![]() |
Willkommen, Gast ( Anmelden | Registrierung )
Denk bitte daran, dass unser Forum öffentlich einsehbar ist. Das bedeutet: wenn du hier dein Herz ausschüttest, kann das von allen gelesen werden, die zufällig unser Forum anklicken. Überleg also genau, was du preisgibst und wie erkennbar du dich hier machst. Wir löschen keine Threads und keine Beiträge, und wir verschieben auch nichts in unsichtbare Bereiche.
Du kannst deinen Beitrag nach dem Posten 90 Minuten lang editieren, danach nicht mehr. Lies dir also vor dem Posten sorgfältig durch, was du geschrieben hast. Dazu kannst du die "Vorschau" nutzen.
Diese Webseite verwendet Cookies. Durch die Nutzung unserer Webseite erklärst du dich mit der Verwendung von Cookies einverstanden.
![]() |
![]()
Beitrag
#1
|
|
Naschkatze ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() Gruppe: Members Beiträge: 472 Userin seit: 31.08.2006 Userinnen-Nr.: 3.477 ![]() |
Vor 1,5 Jahren wurde mir ein Herzschrittmacher "eingebaut". Vor ca. 6 Wochen bekam ich plötzlich stechende, unglaublich starke Schmerzen an einer bestimmten Stelle im Brustraum, die der Arzt dann auf "Tietze-Syndrom" diagnostiziert und ein paar Tage später mit Herzbeutelentzündung ergänzt hat. Es folgte eine wochenlange Schmerztherapie mit Medikamenten. Vorletzte Woche, während eines kleinen Spaziergangs, bekam ich dann höllische Schmerzen, plötzlich an einer anderen Stelle im Brustraum. Ich kam kaum mehr nach Hause, konnte mich dort weder hinlegen noch Setzen. Nach einer Weile war auch Stehen nicht mehr möglich, denn der Kreislauf war langsam am wegschmieren.... Meine Frau war - allen guten Mächten sei Dank - zuhause und hat, entgegen meinem Wunsch, den Rettungsdienst angerufen. Bis der kam, war ich fast bewustlos, d.h. ich konnte zwar noch die Stimmen hören, war aber nicht mehr in der Lage zu reagiere. 2 Stunden später war klar, dass da eine Flüssigkeit zwischen Lunge und Rippenfell ist. Die Ärztin punktierte, es kam Blut. Sie dachte, sie hätte falsch gestochen. Holte einen Kollegen, der punktierte nochmals - wieder Blut. Nach einer weiteren Stunde lag der Verdacht vor, dass das Herz betroffen ist. Ich wurde mit dem Rettungsdienst in eine grössere Klinik mit einer gut eingerichteten kardiologischen Station verlegt. Dort war nach einer weiteren Stunde klar, dass eine Sonde des Herzschrittmachers das Herz und den Herzbeutel durchstossen hat und besonders der zweite Durchstoss mein Glück war, da so das Blut in den grösseren Raum um die Lunge fliessen konnte. In einer Notoperation wurde nun der Brustraum geöffnet, die Sonde gezogen, eine neue Sonde an einer anderen Stelle gesetzt, das Herz geflickt und nun bin ich in der Reha.
