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Beitrag
#1
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Naschkatze ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() Gruppe: Members Beiträge: 464 Userin seit: 06.05.2008 Userinnen-Nr.: 5.896 ![]() |
Nun ist es vier Tage her, dass der 17 jährige Tim K. in seiner damaligen Schule
und später auf der Flucht in dem Ort Wendlingen 15 Menschen und später sich selbst erschoss. Sein Motiv ist bis heute noch unklar. Viele Medien berichten über Depressionen die er hatte. Er wurde behandelt, so heißt es von einigen. Doch andere behauptet genau das Gegenteil. Nun kommt auch wieder die Kontroverse der sogenannten Schießspiele auf. Sind sie Schuld daran, dass aus virtueller Brutalität Wirklichkeit wurde? Oder kann man sein Vorgehen auf die Erziehung zurückführen? Was kann man tun, um ein nächstes Mal zu verhindern? Was meint ihr? Amoklauf von Winnenden und Wendlingen Liebe Grüße Phoenix |
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Beitrag
#2
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I lof tarof! ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() Gruppe: Members Beiträge: 15.384 Userin seit: 30.08.2004 Userinnen-Nr.: 198 ![]() |
Neeeeee!!!
es liegt mir echt nix daran, die "spielverderberin" zu sein, aber (!) ich muss es einfach loswerden: boah! geht mir schwarzer auf den geist!!! Ist sie wirklich so blöde wie sie tut?! Warum beharrt sie so stur drauf, immer wieder äpfel mit bananen zu vergleichen? Was hat unsere gesellschaft davon, menschengruppen gegeneinander aufzuspielen, die in ihrer struktur so grundverschieden sind?! Was soll diese populistische immer wiederkehrende attacke? "Türken" sind fast überall auf der welt "türken" - frauen sind überall auf der welt frauen (oder gibt es inzwischen irgendwo eine frauennation, von der ich noch nichts weiß?) Und die mechanismen, die "ausländer" überall auf der welt unterdrücken sind dementsprechend anders strukturiert. Dass das frauenspezifische an den ermittlungen über den amokauf ausgeblendet wird hat ganz andere ursachen - mit einem allgemeinen, internationalen, kosmischen!!, geschlechterunterdrückende verständnis und konsens. Die erste unterscheidung unter menschen (und sogar bei tieren) ist frau/mann. Erst dann kommt die hautfarbe-nationalität-homo/hetero/wieauchimmer-klasse-alter-usw-unf. Frauen sind keine gesellschaftliche minderheit - nirgends. Und frauen sind überall die einzige unterdrückte menschengruppe, die - wohl oder übel, gewollt oder nicht - mit hren unterdrückern ins bett geht, sich in die unterdrücker verliebt, mit denen kinder und .... die immer einen unterdrücker als eigenen zeuger hat. "Frauen" mit "türken" gleichzusetzen ist nicht nur dumm und manipulativ, sondern verschleiert es die realität und bremst eine wirklich intelligente analyse der opfer/täter-rollen und der strukturen, die diese rollen (massiv) unterstützen!!! UND die auch in den frauen festsitzen! P.S. Immerhin war schwarzer diesmal so "schlau" zu schreiben, dass frauen die meisten opfer der männergewalt zwischen männern und frauen sind, und nicht so wie früher, dass frauen die meisten opfer von männergewalt sind. Das sind nämlich männer! |
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Beitrag
#3
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Gut durch ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() Gruppe: Members Beiträge: 1.063 Userin seit: 15.03.2006 Userinnen-Nr.: 2.732 ![]() |
