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> Liebe, Abhängigkeit, Sucht..., vive la difference
Rafaella
Beitrag 21.Apr.2009 - 18:09
Beitrag #1


Freies Vögelchen
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Hallo, (IMG:style_emoticons/default/smile.gif) angeregt durch Maditas Thread würde ich gerne mit euch über den o.a. Themenkreis austauschen.

Es wird uns frauenliebenden Frauen ja in der "Anderswelt" gerne mal nachgesagt, dass wir ganz schnell klammern, kontrollieren, eifersüchteln, regredieren, zusammenziehen, sequentiell und seriell.
Wobe ich sagen muss: während meiner Hetenkarriere war ich nicht besser, nur fehlte mir da meist das Pendant, mit dem es dann so richtig "grenzenlos kuschelig" wurde.
In einem der Autonomie-Threads habe ich ja das Dilemma "zu viel Nähe, zu schnell" becshrieben, das einige ja kennen, andere aber erfreulich andes bewerteten.

Was ich im Moment damit mache: ich versuche, nicht in meine eigenen Fallen zu gehen. Versuche, die zu bleiben, die ich vor Beziehung war, die Frau, die ihren Eigenstand hat.
Ich sehe die Wegkreuzungen: jetzt könnte ich dies und das Verhalten abspulen (Klagen, Vorwürfe, aggressives Jammern, mich Sche..e fühlen) und entscheide mich bewusst für den anderen Weg, für das Mantra "ich bin erwachsen."

Was manchmal anstrengend ist: aus dem eigenen Muster (nur in bestimmten Situationen und Konstellationen, Göttin, ich bin doch kein Klammeraffe) auszubrechen. Viel Energie, die ich sonst (früher!) durch Streit-Gefühlsausbrüche, Versöhnung abbaute, staut sich so eher mal an. Ich würde sie gerne andes kanalisieren, momentan geht einiges davon in die Psychosomatik aber ich arbeite daran. (IMG:style_emoticons/default/rolleyes.gif)

So, das war mal unplugged etwas von mir ganz persönlich zu dem Themenkreis. Mich interessiert, ob er fü euch auch ab und zu aktuell ist und wie ihr dann so damit umgeht.

Der Beitrag wurde von Rafaella bearbeitet: 21.Apr.2009 - 18:11
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dandelion
Beitrag 22.Apr.2009 - 10:28
Beitrag #2


don't care
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Das scheint mir Teil des Problems: Obwohl sonst ja niemand beteiligt ist, liegt vieles an dem Problem zwischen Liebe und Abhängigkeit daran, das Du und das Ich nicht als Hauptbestandteile des Wir zu erkennen.

Und so wird die Sichtweise des Ich auf das Du unter einem anderen Blückwinkel gesehen als das Wir, das daraus entsteht, und der Bezug geht verschütt. War jedenfalls ein riesiges Problem von mir in vergangenen Beziehungen. Nach einigen Erlebnissen der letzten Wochen und Monate hoffe ich, damit ist jetzt wenigstens ein Stück weit gut. (IMG:style_emoticons/default/biggrin.gif) schon wieder was, das sein soll, statt zu tun (IMG:style_emoticons/default/patsch.gif)
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Joey
Beitrag 23.Apr.2009 - 12:42
Beitrag #3


Im Frühling.
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ZITAT(Rafaella)
Es wird uns frauenliebenden Frauen ja in der "Anderswelt" gerne mal nachgesagt, dass wir ganz schnell klammern, kontrollieren, eifersüchteln, regredieren, zusammenziehen, sequentiell und seriell.


