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> Das entfremdete und das „wirkliche“ Leben
Bilana
Beitrag 22.Apr.2009 - 12:14
Beitrag #1


Capparis spinosa
************

Gruppe: Members
Beiträge: 3.143
Userin seit: 25.08.2004
Userinnen-Nr.: 97



Hallöchen,
schon eine ganze Weile denke ich über dieses Thema nach und würde jetzt gerne auch andere Meinungen dazu hören.
Es ist ja ein recht alter (und in jüngerer Zeit wiederbelebter) Hut, das moderne Leben gewisse Entfremdungstendenzen hat und die irgendwo verantwortlich gemacht werden für subjektiv empfundene Unzufriedenheit.
Ich sehe da zwei Aspekte, den individuellen (überschätzt man sich da nicht?) und den strukturellen (oder ist das doch nur eine Ausrede?). Das Leben scheint vorgezeichnet. Schule, Ausbildung/Studium, Beruf, Rente. Wer will ergänzt es noch um Kinder und Enkelkinder, Lebensversicherung und Eigenheim. Und auch den Subkulturen, dazu zähle ich auch die lesbische, gibt es gewisse Vorzeichnung, was Lebensstil, Lebensausdruck und Lebensweg angeht.

Auch auf individueller Ebene findet man es. Werte und normen werden durch die Herkunftsfamilie vererbt und da signifikant auszubrechen ist ein echter Kraftakt. Manchmal, zum Glück nicht immer, werden Menschen die das wagen dann als schwarzes Schaf der Familie gehandelt.


Wie seht ihr das? Wie empfindet ihr das? Wie entsteht ein entfremdetes Leben? Mangelnde Selbstverantwortung? Gesellschaftliche Zwänge? Gibt es das überhaupt ein entfremdetes Leben oder ist es das Gejammere von Menschen, die sich nicht von den Ideen ihrer Jugend verabschieden wollen? Menschen, die einfach nicht vernünftig sein können oder wollen.
Und wenn es das entfremdete Leben gibt, was ist dann das Gegenteil davon? Bewusstheit? Radikal den eigen Weg gehen? Geht das überhaupt?

Ich komme auch noch nicht so ganz dahinter. Ich will nun nicht sagen, das jegliche Vorbestimmung, jeder Automatismus eine Entfremdung ist.

Welche Erfahrungen macht ihr damit? Habt ihr manchmal das Gefühl irgendwie entfremdet zu sein, ein entfremdetes leben zu führen? War/Ist es für eich ein Kampf ein nicht-entfremdetes Leben zu führen?

Nachdenkliche Grüße.



(Bin mir jetzt nicht so sicher, ob das Thema hier her oder ins Leib und Seele oder Politik und Wirtschaft/Gesellschaft UFO gehört. ggf, einfach verschieben.)
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shark
Beitrag 22.Apr.2009 - 19:49
Beitrag #2


Strösenschusselhai
************

Gruppe: Admin
Beiträge: 21.898
Userin seit: 10.11.2004
Userinnen-Nr.: 741



Ich steck da wohl mittendrin....

Und dieses "Dazwischenstecken" fühlt sich manchentags spannend und nach Aufbruch an und anderntags bedrohlich und unheimlich. Und manchmal weiss ich auch gar nicht recht, was was ist... Ich meine, was "entfremdetes Leben" war/ist und was das "wirkliche".

Erst kürzlich hatte ich noch das Gefühl, mir sei ganz klar, dass ich sehr lange fremdbestimmt und im Prinzip ganz uneigenständig gelebt habe und eigentlich immer nur "Reagierende" gewesen war.

Inzwischen habe ich aber entdeckt, dass ganz viel vom "wirklichen Leben", das ich da bei mir ans Tageslicht kommen sehe (oder wenigstens sehen will), gar nicht möglich wäre ohne die Wege, die ich vorher gegangen bin.

Und da denke ich, dass es doch auch meine Entscheidungen gewesen sein müssen, gewesen sind, die mich "entfremdet" haben leben lassen - nur eben nicht so bewusste, wie ich sie jetzt treffe oder zu treffen versuche.

Klar; es gibt einige Dinge, die ich jetzt nicht mehr machen kann, für die die Zeit abgelaufen ist - es werden Wünsche und Träume auf der Strecke bleiben.

Aber es gibt auch solche Dinge, an die ich bisher nie gedacht habe, die ich zu gering geschätzt habe, um einen Weg oder auch Beruf daraus zu machen.
Irgendwie dachte ich seit meiner Zeit nach meiner "Radiokarriere" (die ja sehr früh in meinem Leben begonnen hatte und durch äussere Umstände auch nur wenige Jahre anhielt - Jahre, während der ich überhaupt über vieles nicht nachgedacht habe), dass meine Stimme und meine Schreibe nicht "berufstauglich" wären - nicht weil sie wirklich nichts hergäben, aber da war die Idee, dass Arbeit irgendwie "schwer" sein müsse, ein Kampf...

Das denke ich jetzt nicht mehr. Und möchte gerne etwas aus dem machen, was schon da ist. Was mir leicht fällt und Freude macht.

Das ist eine Entwicklung, die ich nicht hätte machen können ohne die Erfahrung, Dinge tun zu "müssen", die mir gar nicht leicht gefallen sind.

Ich hoffe, ich habe jetzt nicht völlig am Thema vorbeigeschrieben - sicher bin ich nicht.

Aber ich meine, dass es die Entscheidungen sind - mal bewusste, mal unbewusste. Und die Entwicklung und vielleicht Erkenntnis. Wenn auch nur für den Moment.

Gruss

shark

Der Beitrag wurde von shark bearbeitet: 22.Apr.2009 - 19:50
Bearbeitungsgrund: Worte vergessen...
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