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Beitrag
#1
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"Jeck op Sticker" ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() Gruppe: Members Beiträge: 14.613 Userin seit: 18.10.2008 Userinnen-Nr.: 6.317 ![]() |
Vorsicht! Kann triggern.
Der Beitrag wurde von pantoffelheld bearbeitet: 03.Apr.2009 - 02:38 |
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Beitrag
#2
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verboden vrucht ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() Gruppe: Members Beiträge: 2.903 Userin seit: 16.07.2005 Userinnen-Nr.: 1.862 ![]() |
Jagdtriebbehaftete Fleischesserin und inzwischen fast ganz (wieder) auf Fleisch verzichtende Möchtegern-Vegetarierin - ich habe beide Seiten in mir:
Aufgewachsen am Ende einer bis ins 17. Jahrhundert zurückverfolgbaren Ahnenreihe von jagenden Oberforsträten, Forstmeistern, Oberförstern und deren wildbretzubereitenden Gattinnen bis hin zu meiner Oma, die mich strafend in Grund und Boden blickte, wenn ich dem eben noch vor der Haustüre abhängenden Waldhasen, der sich nunmehr auf meinem Teller eingefunden hatte, oder der von Opa selbsgefangenen und erschlagenen Bachforelle blau nicht wirklich etwas Kulinarisches abgewinnen konnte. Eher mühte ich mich, den Ekel niederzukämpfen. Aber ich wollte eben ein richtiger Junge sein, und ein richtiger Junge hat nicht nur ein Taschenmesser in der Hose, sondern übt auch schonmal für´s spätere Jägerdasein indem er mit der Schrotflinte auf Blechbüchsen schießt. Und im Hobbykeller zerlegt "er" fachgerecht eine blutende Orange in Ermangelung des echten selbstgetöteten Rehes. Überall im Hause der besagten Großeltern hingen die Trphäen: große und kleine Geweihe, Wildsauenfelle, Fasanenfedern, puschelige Hasenschwänze zum Verwischen von Kreidezeichnungen ... Spannend finde ich, im Nachhinein betrachtet, dass die strafend blickende Oma auch diejenige war, die mir im hohen Alter erzählte: "Ich konnte mit diesem ganzen Gejage nie was anfangen. Ich fand es immer grausam." Hallali! Erziehung, dein Werkzeug sei Verdrängung ... Als meine langjährige Liebste einmal dort übernachten sollte, kam ihr spontan (und laut) der Satz über die Lippen: "Das ist ja gruselig! Der reinste Friedhof hier!" Für mich war es normal. Und auch hier wieder ein spannendes Detail: Genau diese Liebste findet eine Mahlzeit ohne Fisch oder Fleisch "total öde." Mampf! Es lebe die Abspaltung! So, wie ich erst in recht späten Jahren zu beginnen vermochte, die nach außen gekehrte Engelhaftigkeit meiner hochmanipulativen und größebesessenen Mutter (Tochter des Jägers und seiner Frau, der Tochter eines Jägers und seiner Frau usw.) wirklich zu hinterfragen - anstatt mich über meine regelmäßigen Jähzornanfälle zu wundern, habe ich auch meine liebe Mühe damit, dem Jagdfieber-Erbe - zumindest, was meinen Speiseplan betrifft - gänzlich die rote Karte zu zeigen. Auch hier braucht es seine Zeit, bis das Gefühl mit dem Verstand Hand in Hand gehen mag. Wie lange mag es her sein, dass ich "Warum ich Vegetarier bin", herausgegeben von Helmut F. Kaplan, gekauft und gelesen habe? Bestimmt mindestens 10 Jahre. Da war ich 38. Und habe ein Jahr lang auf Fleisch verzichtet. Sehr wohl um den ethischen wie ökologischen Wahnsinn der modernen Massentierhaltung und des modernen Fleischkonsums wissend, bin ich froh, dass der Ekel meiner Kindheit sich stärker und stärker wieder Raum nimmt. Denn das war ICH, fern der Steinzeit oder dem Leben in kalten, klammen, norddeutschen Gemäuern, als eine kräftige Fleischmahlzeit noch das Überleben gesichert hat ... Ich, ohne Verzicht. Ganz ihrem obstophilen, kopfsalatomanen, hasenzahnigen *mümmel* Blatt- und Wurzel-Gelüst folgend. (IMG:http://www.cosgan.de/images/smilie/tiere/a010.gif) Der Beitrag wurde von sonnenstrahl bearbeitet: 05.Apr.2009 - 16:36 |
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