![]() |
Willkommen, Gast ( Anmelden | Registrierung )
Denk bitte daran, dass unser Forum öffentlich einsehbar ist. Das bedeutet: wenn du hier dein Herz ausschüttest, kann das von allen gelesen werden, die zufällig unser Forum anklicken. Überleg also genau, was du preisgibst und wie erkennbar du dich hier machst. Wir löschen keine Threads und keine Beiträge, und wir verschieben auch nichts in unsichtbare Bereiche.
Du kannst deinen Beitrag nach dem Posten 90 Minuten lang editieren, danach nicht mehr. Lies dir also vor dem Posten sorgfältig durch, was du geschrieben hast. Dazu kannst du die "Vorschau" nutzen.
Diese Webseite verwendet Cookies. Durch die Nutzung unserer Webseite erklärst du dich mit der Verwendung von Cookies einverstanden.
![]() |
![]()
Beitrag
#1
|
|
Blau, weil Ströse. ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() Gruppe: Admin Beiträge: 19.970 Userin seit: 06.08.2006 Userinnen-Nr.: 3.348 ![]() |
Gestern ist es mir mal wieder passiert: ich wurde für ein männliches Wesen gehalten.
Ich finde, dass ich abgesehen von meinem Kurzhaarschnitt nicht sonderlich maskulin aussehe. Aber offenbar wirke ich so. Schon als Kind wurde ich regelmäßig für einen Jungen gehalten. Später ließ das dann mal nach, es gab sogar mal ein verwechslungsfreies Jahrzehnt (so zwischen Anfang 20 und Anfang 30), aber es passiert doch immer mal wieder. Ich könnte es also gewöhnt sein. Aber es nervt mich trotzdem jedes Mal, und ich fühle mich sogar richtiggehend angegriffen. Passieren euch diese Verwechslungen auch? Wenn ja, macht es euch was aus? Wie geht ihr damit um? Und vor allem, wie reagiert ihr, wenn von euch per "er" gesprochen wird? |
|
|
![]() |
![]()
Beitrag
#2
|
|
verboden vrucht ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() Gruppe: Members Beiträge: 2.903 Userin seit: 16.07.2005 Userinnen-Nr.: 1.862 ![]() |
Bis ich 11 ... oder 12 ... war, war mir nichts wichtiger, als für einen Jungen gehalten zu werden. Ich habe meiner Mutter, der "Verräterin" mit 6 Jahren eine gescheuert, als sie mich vor meiner neuen Freundin, der ich mich mit "Burkhard" vorgestellt hatte, enttarnte.
Mit ungefähr 12 1/2 (nach einem Stadtwechsel, unter dem ich wahnsinnig gelitten hatte, weil ich das angehimmelte, wunderschöne, ja geradezu scharfe Mädchen aus meiner Klasse, mit der unglaublicherweise tatsächlich ganz zarte Bande dabei waren, sich zu entspinnen, zurücklassen musste), wechselte ich die Identität: Ich ließ mir von meiner Mutter ein Blümchen-T-Shirt und eine Hirtenjacke kaufen, und auf meinem Kopf die Haare zur Mähne wachsen. Und behauptete vor meiner neuen Klasse, ich habe in der alten Stadt einen Freund gehabt. Fortan nahm ich an Flaschendreh- und Fummel-Parties teil. Ich gehörte dazu. Und war währenddessen immer in irgendein Mädchen verliebt. Mit 16 dann mein Coming out vor meiner Mutter. Die Haare blieben lang und voluminös. Mein Vater motzte: "Du siehst aus wie ein Hippie." Jippieh! Ja!!! Super!!!! Genau das wollte ich ja!!! Bloß kein doofes braves Langweilermädchen sein! Wenn schon Mädchen, dann flippig. Dennoch: Ich bekam von jungen Männern zu hören, ich sei "irgendwie komisch." Es klang nicht nach Angeschmachtet werden. Irgendwas lief trotz der wilden Haare schief. Es klang einfach sehr nach: Etwas an dir ist falsch. Wobei doch der eine oder andere Bewunderer mich umwarb - ich konnte nur leider mit keinem so richtig was anfangen. Mit 22 kam ich langmähnig aus Spanien zurück, wo ich knappe zwei Jahre mit meiner ersten Geliebten gelebt, und für viele "la rubia", die Blonde, gewesen war. Durchaus ein Prädikat dort. Mit weiblichem Artikel. Zurück in Deutschland kam die Mähne ab. Ich meinte kurz, Burkhard blicke mich aus dem Spiegel an. Aber: Ich wollte kein Junge mehr sein, sondern eine Butch - ohne das Wort damals zu kennen. Insofern konnte ich mich nicht mehr so richtig freuen, wenn ich für einen jungen Mann gehalten wurde. Umso mehr jedoch darüber, bei manchen Frauen ungemein gut anzukommen. Heute, steil auf die 50 zugehend, trag ich die Haare mal mähnig mal kurz - und mein Selbstwertgefühl ist recht ausgeprägt. Wenn ich gelegentlich trotz der zahlreichen grauen Haare auf meinem Kopf "junger Mann" genannt werde, was sehr selten passiert, dann kitzelt das bestenfalls meinen Humor. Und meinen Sinn für Fantasie und Philosophie: Ich bin sicher, ich wäre auch im Körper eines Mannes keineswegs unglücklich. Ich bin überzeugt davon, dass die Seele kein Geschlecht hat. Und was die Große Grundgütige mir als bequeme Behausung für meine Seele mitgegeben hat, das pflege ich, und bin dankbar für die schönen Momente, die dieser Körper mir beschert. Egal, durch welche Brille andere mich gerade zu sehen belieben. |
|
|
![]() ![]() |
Vereinfachte Darstellung | Aktuelles Datum: 13.05.2025 - 19:36 |