Und die mechanismen, die "ausländer" überall auf der welt unterdrücken sind dementsprechend anders strukturiert. Die erste unterscheidung unter menschen (und sogar bei tieren) ist frau/mann. Erst dann kommt die hautfarbe-nationalität-homo/hetero/wieauchimmer-klasse-alter-usw-unf. Hm, gerade neuere Ansätze in der Soziologie (vgl. Konstruktivismus) untersuchen, ob Klasse, Ethnizität und Geschlecht nach den gleichen Mechanismen erzeugt und aufrechterhalten werden. Spannend ist jedenfalls die Überlegung des verstorbenen französischen Soziologen Bourdieus, männliche Herrschaft nur als einen Sonderfall von sozialer Ungleichheit zu sehen. Verwoben ist diese immer ganz stark mit dem Klassenverhältnissen. Es ist eben doch anders als du schreibst - eine Frau aus der oberen Klasseschicht hat andere Machtzugänge als eine Frau aus einer niederen Klasse. Ich persönlich halte auch die mikrosoziale Benennungspraxis für relevant (Sprache!). Dementsprechend werden Geschlecht und Ethnizität nach der gleichen Struktur erzeugt (konstruiert). |
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Beitrag
#4
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Adiaphora ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() Gruppe: Members Beiträge: 1.987 Userin seit: 14.10.2004 Userinnen-Nr.: 596 ![]() |
Soziologie ... Konstruktivismus ... Klasse ... Ethnizität ... Geschlecht ... Bourdieus ... mikrosoziale Benennungspraxis --> Dementsprechend werden Geschlecht und Ethnizität nach der gleichen Struktur erzeugt (konstruiert). Aha, soso. Dann scheint ja endlich erfolgreich geklärt worden zu sein, was eine "Struktur" überhaupt ist. Wie schön. Ich kann mir trotzdem nicht vorstellen, dass Robin das Bedürfnis hatte eine historische oder soziologische Debatte loszutreten. Wenn ich den beanstandeten Vergleich von Frau Schwarzer noch einmal zitieren darf ... ZITAT(Schwarzer) Was eigentlich wäre los, wenn Tim K. in einer gemischten deutsch-türkischen Klasse zu über 90 Prozent Türken erschossen hätte? Die Hölle wäre los! Im ganzen Land gäbe es Proteste und Demonstrationen gegen die Ausländerfeindlichkeit. Doch in diesem Fall hat es sich ja nur um Frauenfeindlichkeit gehandelt. ... dann verstehe ich Robins Ärger und teile ihn. Ich ärgere mich auch, wenn "Islamphobie" und "Antisemitismus" in polemischen Statements verglichen oder gleichgesetzt werden. Und das hat zwei Gründe. Den einen hat Robin bereits genannt: hier werden Menschengruppen gegeneinander ausgespielt. Der zweite liegt in der Brandgefahr von Vergleichen mit schmerzhaften Inhalten. Äpfel und Birnen sind es vielleicht gewohnt miteinander verglichen zu werden und sehen das (so mutmaße ich als externe Obstbeobachterin) verhältnismäßig locker. Die vielfach traumatischen und leidvollen Erfahrungen von Diskriminierung, sozialer Ungerechtigkeit, Misogynie, Rassismus und Fremdenhass eignen sich aber einfach nicht für Vergleiche. Denn persönlicher Schmerz kann nur selten weit genug entpersonalisiert und abstrahiert werden, um ihn in eine (logisch vielleicht sinnvolle) Gleichung einzusetzen und zu verallgemeinern. Innerhalb soziologischer Forschung mag ein Erkenntnisgewinn durch die Zusammenschau unterschiedlicher Phänomene herauskommen - und zur Verarbeitung der eigenen Wunden ist so ein Blick über den eigenen Tellerrand sicher auch sehr hilfreich. Für das Zusammenleben der Geschlechter und Kulturen sind solche Vergleiche allerdings Gift und erzeugen Kampf statt Verständnis. Für Personen, die sich ohnehin in einem permanenten Geschlechter-/Klassen-/Existenzkampf mit ihren Mitmenschen wähnen, der nur durch eine Art "Sieg" beendet werden kann, mag das sinnvoll sein. Von meiner Warte aus ist es eher ärgerlich. Der Beitrag wurde von DerTagAmMeer bearbeitet: 22.Apr.2009 - 21:20 |
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Beitrag
#5
