) weniger.
So Sprüche, oder so in der Art kenne ich auch - wobei ich sie recht schnell wieder vergesse, weil sie eben - für mich- nicht repräsentativ sind (glücklicherweise) - aber es passt eben auch mit in diese Schiene.

Jupp - daher bin ich eben auch dafür, dass sich "reihenweise" geoutet wird, damit eben nichts verborgenes, nicht bedrohliches (wie gesagt, wieso auch immer - wobei eben von Männern eher als *achja - nur der richtige Mann müsste kommen*; mein Ex konnte sich, z.B., im Endeffekt wohl auch nicht vorstellen, dass ich "wirklich" lesbisch bin, so war er doch - seiner ansicht nach, das Göttergeschenk an die Frauen (IMG:style_emoticons/default/drunk.gif) (IMG:style_emoticons/default/drunk.gif) - & wurde dann noch massiver, als ohnehin schon, als dann meine heutige Frau auftauchte - sah aber dann ein, dass jeglicher Druck eben nichts nutzte).

V.a. dieses "Oh, Frauen verstehen sich so toll" ist mir, nachwievor, ein Rätsel - wieso sollten sie denn? - heissen 2 X eben auch, dass man "gleichgeschaltet" ist?

Ich wurde auch oft gefragt, wenn ich ein Pärchen, händchenhaltend, ausmachte - wieso sie denn lesbisch sein sollten? Es könnten ja auch Freundinnen sein? (IMG:style_emoticons/default/patsch.gif) - Woraufhin ich sagte "Ja könnte, muss aber nicht" . Oder eben in versch. Pensionen, in denen die Leute nicht begreifen wollten, dass meine Frau und ich weder Geschwister sind (und wir sehen uns ja auch so ähnlich (IMG:style_emoticons/default/wink.gif) ) noch Mutter und Tochter (& das war der Brüller schlechthin (IMG:style_emoticons/default/wink.gif) ).

@McLeod
Ich muss niemanden Beratungsresistenten bearbeiten, kann aber durchaus hinterfragen, wieso es so ist. (wobei natürlich die, die ich eben so kenne - und bei denen ich nachfragen wollte/würde -bei 1 Kollegin, z.B., mit der ich eh nicht zurecht komme & sie nicht mit mir, habe ich nicht wirklich das Bedürfnis nachzufragen- es mir so niemals sagen würden). Und natürlich könnte ich fragen, wieso denn dann jmd. die Beziehung akzeptiert - ist für mich aber nicht sinnig, da diese Person scheinbar begriffen hat, dass Gefühle eben Gefühle sind & eben einen natürlichen Umgang pflegt.
Ich muss auch nicht von jedem verstanden werden - aber es interessiert mich eben, damit ICH verstehen kann. was die andern tun/wieso sie so denken, das kann ich (oftmals) ja nun nicht direkt beeinflussen, was ich tue jedoch schon (IMG:style_emoticons/default/wink.gif) - und wenn ich einen natürlichen Umgang pflege, so beeinflusst es vielleicht ja indirekt (IMG:style_emoticons/default/wink.gif)
Achso, was ich noch sagen will, ist - dass es eben für mich nicht die Mehrheit ist, die mich bzw. uns so behandelt - es mich aber trotzdem interessiert.
Ich bin, glaub ich, recht resistent gegen Diskriminierungen & beziehe, bei Antipathie oder negativem Verhalten, es erst dann wirklich auf mein Lesbisch sein, wenn ich, für mich, vorher sämtliche anderen Faktoren habe ausschließen können. Und selbst dann bin ich meist doch für mich sehr erstaunt & bisher kam es wirklich vor, dass es so richtig heftig massiv nur sehr wenige Male war. Aber das hat mit dem "ernst nehmen" nicht viel zu tun.

