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Beitrag
#1
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Capparis spinosa ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() Gruppe: Members Beiträge: 3.143 Userin seit: 25.08.2004 Userinnen-Nr.: 97 ![]() |
Hallo. Ich weiß, ich bin nicht die einzige hier, die zur Zeit an einem (drohenden) schweren Verlust zu tragen hat. Deshalb würde ich gerne hier darüber schreiben, wie ihr/man/ich (?) mit dem Tod, dem Sterben und der Trauer umgeht. Aus persönlicher, aber auch professioneller Sicht. Mich beschäftigt dieses Thema schon lange, da ich früh im Leben Menschen durch Krankheit und schlussendlich Tod verloren habe. Und jetzt ist das Thema wieder aktuell für mich, da meine Großmutter, die mir oft auch wie eine Mutter war, im Sterben liegt. Sie ist 97 und hat bis vor einer Woche recht (selbst)bestimmt und mit klarem Kopf gelebt. Vor zwei Wochen war sie per Krankentransport sogar bei mir in der Wohnung und hat an meiner Geburtstagsfeier teilgenommen. Sozial und kulinarisch sowieso. Ich weiß, es ist okay, wenn sie nun geht, in ihrem hohen Alter und in anbetracht der Tatsache, das sie bis jetzt, bis zum Schluss, sozusagen aktiv versucht hat so viel wie möglich selbst zu tun. Eigentlich würde ich sie auch gerne gehen lassen, weil ich nicht möchte das sie lange leidet. Körperlich und vor allem seelisch muss es jetzt ein Horror für diese taffe, alte Lady sein, nichtmal mehr selbstsändig Essen und Ausscheiden zu können. Ich möchte nicht, dass sie noch lange da so liegt und, ja auch egoistisch, ich möchte das nicht lange mit ansehen müssen. Im Buddismus heißt es, man solle es dem Sterbenden nicht unnötig schwer machen, in dem man an ihm klammert und ihm das Gefühl gibt, man könne nicht ohne ihn. Von einer Bekannten, die sich beruflich viel mit Trauernden und Sterbenden zu befassen hat, habe ich gehört, sie kenne eine Frau, die ihrer Mutter direkt gesagt hat, dass sie nun gehen könne, das es nun Zeit ist. Ich dachte immer, das wäre gut, aber nun zweifle ich. Ich zweifle, weil ich nicht will, dass es ihr Angst macht, wenn ich mich von ihr verabschiede und es dann ausgesprochen wird, wie es steht. Und ich zweifle ob ich das überhaupt kann. Denn an ihrem Bett fühle ich mich einfach nur schrecklich. Wie das kleine Mädchen, dass an Omas Rockzipfel hängt. Ich halte dann ihre Hand und weine und wir belügen uns gegenseitig. „Wird schon wieder, ist ja schon wieder besser geworden.“ Dabei spüre ich ganz deutlich, das ihr Sterben begonnen hat. Ob es nun noch Stunden, Tage, Wochen sind, es weiß eh keiner, aber es hat begonnen. Ich spüre das einfach und die Ärzte und Schwestern drucksen auch nur rum, weichen meinen Frage aus und murmeln.. sie ist ja schon so alt... Und ich würde sie gerne auf ihrer letzten Reise begleiten. Ich glaube das wäre gut für sie und auch für mich, aber ich weiß nun nicht mehr wie es gehen soll, obwohl ich mich das letzte Jahr sehr intensiv damit beschäftigt habe und geglaubt habe darauf vorbereitet zu sein, wenn es denn so weit ist. Aber ich denke nach wie vor, es ist gut für die (zukünftigen) Hinterbliebenen sich zu verabschieden. Es würde vllt. die Trauer etwas erleichtern. |
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Beitrag
#2
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der frühe Vogel kann mich mal......und nicht nur der .... :-) ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() Gruppe: Members Beiträge: 4.070 Userin seit: 12.10.2004 Userinnen-Nr.: 583 ![]() |
Oh, wie gut ich gerade euch beide verstehen kann, shark und bilana.....
mein vater ist vor 4 jahren gestorben... einfach so... und wenn ich eure zeilen so lese, kann ich es selbst kaum glauben, das er tatsächlich nicht mehr da ist... und auch ich habe mich in den jahren gefragt..... was wäre, wenn ich hätte abschied nehmen können? ich weiss es nicht, ich habe keine antwort darauf.... nach dieser zeit kann ich nur sagen, ich bin ebenso 'froh' wie shark, das eine reanimation überhaupt nicht in frage kam, denn das hätte mein vater nicht gewollt... sprich, als pflegefall und unselbständig, aber atmend wieder unter uns zu sein... ob ich hätte abschied nehmen können, an seinem bett? ich weiss es nicht. als ich ankam, konnte ich nur abschied nehmen, von meinem vater der schon gegangen war.. einfach so.. ich weiss nicht, ob ich mit wirklich reinem herzen hätte sagen können, es ist ok für mich, wenn du jetzt gehst (vielleicht hat das was mit erwachsen werden zu tun?).... ich kann es häufig immer noch nicht fassen, das er nicht mehr da ist und erwische mich immer wieder bei gedanken, die ihn einbeziehen, bei denen ich denke... oh, da musst du papa fragen, der hat bestimmt eine idee, und im nächsten moment wird mir klar... ich kann ihn nicht mehr fragen... es ist immer noch schwer zu ertragen, das er nicht mehr da ist, aber der schmerz wird matter und ich kann es zulassen, das er sich nicht veraschiedet hat und er so gestorben ist, wie er es sich gewünscht hätte, hätte man ihn gefragt... und, er hätte bestimmt noch einen 'dummen' spruch auf den lippen gehabt... ich weiss es (IMG:style_emoticons/default/wink.gif) . so wirklich geholfen habe ich jetzt nicht, glaube ich.... sorry... aber ich möchte mich pandora anschliessen.... tue was dein bauch dir sagt... wenn du es für richtig hälst, mit deiner omi darüber zu sprechen, tue es. wenn du es nicht tust, mache dir aber bitte im nach hinein keine vorwürfe. das ist ein absoluter ausnahmezustand in dem man sich befindet.... da gibt es kein falsch und kein richtig!! ich wünsche dir, liebe bilana, wenig leid und eine 'sich-gut-anfühlende' bauchentscheidung. und dir, liebe shark.... eine zeit und menschen um dich herum, die dich trauern lassen und so nehmen, wie du gerade bist und wie du dich am besten fühlst.... das gefühl geht nie ganz weg, aber man lernt damit umzugehen! versprochen! herzlich, mrsm |
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Vereinfachte Darstellung | Aktuelles Datum: 13.05.2025 - 03:57 |