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> Bahnfahren., Sozialstress auf Rädern.
Sägefisch
Beitrag 09.Sep.2009 - 22:09
Beitrag #1


Schlaudegen.
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Nach soeben erfolgtem Telefonat mit meiner Freundin, die sich in einem von Ruhestörung geplagten Fernreise-Nachtzug befindet (wenn man sich Karten für einen Zug mit Schlafabteilen kauft, weiss man doch dass man dort leise zu sein hat?!), leide ich aus der Ferne sehr mit, wohl wissend wie oft auch mir schon das Bahnfahren zum echten Ärgernis geworden ist.

Dabei bin ich von Verspätungen noch nicht mal so ausgiebig gepeinigt - es sind die lieben Mitreisenden die mich erschreckend oft bis zur Weissglut bringen und glatt einen ausgeprägten Wunsch nach ungemütlichsten Autoritäten alter Schule in mir auslösen.

Ich komme selten mal durch einen Zug, ohne jemanden mit den Schuhen auf den Polstersitzen zu sichten. Irgendjemand hört auch immer laut seine Musik auf dem Handy. Schulklassen drängeln, schreien sich stundelang an und schmeissen mit Müll. Ein junger Türke vertrimmt seinen kleinen Bruder ziemlich brutal und lautstark, nachdem sich dieser mit einem Cousin(?) ein wildes Rotzduell (inklusive reichlich feuchten Kollateralschäden) geliefert hat.

Und das verblüffende: das Personal latscht offensichtlich resigniert dran vorbei und sagt, tut, regelt: NICHTS. "Ich bin gar nicht da."

Hab ich einfach Pech? Selektive Wahrnehmung? Oder kommt Euch das auch so vor dass sich im rollenden öffentlichen Raum immer ungenierter ausgekotzt wird?
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Fledi
Beitrag 17.Sep.2009 - 19:55
Beitrag #2


...
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Ich für meinen bescheidenen Teil fahre ungern Bahn. Nicht so sehr, weil sie nicht in der Lage wäre, mich von A nach B zu bringen, sondern weil ich persönlich regelmäßig das Gefühl habe, dass das Eliteklüngel der Bahn gern unter sich bleibt und ich als Gelegenheitsfahrerin nicht gerade dazu ermutigt werde, die Bahn häufiger zu nutzen.
Stehe ich am Schalter an, passiert es mir regelmäßig dass ich unfreundlich darauf hingewiesen werde, falsch zu stehen. Stehe ich an diesen monströsen Elektrobahnbeamten - sprich Fahrkartenautomat -, bekomme ich Ärger, weil ich es in gefühlten 5 Stunden nicht hinbekomme, ein Ticket zu drucken. Oder ich toleriere die anderen Gelegenheitsfahrer, die mit Lautsprecherstimme schon auf die "Selbstbedienungszone" verwiesen werden und verpasse meinen Zug.

Ruhe und Freiheit lasse ich mir etwas kosten. Ich reagiere sehr sensibel auf ein Umfeld, welches meinem Sinn nach Sauberkeit nicht gerecht wird. (Klar, zuviel vom Bahnhof Zoo gehört, was? Nee, zuviele Leute dort abgeholt (IMG:style_emoticons/default/wink.gif) ) Daher buche ich für längere Strecken gerne die 1. Klasse. Obgleich ich bei meiner letzten Fahrt da eher das Gefühl hatte, einen Antiquitätszuschlag zu zahlen. Mein Zug kam aus Italien und war vermutlich von 1945 (IMG:style_emoticons/default/biggrin.gif)

Was mich persönlich wirklich ärgert, sind die Kosten, die Bahnfahren für unregelmäßg Fahrende mit sich bringt. Kommende Woche habe ich einen extrem wichtigen Termin in Berlin, zu dem ich A) gut aussehen muss, B ) absolut aufnahmefähig - und C) ausgeruht und topfit sein soll. Danach reise ich weiter in eine ca. 200km entlegene Stadt. Nachdem ich nun, von meinem anderen Ende der Welt zu allererst an die Bahn dachte, fiel ich in ein dezentes Wachkoma, als ich die Kosten registrierte, die das mit sich bringt. Das Geld ist mir egal, aber ich möchte, dass ein hoher Preis im Verhältnis zu dem steht, was ich dafür bekomme. Diese Reise würde mich mit der Bahn 278,- Euro kosten. Einfache Fahrt. Allerdings hab ich dafür die Bahn auch so lange für mich, dass mir das nächste Mal die Kinnlade runterklappte. Damit ich pünktlich bei meinem Termin wäre, müsste ich von hier tatsächlich um 20:38 losfahren. Ich wäre dann um 11:10 da. (IMG:style_emoticons/default/wacko.gif) Ohne Schlafwagen.

Ich habe mich entschieden, einen Flug zu nehmen, dann einen Leihwagen und die 200km mit diesem weiterzufahren und fliege ganz bequem am Vorabend. Alles in allem kostet mich der Termin samt Weiterreise somit 180 euro (inkl. 25 Euro Diesel). Und ich wette, ich bin ausgeruht, gut gelaunt und bestens vorbereitet für meinen Termin.

Gut, die Bahn kann sich sicherlich nicht auf jedes meiner Bedürfnisse einstellen, aber die Unfreundlichkeit läßt manches Mal zu wünschen übrig. Ich persönlich habe nicht die Ahnung und Mittel, die geeigneten Verbindungen für mich zu finden. Ich weiß nur, ich möchte von A nach B! Manchmal denke ich mir, wäre ich in meinem Beruf von gleicher Freundlichkeit, würde ich den Job wechseln. In die Industrie. Da laufe ich wenigstens nicht Gefahr, dass die Maschinen irgendwann zurückmeckern.

Die Vorliebe, freiwillig und vor allem gerne Bahn zu fahren, hat sich mir leider noch nicht erschlossen.
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