@dtam
Hm, ich hab mit beidem - echten Freundschaften & eben Beziehung - im Verhältnis recht spät erst Erfahrungen gemacht, eben dass es Bestand hatte. Von dem her hätte ich diesen Massstab nie anlegen können, wäre aber evtl. eine Mgl.keit der Erklärung (IMG:style_emoticons/default/wink.gif)
Die Mutter einer guten Freundin von mir sagte letztens "Was hätte denn Deine Freundin gerne?" (sie war gerade dabei für uns etwas einzupacken) - schaute mich irritiert an & korrigierte sich mit "Deine Frau, es ist ja Deine Frau", daraufhin erwiderte ich dann "Es ist ja auch meine Freundin" - augenzwinkernd. Das war dann auch ok - sie hatte es ja verstanden, dann macht es mir eben nichts & ist im Endeffekt auch als Kompliment gemeint, weil beides gesehen wird (IMG:style_emoticons/default/wink.gif)

@joey
Hm, das mit dem Beziehungsbild könnte eine Erklärung sein (IMG:style_emoticons/default/gruebel.gif) , die Fähigkeit Deiner Mutter SO über Dich hinweg zu gehen ist aber auch schon enorm (IMG:style_emoticons/default/troest.gif)
Ich denke - vielleicht wird sie ja irgendwann es einsehen *Sfz* - es wäre Dir zu wünschen!
Wobei ich denke, dass es eben bei diesem einen Freund einer anderen Freundin vielleicht das sein kann - zudem, dass er eben eh (für uns beide & das ist selten (IMG:style_emoticons/default/wink.gif) )- unsympathisch ist & das auch auf Gegenseitigkeit beruht, denken wir. Obwohl wir uns alle, halbwegs, zusammenreißen können - ich denke das wird noch ein Gewöhnen & vielleicht wird er sich dann auch irgendwann dran gewöhnen können, dass wir eben ein Paar sind, vielleicht ist es dann einfach der Gewöhnungseffekt? (auf den ich sonst ja auch immer setze (IMG:style_emoticons/default/wink.gif) )

@miriam
Hm - ich denke das hätte dann aber wieder mit ner "Macht"-Geschichte zu tun & würde voraus setzen, dass es auch nur von Männern so gesehen wird, oder? & würde auch voraussetzen, dass Frauen sowieso kein wirkliches sexuelles Empfinden haben, so wie shark es eben auch schon meinte?
Jedoch ist es eben bei Frauen oftmals genauso, dass sie es nicht ernst nehmen.
Vielleicht können sie es sich auch einfach nicht vorstellen?
Wenn ich das merke, frage ich oft wie sie denn für ihren Freund/Mann fühlen - das scheint wenigstens tw. dann das "Verständnis" zu fördern.

Auf jeden Fall danke ich für Eure Antworten & denke, dass ich evtl. nun einige Denkanstösse gefunden, aber vielleicht gibt es ja noch weitere?

Liebe Grüsse
Mausi

Edit: was ich aber am Heftigsten fand, vor 2 Jahren - als ich in einer Klinik war, war die Aussage einer Patientin kurz vor der Entlassung, die in der Klinik ihr Glück (Frau) gefunden hatte. Sie sagte: "Ich kann nun eine Beziehung führen/habe meine Beziehung gefunden, zwar zu einer Frau, aber ..." Das schockte mich doch sehr, obwohl klar war, dass sie eben "schon immer" Frauen liebte. Sie schwere Traumata aus der Kindheit & schien, scheinbar, eben "nur" zu Frauen Beziehungen führen zu können. Aber wertete es eben ab - und das fand ich, für mich, schon sehr derbe - schien dieser Satz doch das Bedauern inne zu haben, dass sie "nur" zu Frauen Beziehungen führen könnte - als ob die freie Wahl beeinflusst war & die Beziehung an sich eben "nicht vollwertig" sein kann.
Und das von einer - sich selbst als lesbisch bezeichnenden Frau.

Der Beitrag wurde von Mausi bearbeitet: 05.Jan.2009 - 16:02
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