Wunder(volle), kleine Augenblicke Einstellungen

[robin]

Liebe userinnen :)

heute habe ich einen sooo schönen abend verbracht, dass ich das gefühl, das jetzt noch stark nachwirkt mit einem eigenem thread feiern will.

Der arbeitstag ist lang, anspruchsvoll und sehr anstrengend gewesen.
Um fünf hatte ich endlich feierabend, aber anstatt sofort den bus zu nehmen und zu meinen 4 wänden zu fahren, bin ich einfach spazieren gegangen und habe kleine pflänzchen am straßenrand fotografiert ...

Zufällig bin ich an eine kneipe vorbei gelaufen, die laut und voll war, weil die leuten premiere-live auf einer großen wand geschaut haben.
Es war ein fußballspiel der 2. liga und hatte gerade begonnen.

Ich bin rein, habe mir einen saft geholt ( :D ) und mitgekuckt - bis zum schluss. dabei konnte ich so schön gründlich entspannen, es war wie an einem besonders heiteren urlaubstag :)

Danach habe ich zufällig einen entfernten bekannten, der mit seinen hunden gassi ging, getroffen, und wir haben uns auf dem fußweg ganz lange unterhalten und viel zusammen gelacht ...

Jetzt fühle ich mich so gut wie schon lange nicht mehr, es ist überhaupt nichts besonderes vorgefallen, es waren nur sehr ruhige, herzensfröhliche augenblicke, die aber eine gute power besitzen, die mich stärkt und mir noch lange freude schenkt.

Ihr kennt sicherlich auch solche momente, tage, minütchen ;)
ich möchte mit diesem thema einen freudigen ... platz eröffnen, wo wir uns die schönheit&leichtigkeit der menschlichen existenz mitteilen!
Denn das leben ist sonst schwer, mies und ungerecht genug!

Wir brauchen immer wieder uns zu erinnern, dass menschen nicht nur schmerzempfindlich sind, sondern auch grenzenlos freude empfinden können.
(allen schmerzen zum trotz)

In diesem sinne: Auf ein fröhliches miteinander! :cheers:

[sonnenstrahl]

Vorweg sei gesagt: Ich habe lange Zeit große Schwierigkeiten gehabt mit Auftritten in der Öffentlichkeit. Regelmäßig wurde ich puterrot, sobald sich mehrere Blicke erwartungsvoll auf mich richteten. (Erstaunlicherweise außer bei Prüfungen. Und außer wenn ich die Leute gut kannte - z.B. in der Schule.) Herzklopfen, schweissnasse Hände, Sekunden-Blackouts - das volle Programm. Ganz allmählich wurde es besser. Ganz ganz allmählich. Ich wusste: Eigentlich LIEBE ich mitunter die Öffentlichkeit - und begann mir ein Ei darauf zu backen, ob sie auch mich liebt. Und auch darauf, ob ich rot werde oder nicht. Teamsitzungen, bei denen auch ich regelmäßig vor manchmal recht großer Runde von meiner Arbeit berichten sollte, hörten auf, der blanke Horror für mich zu sein, und mir vorweg schlaflose Nächte zu bescheren. Mehr und mehr konnte ich mich sogar darüber freuen, dass Menschen mir interessiert Gehör schenken wollten. Aber bis dahin war es ein langer Weg ...

Und nun zu meinen wundervollen kleinen Augenblicken:

Vorgestern am frühen Abend in der S-Bahn - zur wirklich goldenen Stunde. Ich stehe an eine Stange gelehnt, etwas müde von der Arbeit, eine Hand auf dem Sattel meines Fahrrades, damit es beim Bremsen der Bahn nicht ausschert. Ich sehe mich in einer Scheibe so dalehnen - und gefalle mir. Es war außerdem gut bei der Arbeit. Ich bin zufrieden, freue mich auf zuhause. Überlege, was ich mir zum Abendessen bereiten werde. Bekomme Appetit.
Schafweiden, Bäume und Häuser ziehen vorüber.
An einer der nächsten Haltestellen steigt direkt mir gegenüber ein junger Mann mit Gitarre ein.
Ich mag S-Bahnmusikanten. Und dieser ist sogar recht hübsch für meinen Geschmack, und auch recht gepflegt.
Wir haben kurzen Blickkontakt, lächeln uns kaum merklich an. Wenn ich gut drauf bin, ermutige ich Musikanten gerne mit einem zustimmenden Blick.
`Ja, spiel. Ich hab Lust auf Live-Musik`.
Er schiebt sein Instrument zurecht ... und legt ein göttlich gezupftes Country-Intro hin. Whow! Etwas in meiner Seele beginnt zu leuchten *blink* . Irgendwelche grauen Zellen in meinem Kopf jubeln: "Das kenn ich!", noch bevor es mir wirklich zu Bewusstsein kommt.
Er fängt an zu singen. "From this valley they say you are going, we will miss your bright eyes and sweet smile ... "
Und ich ... singe mit.
Es geschieht einfach.
Der Mann zwinkert mir zu, lächelt, und wir singen und singen, er mit Text, ich ohne.
Und ich fühle mich dabei absolut sicher und geborgen!
Ganz selbstverständlich. Als täte ich das jeden Tag. Inklusive irgendso´ner Zweitstimme, die da aus mir raussingt.
(Nein, ich bin keine Musikerin. Ich habe von Musik keine Ahnung. Nicht die Bohne. Manche gefällt mir, und ich trällere zuhause viel rum. Und ganz ganz früher, zu Schulzeiten, hab ich mich mal selbst auf der Gitarre begleiten können. Mehr nicht.)
Irgendwann sind wir an der nächsten Haltestelle.
Der junge Mann beginnt, mit dem Hut rumzugehen. Vor lauter Begeisterung kriegt er fette 2€ und ein "Danke!" von mir.
Die S-Bahn fährt weiter.
Göttin, ist Hamburg schön!!!
Und die Kastanien fangen schon an zu blühen!
Wir fahren an Hochhausblöcken vorbei, vor denen Kinder spielen.
"Nächster Halt .... !"
Der Mann mit Gitarre steigt aus.
Ich fahre noch eine Station weiter - und bin absolut glücklich.
Und das für Stunden.

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