Abschied Einstellungen

[Miriam09]

Liebes Forum,

gerade bin ich sehr traurig. Ich musste mich vor ein paar Tagen von einer Frau verabschieden, die mir sehr ans Herz gewachsen ist.

Wir lernten uns nie richtig kennen, also so, dass eine private Bekannt-oder Freundschaft entstanden wäre. Trotzdem waren wir uns nah. Wir freuten uns immer, wenn wir uns sahen. Wir lächelten uns an, wenn wir uns begegneten. Unsere Augen trafen sich immer. Wenn eine von uns den Raum betrat, registrierten wir uns sofort. Ich weiß nicht, warum es trotzdem zu keinem Kontakt kam, der über unseren gemeinsamen Kontext hinaus ging. Bis kurz zum Schluß nahm ich mir vor sie zu fragen, nach einer Unternehmung, einem Treffen. Ich hab´s nicht getan.

In den letzten Wochen vor unserem Abschied wusste ich dann es ist vorbei. Die Gelegenheit war vorüber. Ich akzeptierte, dass unsere Begegnung bald Vergangenheit sein würde. Unser Verhältnis änderte sich noch einmal, wurde auf eine andere Art näher, wir konnten ungezwungener miteinander sprechen.

Bei der Verabschiedung wollte ich ihr nicht nochmal in die Augen sehen. Ganz gelang es mir nicht, ich erhaschte ihren Blick. Darin lag viel. Gesagt haben wir nur "Mach´s gut."

Traurig,

Miriam09

[Miriam09]

Danke für eure Antworten und den Willkommensgruß.

Es stimmt, es sind ein paar Fragen offen geblieben. Ich schrieb meinen Eintrag aus meiner momentanen Gefühlslage heraus, das was in mir vorgeht.
Es war nicht die Arbeit, bei der wir uns trafen, aber ein anderes soziales Netzwerk, in dem wir längere Zeit miteinander zu tun hatten. Wir hatten dort schon mehr als nur ferneren Kontakt, aber es wurde halt nie richtig privat, so dass man sich auch mal außerhalb und unabhängig davon getroffen hätte.

Ja, worum geht`s mir eigentlich? Ich bin traurig darüber, dass wir uns nicht näher gekommen sind, auf welche Art auch immer. Ich denke, die Basis wäre da gewesen dafür. Aber es gab auch von meiner Seite aus eine Barriere das zu zu lassen, weshalb ich wahrscheinlich auch nicht versuchte, privaten Kontakt aufzubauen.
Und so seh ich diesen Abschied schon als endgültig, auch wenn ich theoretisch die Möglichkeit hätte sie zu kontaktieren. Aber ich kenn mich eben, ich glaube nicht, dass ich das machen würde. Und so trauer ich eben auch um das Nicht-Mögliche, auch von mir selber verursacht

Fragen, die ich habe...? Ist es schon mal einer von euch auch so ergangen? Wie geht ihr damit um, mit nicht lebbaren/nicht gelebten Gefühlen? Dem Nicht-Zulassen von etwas, was vielleicht hätte etwas Tiefes, Intensives, Wunderbares werden können?

So, wenn ich mir das so durch lese, weiß ich selbst nicht, ob es nun etwas klarer ist...?

Viele Grüße

Miriam