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Beitrag
#1
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Vorspeisenexpertin ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() Gruppe: Members Beiträge: 65 Userin seit: 16.04.2006 Userinnen-Nr.: 2.842 ![]() |
Ich bin bisexuell und jetzt seit knapp 2 Jahren mit meiner Freundin zusammen.
Meine Eltern wissen von ihr, schon fast seit Anfang an. Sie haben damals völlig irrational reagiert und schlimme Sachen gesagt, die sicherlich jeder von uns kennt. Und seit dem wird meine Freundin einfach totgeschwiegen. Für meine Eltern existiert sie gar nicht. Einmal hat meine Mutter vesehentlich mit ihr telefoniert, danach hat sie (meine Mutter) geheult. Ich weiß überhaupt nicht mehr, wie ich mit der Situation umgehen soll, ich will meinen Eltern auch nicht weh tun. Außerdem ist da noch meine 90-jährige Oma, die sich schon genug Sorgen macht und damit eigentlich nicht mehr belangt werden sollte... So langsam fängt die ganze Sache an, mir Nahe zu gehen, wir sind jetzt seit 2 Jahren zusammen und es scheint nicht in naher Zukunft zu liegen, daß ich meine Freundin mal mitbringen darf zu meinen Eltern... |
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Beitrag
#2
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mensch. ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() Gruppe: Members Beiträge: 6.514 Userin seit: 29.03.2006 Userinnen-Nr.: 2.777 ![]() |
Also ich sag es mal trocken.wissenschaftlich: ein Schockzustand dauert ein paar Minuten, vielleicht Stunden. Danach beginnt eine bewusste und gewollte Haltung. Und es gibt Eltern, die tatsächlich denken, es wäre besser für ihren Sprössling, hetero zu leben. Und sei es "nur", weil sie die Vorstellung haben, ihr Kind würde ausgegrenzt und habe es sehr viel schwerer, als die (hetero lebenden) Kinder anderer Eltern. Manche Eltern reflektieren auch nicht, dass *sie* es sind, die ihrem Kind das Leben schwerer machen, manche halten das für eine geeignete Erziehungs-, Manipulations- oder Beeinflussungsmethode. Oder denken, dass das unter die Meinungsfreiheit fällt.
Whatever, ich möchte nicht andeuten, dass ich denke, dass es im konkreten Fall diese oder jene Gründe gibt - das wäre reine Kaffeesatzleserei. Es gibt halt Eltern, die sind nicht perfekt. Es ist eine Kunst, sie trotzdem zu lieben, wenn sich so vieles nach Ablehnung oder Abwertung anfühlt. Und ich weiß, wovon ich rede... Solche Erfahrungen müssen nicht unbedingt mit dem Coming-out zu tun haben, sie entstehen auch bei manchen Eltern, wenn es um Berufswahl, Partner(innen)wahl oder Wahl der Klamotte am Weihnachtsabend geht. Ich weiß nicht, was Eltern da reitet... Es ist halt so. Sich zu distanzieren, es offen anzusprechen, eigenerseits klare Ansagen zu machen ("keine Akzeptanz - nur noch 1 Besuch im Jahr, Akzeptanz - gerne mehr Kontakt") sind keine Garantie dafür, dass es zu einem besseren Verhältnis wird, es hilft aber (oder half zumindest mir) in Sachen Selbstachtung, Lebensqualität und all dem. In guten Momenten bin ich mittlerweile sogar so "ohmmmm", dass ich meine Konsequenzen einfach lebe ohne sie anzukündigen, weil zumindest in Teilen meiner Familie das immer zu Kraftmeierein führte, bei denen es um "geiwnnen" und "verlieren" zu gehen schien - am Ende haben natürlich alle verloren. Wenn ich den Rütter im Fernesehen sehe, denke ich manchmal, das Verhältnis zwischen eltern und ihren (erwachsenen) kIndern gerät manchmal wie das zwischen Hundehalter.in und ihrem unerzogenen / ungelernten Tier - mit wechselnden Rollen. Bei Hunden wird nix ausdiskutiert (wie denn auch), sondern letztlich definiert sich das Verhältnis zwischen den beiden Partner.inne.n durch die Handlungen, den Umgang. Mir persönlich hilft diese Vorstellung. Warme Worte habe ich säckeweise im Keller stehen und trotzdem kann ich mir dafür keinen liebevolleren Elternteil eintauschen. Sie sind halt, wie sie sind. Irgendwie. Dummerweise. Ab und zu. McLeod |
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Vereinfachte Darstellung | Aktuelles Datum: 13.05.2025 - 17:59 |