Ich habe, wie auch Du in Deiner "Hetenkarriere" (übrigens nettes Wort) und durch Mitbekommen im Freundes- und Bekanntenkreis festgestellt, dass dieses Phänomen des Klettens und Klammerns nicht nur ein Phänomen ist, dass in der frauenliebenden Welt vorkommt. Mir scheint sogar eher, dass es heutzutage fast schon "Mode" ist, sehr schnell sehr eng beieinander oder miteinander zu sein. Da wird nach 4 Wochen zusammen gezogen, da wird nach 2 Monaten Verlobung gefeiert und vielleicht schafft man es noch rechtzeitig, einen Lebens- und Liebesbund einzugehen bevor Kinder und Enkel da sind. (IMG:style_emoticons/default/wink.gif) Ein wenig überspitzt, aber sicher nur ein wenig.
Vielleicht liegt es an der schnelllebigen Zeit. Vielleicht liegt es an der Angst, eines Tages sonst Niemanden mehr finden zu können. Jedenfalls habe ich im engeren Umfeld mitbekommen, dass gern geklammert, geeifersüchtelt und trotz aller Bedenken zusammengezogen wird.
Es ist längst kein Phänomen mehr, das nur frauenliebenden Frauen zugeschrieben wird.

Ich denke, es hängt davon ab, was für Menschen aufeinander treffen. Kopfmenschen wägen ihre Entscheidung zum Großteil sicherlich gründlich ab, entwerfen Pro/Contra-Listen, diskutieren sachlich mit guten Argumenten und wenn die Pro-Seite dann irgendwann nach Monaten/Jahren überwiegt, wird der nächste Schritt getan.
Herzmenschen (auch grad so ein neumodisches Wort, daher verwende ich es mal, obwohl "Bauchmenschen" vielleicht treffsicherer wäre (IMG:style_emoticons/default/wink.gif) ) treffen einander und wenn die ersten Funken gesprüht und Schmetterlinge geflogen sind, stehen auch schon die gepackten Umzugskartons vor der gemeinsamen Wohnung.
Treffen zwei unterschiedliche Typen aufeinander, kann dies ein ziemliches Durcheinander geben, aber langweilig wird es dabei sicher nie.

Ich persönlich denke, dass Frauen, die eher kopflastig sind, weniger zum Klammern, Zerren und zur Eifersucht neigen. Mag vielleicht ein Vorurteil sein, aber die Schablone habe ich mir zurecht geschustert, da es mir bisher immer so vorkam.
Bauchfrauen hingegen verlassen sich lieber auf Gefühl als auf "Tatsachen". Hängt der Haussegen schief, denken sie viel zu viel nach, haben immerzu das Bedürfnis, über die Probleme zu reden, was nicht selten zur Folge haben kann, dass man sich gegenseitig tot diskutiert. Die sachlichen Argumente der Partnerin fassen sie schnell persönlich auf. Gesagte Worte werden in ihrer Bedeutung überbewertet. Die Kunst der Bauchfrau ist die Interpretation, denn sie schafft es nicht nur, Gesagtes zu interpretieren - nein, sie ist auch Meisterin darin, Dinge zu interpretieren, die weder gesagt noch gedacht wurden. (IMG:style_emoticons/default/rolleyes.gif)

Ich selbst zähle mich zur doch sehr emotionalen Bauchfraktion und muss gestehen, dass auch ich die Hohe Kunst der Interpretation beherrsche und eine vorzügliche Meisterin darin bin. (IMG:style_emoticons/default/wink.gif) Das hat nicht selten dazu geführt, dass ich Dinge immer und immer wieder diskutieren wollte, obwohl für meine Partnerin(nen) das Thema längst gegessen war. Jedes Wort habe ich zehnmal in meinem Kopf umgedreht und selbst den Dingen eine Bedeutung beigemessen, die ungesagt und nie Thema waren.
So eine "Streitkultur" ist zermürbend - für beide Seiten.

Was mir übrigens dazu noch einfällt: ich habe das Kopflastige meines Gegenübers oft falsch interpretiert. Wann immer sich mein Herz überschlagen hat und ich von diesen und jenen Wünschen sprach, mit sachlichen Argumente aber wieder auf den Boden der Tatsachen zurückgeholt wurde, blieb ich am Ende des Dialoges traurig zurück. Weil das Gefühl entstand, meine Freundin käme in den Gefühle nicht nach und ich würde viel zu sehr vorpreschen.
Verstand und Emotionen haben sich damals für mich ausgeschlossen.

