Bisexuell? Einstellungen

[Amazone1]

Ich habe einmal mit einem Mann geschlafen.Er meinte,weil mein Körper dabei erregt war,wäre ich bi.Bei Lesben käme soetwas micht vor.Eine Lesbe kann von einem Mann nicht sexuell erregt werden.Ich meinte,ich habe noch nie einen Mann begehrt oder mich in einen verliebt.Er sagte das Erregtsein und das Begehren hätten nichts mitander zu tun.Nur der reine Sex mit einem Mann,wenn der Spaß macht und erregt,dann ist die Frau bi.Die Männer,die ich kenne,sind für mich Freunde und gute Bekannte. Für mich ist der Sex mit einer Frau ein Unterschied wie Tag und Nacht.


LG Karla

Der Beitrag wurde von Amazone1 bearbeitet: 17.Mar.2009 - 09:07

[McLeod]

Hallöchen Karla,

da bist Du aber an ein Prachtexemplar von Mann geraten. Der hat ja richtig Ahnung von Lesben, Frauen und dem Leben! Auch der weibliche Körper ist nicht frei von sexuell stimulierbaren Reflexen und so manche Lesbe findet Sex mit Männern ganz okay, würde aber keine Beziehung mit einem anfangen und spricht von sich selbst drum weiterhin als Lesbe, auch wenn sie vielleicht nach der körperlichen / sexuellen Definition her für andere keine (mehr) ist.

Du hast zwar keine Frage gestellt, aber ich hab gemeint herauszuhören, dass Du Deine Selbsteinschätzung hinterfragst? Definier Dich, wie es zu Dir für Dich passt. Es klingt jetzt nicht so, als ob der Mann mit dem Du Sex hattest (weshalb auch immer Du das getan hast (IMG:style_emoticons/default/wink.gif) ) der Herr über Dein Selbstverständnis wäre, weil er wichtiger als Du selbst in Deinem Leben ist. Oder?

Er hat seine Einschätzung zum Besten gegeben, das ist sein gutes Recht. Du entscheidest, wieviel das für Dich bedeutet.

Meiner Meinung nach.
Liebe Grüße
McLeod

[Amazone1]

Hallöchen Karla,

da bist Du aber an ein Prachtexemplar von Mann geraten. Der hat ja richtig Ahnung von Lesben, Frauen und dem Leben! Auch der weibliche Körper ist nicht frei von sexuell stimulierbaren Reflexen und so manche Lesbe findet Sex mit Männern ganz okay, würde aber keine Beziehung mit einem anfangen und spricht von sich selbst drum weiterhin als Lesbe, auch wenn sie vielleicht nach der körperlichen / sexuellen Definition her für andere keine (mehr) ist.Wann ist eine Frau bisexuel?Wie deffiniert sich das?Ich habe auch gedacht,noch bevor ich mit dem Mann geschlafen habe,eine Frau ist bi,wenn sie auch mit Männern schläft.Irgendwie verwirrt mich deine Aussage.

Du hast zwar keine Frage gestellt, aber ich hab gemeint herauszuhören, dass Du Deine Selbsteinschätzung hinterfragst? Definier Dich, wie es zu Dir für Dich passt. Es klingt jetzt nicht so, als ob der Mann mit dem Du Sex hattest (weshalb auch immer Du das getan hast (IMG:style_emoticons/default/wink.gif) ) der Herr über Dein Selbstverständnis wäre, weil er wichtiger als Du selbst in Deinem Leben ist. Oder?

Er hat seine Einschätzung zum Besten gegeben, das ist sein gutes Recht. Du entscheidest, wieviel das für Dich bedeutet.

Meiner Meinung nach.
Liebe Grüße
McLeod

Der Beitrag wurde von Amazone1 bearbeitet: 20.Mar.2009 - 08:43

[McLeod]

Wann ist eine Frau bisexuel?Wie deffiniert sich das?Ich habe auch gedacht,noch bevor ich mit dem Mann geschlafen habe,eine Frau ist bi,wenn sie auch mit Männern schläft.Irgendwie verwirrt mich deine Aussage.

Salute...

die sexuelle Orientierung zu definieren scheint nicht so leicht, wie es scheint (IMG:style_emoticons/default/biggrin.gif)

Spaß beiseite. Es gibt tatsächlich gerade was Bisexualität angeht sehr unterschiedliche Einordnungen, sowohl von wissenschaftlich Forschenden* (hab ich gehört (IMG:style_emoticons/default/wink.gif) ), als auch und insbesondere von den Menschen, die sich darin oder in den Randbereichen der Bisexualität bewegen, sprich: sie mit Leben füllen.


