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> Schweizer Regierung gegen Deutsche
apricot25
Beitrag 12.May.2009 - 19:22
Beitrag #1


Gut durch
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Die Deutsche Regierung ist für die Einbürgerung vieler Ausländer. Sie nehmen uns Deutsche die Jobs weg.
Viele Firmen stellen Ausländer ein und die Deutschen stehen auf der Straße und finden keinen Job, kämpfen sich mit Hartz !V durch.

Das ist ungerecht. Wo soll das alles hinführen?
Die Kriminalität nimmt zu.

Die Schweizer denken mit. Sie denken an ihr Land, an das Geld und an die Jobs der Einheimischen.

Für Fremdenfeindlichkeit bin ich nicht zu haben.
Schweiz will Einwanderung aus Deutschland bremsen
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Belanna
Beitrag 14.May.2009 - 10:00
Beitrag #2


Naschkatze
**********

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Ich möchte einfach mal von meinen Erfahrungen in den letzten 2,5 Jahren berichten.

Bin im November 2006 zu meiner Liebsten in die Schweiz gezogen. Ohne Job (den hatte ich in Deutschland gerade verloren und es ging alles ziemlich schnell), mit einem kleinen Ersparnispolster. Obwohl ich eine recht ordentliche Ausbildung und viele Jahre Berufserfahrung in guten Positionen hatte, war es mir erst mal wichtig, wenigstens ein kleines Einkommen zu haben.
Daher machte ich mich auf die Suche nach einem relativ einfach zu bekommenen Job (fast in jedem Land): Ich ging in die Gastronomie. Als Springerin an der Theke und im Service, aber auch im Catering. Insbesondere mein Chef im Catering liess anfangs öfter mal spitze Kommentare los. Und zwar gegen die Deutschen. Der Oberklopfer war "wenn ich die Möglichkeit hätte einen Jugo oder einen Deutschen einzustellen, würde ich mich auf jeden Fall für den Jugo entscheiden". Eine Kommentierung, dass bei diesem Vergleich der "Jugo" auch nicht besser weg kommt, möchte ich mir ersparen.
Fakt ist, dass ich insbesondere im Catering erstmals einen der Hauptgründe für das "Wir lieben die Deutschen nicht so sehr" kennengelernt habe. Wir haben viele Richtfeste, Geburtstage, Hochzeiten etc. in und um Zürich beliefert und auch den kompletten Service gemacht. Trafen daher also auf Menschen aus allen möglichen Schichten und insbesondere auf den Richtfesten, auf viele Nationalitäten. Wenn aber jemand sternhagelvoll war, das Bedienungspersonal teilweise wie den letzten Dreck behandelte, dann war das (und das habe ich mit Erschrecken festgestellt), zu 80 % ein(e) Deutsche®. Natürlich sind das nur meine eigenen Erfahrungen, die nicht schweizweit zu sehen sind und die auf ungefähr 50 - 60 Events basieren (also nur einen kleinen Einblick bieten).

Bei Schweizer Gästen ist mir das nur 2 x massiv passiert. Einer davon war fast 80 und woher seine Einstellung kam, brauchte nicht lange gerätselt werden.

Ich habe 2 Jahre Kampf mit den Behörden wegen meiner Aufenthaltserlaubnis hinter mir. Unsere letzte Möglichkeit war, einen "Konkubinatsvertrag" zu schliessen, da meine Partnerin sonst hätte für mich bürgen müssen oder ich das Land verlassen. Da ich ja immer noch keinen Job hatte, von dem ich mich alleine hätte durchbringen können.

Erst als ich letztes Jahr im September einen "richtigen" Teilzeitjob bekam (und zwar, weil ich einen Grossteil der Qualifikationen hatte und die Chemie im Einstellungsgespräch stimmte), erhielt ich auch eine 5jährige Aufenthaltserlaubnis. Letzte Woche eröffnete mir meine Chefin, dass sie ein anderes Lebensmodell anstrebt (sie hat sich den reichen Typ endlich geangelt) und die Firma innerhalb der kommenden 12 Monate schliessen wird.