Es hat lange gebraucht, bis ich "geschnallt" habe, dass Menschen unterschiedlicher nicht sein könnten. Es hat lange gebraucht, bis ich verstanden habe, dass meine Partnerin nicht weniger empfinden muss, nur weil sie gemeinsame Wünsche und Träume sachlicher betrachtet hat.

Wichtig ist, dass man zur rechten Zeit redet und schweigt.



Ich glaube, ich schweife grad ab und werde deswegen noch einmal auf einen schönen Punkt eingehen. (IMG:style_emoticons/default/rolleyes.gif)


ZITAT(dandelion @ 22.Apr.2009 - 11:28) *
Das scheint mir Teil des Problems: Obwohl sonst ja niemand beteiligt ist, liegt vieles an dem Problem zwischen Liebe und Abhängigkeit daran, das Du und das Ich nicht als Hauptbestandteile des Wir zu erkennen.


Ich habe früher immer zu sehr versucht, mich auf Biegen und Brechen meiner jeweiligen Partnerin anzupassen - habe das "Ich" aus den Augen verloren, weil mir das "Du" wichtiger schien.

Das "aus dem Muster brechen", indem man an manche Dinge "ruhiger" herangeht, wie Rafaella es oben beschreibt, ist nur eine Art, "erwachsen" zu werden.
Meine Art ist eine Andere und muss auch eine Andere sein. Ich musste lernen, nicht immer zu sehr so zu agieren, dass alles auf Friede, Freude und Eierkuchen hinauslief. Ich habe früher viel zu vieles geschluckt, nur um eine harmonische Beziehung zu führen. Während meine Partnerin also glaubte, alles wäre in Ordnung, hat sich in mir Frust angestaut, weil ich mich nicht verstanden fühlte. (Mein Fehler. Wie soll man auch verstanden werden, wenn man nichts sagt? (IMG:style_emoticons/default/rolleyes.gif) )
Ich musste also lernen, laut zu werden... auch mal auf den Tisch zu hauen. Und darin bin ich in den letzten Jahren deutlich besser geworden, auch wenn ich ab und an noch Schaumstoff auf dem Tisch verteile, bevor ich draufhaue. (IMG:style_emoticons/default/biggrin.gif)
Dinge, die ich schlucken kann und von denen ich meine, dass ich sie mit mir ausmachen sollte, bleiben immer noch bei mir. Aber wenn ich merke, dass es nur fair wäre und viel "echter", ab und an einen kleinen Aufstand zu proben, dann lasse ich es raus - auf meine ruhige, diplomatische Art, die dennoch den nötigen Nachdruck mitliefert.


So... das fiel mir alles grad zu diesem Thema ein (falls ich es überhaupt getroffen habe (IMG:style_emoticons/default/wink.gif) ). (IMG:style_emoticons/default/smile.gif)
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dandelion
Beitrag 23.Apr.2009 - 14:18
Beitrag #4


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ZITAT(Joey @ 23.Apr.2009 - 13:42) *
So... das fiel mir alles grad zu diesem Thema ein (falls ich es überhaupt getroffen habe (IMG:style_emoticons/default/wink.gif) ). (IMG:style_emoticons/default/smile.gif)

ich finde, du hast völlig getroffen, btw (IMG:style_emoticons/default/wink.gif)
Und der Aspekt "Schnellschussverhalten" ist sicherlich ein großer, je mehr die Devise "nicht kleckern, sondern klotzen" in den Hintergrund tritt. In hoher Geschwindigkeit etwas großes schaffen zu wollen muß zwangsläufig einen ziemlichen Sog verursachen. Sog berauscht oft, und kann so in suchtähnliche Erlebnisse führen... (IMG:style_emoticons/default/gruebel.gif)
dieser Glückskeks wird Ihnen gesponsert von "Piff", dem Kaugummi gegen den Tod. (IMG:style_emoticons/default/wacko.gif) halte ich aber trotzdem für zutreffend.
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