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Gut durch ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() Gruppe: Members Beiträge: 1.063 Userin seit: 15.03.2006 Userinnen-Nr.: 2.732 ![]() |
Soziologie ... Konstruktivismus ... Klasse ... Ethnizität ... Geschlecht ... Bourdieus ... mikrosoziale Benennungspraxis --> Dementsprechend werden Geschlecht und Ethnizität nach der gleichen Struktur erzeugt (konstruiert). Aha, soso. Dann scheint ja endlich erfolgreich geklärt worden zu sein, was eine "Struktur" überhaupt ist. Wie schön. Ich kann mir trotzdem nicht vorstellen, dass Robin das Bedürfnis hatte eine historische oder soziologische Debatte loszutreten. Wenn ich den beanstandeten Vergleich von Frau Schwarzer noch einmal zitieren darf ... ZITAT(Schwarzer) Was eigentlich wäre los, wenn Tim K. in einer gemischten deutsch-türkischen Klasse zu über 90 Prozent Türken erschossen hätte? Die Hölle wäre los! Im ganzen Land gäbe es Proteste und Demonstrationen gegen die Ausländerfeindlichkeit. Doch in diesem Fall hat es sich ja nur um Frauenfeindlichkeit gehandelt. ... dann verstehe ich Robins Ärger und teile ihn. Ich ärgere mich auch, wenn "Islamphobie" und "Antisemitismus" in polemischen Statements verglichen oder gleichgesetzt werden. Und das hat zwei Gründe. Den einen hat Robin bereits genannt: hier werden Menschengruppen gegeneinander ausgespielt. Der zweite liegt in der Brandgefahr von Vergleichen mit schmerzhaften Inhalten. Äpfel und Birnen sind es vielleicht gewohnt miteinander verglichen zu werden und sehen das (so mutmaße ich als externe Obstbeobachterin) verhältnismäßig locker. Die vielfach traumatischen und leidvollen Erfahrungen von Diskriminierung, sozialer Ungerechtigkeit, Misogynie, Rassismus und Fremdenhass eignen sich aber einfach nicht für Vergleiche. Denn persönlicher Schmerz kann nur selten weit genug entpersonalisiert und abstrahiert werden, um ihn in eine (logisch vielleicht sinnvolle) Gleichung einzusetzen und zu verallgemeinern. Innerhalb soziologischer Forschung mag ein Erkenntnisgewinn durch die Zusammenschau unterschiedlicher Phänomene herauskommen - und zur Verarbeitung der eigenen Wunden ist so ein Blick über den eigenen Tellerrand sicher auch sehr hilfreich. Für das Zusammenleben der Geschlechter und Kulturen sind solche Vergleiche allerdings Gift und erzeugen Kampf statt Verständnis. Für Personen, die sich ohnehin in einem permanenten Geschlechter-/Klassen-/Existenzkampf mit ihren Mitmenschen wähnen, der nur durch eine Art "Sieg" beendet werden kann, mag das sinnvoll sein. Von meiner Warte aus ist es eher ärgerlich. Oh, ich wußte nicht, daß das "Lostreten" soziokultureller Debatten hier weniger erwünscht ist ... - Schade auch, daß der Begriff Struktur in diesem Zusammenhang nicht klar scheint ... - ich verstehe darunter die oberflächlichen und unterbewußten Interaktionen innerhalb eines (vorsicht! Fremdwort) Systems, welche zueinander wirken. Aber das soll nicht Thema sein. Ich kann den Ärger nicht teilen. Auch wenn A. Schwarzer, so wie ich sie liebe, mal wieder leicht populistisch daher kam und sie sich den Vorwurf, des Auspielens schon gefallen lassen muss. Vergleiche birgen nunmal immer unterschiedliche Gefahren. Es muss dennoch erlaubt sein, scheinbar unterschiedliche Phänomene (Sexismus/Rassismus) daraufhin zu überprüfen, inwiefern sie gleichen, bzw. ähnlichen Erzeugungsmechanismen mithin Bestimmungsmechanismen erliegen. Es geht dabei um eines, um die Frage, wie soziale Ungleichheiten erzeugt und vor allem (sic!) aufrechterhalten werden. |
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Vereinfachte Darstellung | Aktuelles Datum: 07.05.2025 - 19:52 |