Ich bin der Meinung, dass meine Erfahrungen hier sich nur unwesentlich von Erfahrungen von Nicht-EU-Angehörigen in Deutschland unterscheidet. Auch die Tatsache, dass ich nun den Job, der für mich so unglaublich wichtig war, verlieren werde, unterscheidet sich wohl kaum von vielen Schicksalen in Deutschland.

Die Schweiz als Einwanderungsland ist nicht die Lösung für alles. Es ist eine Möglichkeit für Menschen, die bereit sind, für einen Job, für wirtschaftliche Situationsverbesserung oder, wie in meinem Fall, der Liebe wegen, ihre Freunde, ihre Familie, ihre Heimat aufzugeben. Wer glaubt, dass die Schweiz praktisch wie Deutschland ist, irrt gewaltig. Es ist ein eigenständiges Land, mit eigener Entwicklung. Und gerade die sprachliche Nähe hat mir schon des öfteren Schwierigkeiten bereitet, weil ein bestimmter Ausdruck in der Schweiz nicht unbedingt die selbe Bedeutung in Deutschland haben muss, nur weil in beiden Ländern dieser Ausdruck benutzt wird.

Mein Vater war einer der typischen Gastarbeiter, welche in den 60er Jahren aus Italien kamen. Ich kenne also seit frühester Kindheit, was es bedeutet, in Deutschland nicht "deutsch" zu sein (obwohl meine Mutter Deutsche ist). Es waren teilweise gute Erfahrungen, aber auch viele negative und prägende.
Aber erst heute kann ich meinen Vater in manchen Dingen verstehen, eben weil ich jetzt eigene Erfahrungen als "richtige" Ausländerin mache.

Ich versuche Schwitzerdütsch zu lernen. Etwas, was der überwiegende Teil der Deutschen, mit denen ich hier Kontakt hatte, völlig ablehnt. Mit welchem Recht? Erwartet man in Deutschland nicht auch, dass sich "die Ausländer" anpassen? Werden in Deutschland nicht auch unzählige Integrationsmassnahmen/-versuche von Ausländern gestartet? Ich habe mich für dieses Land entschieden und bin der Meinung, dass ich mich daher auch anpassen muss (und das auch gerne möchte). Ich respektiere das Land, die Mitmenschen und die Gesetze. Was nicht heisst, dass ich meine eigene Kultur verleugne oder vergesse.

Ich hab manchmal eine etwas langatmige Art etwas zu sagen. Ich wollte einfach mal etwas aus meinem Alltag und meinem Erlebten hier in der Schweiz berichten.

Und dass ich den blanken Horror davor habe, dass sich da womöglich ein weiterer arroganter Mensch auf den Weg macht, in die Schweiz zu kommen, weil er glaubt, dass es sein ureigenes Recht ist. Dass es eine Unverschämtheit ist, dass die Regierung des Landes, für welches er sich schon so grosszügig entschieden hat, sich erlaubt, ihm womöglich Steine in den Weg zu legen.

Schade, dass sich niemand aus dieser Familie die Mühe macht, mal zu recherchieren, welche Veränderung die Schweiz insbesondere in den letzten 3 Jahren in punkte "Öffnung zur EU" durchgemacht hat. Die Abkommen, die die Schweiz mit der EU geschlossen hat und die erst diese Einwanderungswelle ermöglicht haben, sind 1. nicht sehr alt und 2. erst im Februar diesen Jahres durch die Bevölkerung mit der Zustimmung der Ausweitung auf die neuen EU-Mitglieder im Osten, bestätigt worden. Wenn sich jemand, der mit der ganzen Familie in die Schweiz auswandern möchte, so wenig informiert, was ihn erwartet, dann sollte er diese Pläne tatsächlich vergessen. Aber nicht, weil die Schweizer Regierung nach Lösungen sucht, die eigene Wirtschaft zu schützen. Was im übrigen doch derzeit irgendwie jede Regierung auf ihre eigene Art versucht.

Ich hab mir das alles jetzt von der Leber geschrieben. So wie mir der Schnabel gewachsen ist. Meine Erfahrungen und Gedanken, die sich nicht zwangsläufig mit den anderen Deutschen, die hier in der Schweiz leben, decken müssen. Jeder muss versuchen, das Beste aus seinem Leben zu machen. Auswanderung ist eine Möglichkeit, aber keine Lebensversicherung.



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