Womit ich jetzt zu kämpfen habe, ist die Tatsache, dass so plötzlich alles vorbei sein kann. Immer wieder schiesst mir der Gedanke durch den Kopf: "Was wäre gewesen, wenn Du alleine gewesen wärst?" Ich hab jegliches Vertrauen in meinen Körper und in den Herzschrittmacher verloren. Immer wieder dieser Gedanke: "Du wärst fast gestorben" Obwohl ich das niemand wünsche - aber hat von Euch schon jemand so ein Erlebnis gehabt? Wie kann ich das nur verarbeiten? Hier in der Reha wird die Psyche eigentlich sehr umfangreich mit in den Genesungsprozess eingebunden. Und da kommen wir zu meiner nächsten Frage: Ich hatte mit der Psychologin ein Gespräch und habe zugegeben, dass ich hier - zum aller ersten Mal - ein Problem damit hätte, mich offen und direkt zum meiner Partnerin zu bekennen. Weil alle Mitpatienten zwischen 60 und 80 sind. So eine Stockwerksbelegung, die permanent in Gruppen eingeteilt ist, zusammen isst und die Zimmer teilt, ist ein spezielles kleines soziales Netz. Ich bin hier alleine unter der Woche, es kann mich aufgrund der Distanz niemand besuchen und ich hab eine Höllenangst davor, dass zu meiner oben beschriebenen Angst auch noch ein Ausschluss dazu kommt. Die Psychologin fragte mich, ob ich nicht einfach "notlügen" könne und von einem Mann erzählen könne. Dies lehne ich kategorisch ab. Ich möchte meine Frau am Wochenende umarmen und küssen können. Ihre Nähe bedeutet mir so viel und gibt mir alles. Wie seht Ihr das? Natürlich weiss ich, dass mir die Meinung der anderen Patienten schnuppe sein könnte. Aber ich bin eh schon in einer Achterbahn gefangen, hat Schmerzen, kann schlecht schlafen, immer wieder diese Ängste und Gedanken, die sich teilweise in ein schwarzes Loch verwandeln, das mich aufzufressen droht. Dann wieder wieder diese Hochs, die Motivation etc. Eine Notlüge will ich nicht. Aber wie mach ich das sonst am Besten? Ich bin dankbar um jeden Vorschlag, ob hier oder als PN! Ob zur ersten oder zur zweiten Frage.... DANKE schon im Voraus! |
|
|
![]() |
![]()
Beitrag
#2
|
|
der frühe Vogel kann mich mal......und nicht nur der .... :-) ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() Gruppe: Members Beiträge: 4.070 Userin seit: 12.10.2004 Userinnen-Nr.: 583 ![]() |
(IMG:style_emoticons/default/flowers.gif) auch von mir erstmal ein 'uff' und gut, das du es schonmal soweit geschafft hast....
also, diese lebensbedrohliche situation kann ich gut nachvollziehen, vor fast 5 jahren ist bei mir ein hirnvenenaneurysma operiert worden. ein zweites, gefundes, war 'zu klein' um es zu operieren und wurde so belassen, wie es ist.... mit jährlicher kontrolle.... hm, wie ich damit umgehe? meistens verdränge ich es, weil es mich sonst 'kaputt' machen würde.... nach der op und anschl. reha habe ich weitere 2 jahre therapie gemacht und für mich festgestellt, ich darf mich einfach nicht zu intensiv damit beschäftigen, weil ich sonst einfach handlungsunfähig werde. meine schwester ist im august gestorben, auch sie hatte aneurysmen. 2 haben sie gefunden, ein drittes war hinter einer knochenecke und konnte mit allen medizinischen mitteln dieser welt nicht gefunden werden. das hat mir zum einem mal wieder deutlich gezeigt, was ich für ein glück hatte und zum anderen, wie schnell es wirklich vorbei sein kann. was nicht heisst, das es mir 'egal' ist, es gibt tage, da kämpfe ich mal mehr und mal weniger damit..... das bringt mich zu deiner reha, ich glaube, ich bin nach meiner op und nach dem tod meiner schwester 'unbequemer' geworden.... viele dinge, bei denen ich mir früher gedanken gemacht habe, was werden 'sie' über mich denken, kommen nicht mehr so nah an mich heran.....und es wird mir zunehmend egal was manche menschen über mich denken. da ich denke, wenns zu ende ist, interessiert es eh niemanden mehr......... und gerade bei menschen, die ich in diesem leben sicher nie mehr wieder sehen werde, werde ich mich nicht verbiegen, nur damit sie in ihrer kleinen heilen welt bleiben können.... womit geht es dir besser? in der reha eher 'um den heissen brei' herum reden, oder 'fakten auf den tisch'? verstehen kann ich beide seiten..... womit du dich in dieser situation am wohlsten fühlst musst du am besten wissen und auch genau danach handeln. ich wünsche dir auf jeden fall eine gute genesung, eine entscheidung, mit der du dich wohl fühlst und immer schön die nase nach oben (IMG:style_emoticons/default/flowers.gif) |
|
|
![]() ![]() |
Vereinfachte Darstellung | Aktuelles Datum: 13.05.2025 - 19:48 |