Ich fang mal mit meinem gefährlichen Halbwissen aus der Wissenschaft an: Früher war die Kinsey-Skala recht angesagt: zwischen 1 für total hetero und 5 für total homo lag 3 total bi und dann gab es noch die 2 und die 4 für eher hetero und eher homo (oder bi mit mehr Tendenz zum eigenen oder dem gegen-Geschlecht). Mittlerweile gibt es in der Forschung eine regelrechte Matrix: hier wird vor allem dem Prozesshaften des Lebens Rechnung getragen und es werden Vergangenheit, Gegenwart und Zukunftswunsch unterschieden. Es kann also sein, dass ein Mensch früher mal hetero gelebt hat, jetzt lesbisch und eigentlich einen bisexuellen Lebensentwurf anstrebt oder bervorzugen würde. Oder Menschen, die in einer Heterobeziehung stecken und sich eigentlich ein lesbisches / schwules Leben wünschen - die können sich dort dann auch entsprechend verorten. Sind ja auch einige...

In der Realität wird "bisexuell" sehr vieleinfacher, aber trotzdem recht unterschiedlich definiert. Für manche reicht es schon, dass mensch sich den Sex mit beiden Gschlechtern fantasievoll vorstellen kann. Ich nenn es mal die "M*asturbationphantasiedefinition". Wäre für mich eine unglückliche Wahl, denn in meiner Fantasie jedenfalls wirkt so manches spannender und erregender, als es dann in realiter ist (oder sein dürfte... ich probier doch nicht alles aus!)

Andere wiederum sagen, bisexuell sei jeder Mensch, die oder der schonmal Sex mit Menschen beider Geschlechter hatte. Ich nenn das jetzt mal die "Tatsachendefinition ohne Emotionen". Denn sie ist unabhängig davon, ob der Sex toll war, ob es Sex in einer Liebesbeziehung stattfand oder ähnlichen ergänzenden (oder zum Sex dazugehörigen?) Attributen der Tatsache "Sex mit beiden Geschlechtern". Nach dieser Definition wären ziemlich viele Lesben bisexuelle Frauen, weil viele Frauen Hetero-Versuche oder sogar eine veritable Hetero-Vergangenheit (also eine, die gerne gewollt war) haben.

Wieder andere definieren es schlicht als "Kann sich (mir) vorstellen, das meine nächste Beziehung wieder ein Mann oder wieder eine Frau ist, ich bin da nicht festgelegt" - das wäre dann die "Beziehungsdefinition". Es gibt zum Beispiel Menschen, die sich als hetero oder lesbisch (also monosexuell) einordnen, obwohl sie Sex mit Menschen beiderlei Geschlechts haben, haben wollen und wieder haben werden. Sie definieren ihre sexuelle Orientierung ausschließlich am Beziehungsaspekt, frei nach dem Motto "ein bißchen Sex stellt doch das Leben nicht gleich auf den Kopf, schön ist's aber trotzdem."

So. Das als kleiner und unvollständiger Abriss der verschiedenen Definitionsmöglichkeiten. Neben "jemals oder dauerhaft praktiziertem Sex", "Beziehungspräferenz" und den wissenschaftlichen Skalationskonstrukten gäbe es auch noch Lifestyle / Lebenseinstellung (ich erinnere an den lesbischen Mann, der in "The L-Word" mal am Anfang auftauchte) und sicherlich diverse andere Punkte, die mensch zu Schwerpunkten der eigenen Sicht machen kann.

Als Beispüielfür eine Lexikon-Definition schließe ich meinen Exkurs nun mit einem Wikipedia-Zitat:

Als Bisexualität (eigentlich „Ambisexualität“, nach der lateinischen Vorsilbe bi- für „zwei“) bezeichnet man die sexuelle Orientierung oder Neigung, sich zu Menschen (beziehungsweise Artgenossen) beiderlei Geschlechts sexuell hingezogen zu fühlen. Als Kurzform ist das Adjektiv bi gebräuchlich.

Obwohl es keine Voraussetzung für die Bisexualität ist, seine Neigung auszuleben, werden in der Regel nur solche Menschen als bisexuell bezeichnet, die mit Personen beiderlei Geschlechts sexuelle Beziehungen oder Partnerschaften einzugehen bereit sind.

Hilft Dir das irgendwie weiter??

McLeod