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> Angst und Ressentiment
Sägefisch
Beitrag 21.Nov.2009 - 11:20
Beitrag #1


Schlaudegen.
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Angeregt durch diesen Beitrag wälze ich gerade die Frage, ob das nicht im Grunde ein nie so recht ausgeloteter Allgemeinplatz ist, dass Ablehnung immer einer Angst vor dem anderen entsprünge, oder grundsätzlich spiegelte was in einem selber wohnt. (Keine Kritik an Dir, malene).

Ich habe das selbst noch nicht ganz ausgebrütet, würde es aber gerne schon in die Runde werfen. Auch wenn das nochmals eine Metadiskussion ergibt, finde ich doch dass die bisherigen Threads unter anderem den Sinn von Begriffsklärungen aufgezeigt haben.

Vorschlagsweise wäre schön: on topic, auf den Punkt und keine Beispiele und Zitate aus den Geschwisterthreads.

Glück ab: wie kommt´s zustande und wie vom einzelnen auf einen breiten Stand?




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PikSieben
Beitrag 21.Nov.2009 - 13:49
Beitrag #2


ausgewilderte Großstadtpflanze
************

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ZITAT(Sägefisch @ 21.Nov.2009 - 13:17) *
Eher erstgenannte, ja. Ich weiss aber nicht ob man das leise und das laute so absolut trennen kann


*lächel* und zurück-(IMG:style_emoticons/default/wavey.gif) Ich habe vorhin kurz innegehalten vor dem "Absenden", weil genau das mir auch durch den Kopf ging. (IMG:style_emoticons/default/bluemele.gif)


Ich versuche mal, weiter zu denken:



Fremdheit ruft bei mir mitunter Angst hervor.

Beispiel: Mir ist es völlig fremd, wenn Menschen in einer Lautstärke, die mir fremd ist, scheinbar ganz normale Gespräche führen. Ich empfinde Lautsein als Bedrohung. Das hat etwas mit meiner Sozialisation zu tun, denke ich. Wie oft habe ich schon die Flucht ergriffen oder Panikattacken ausgehalten, weil sich auf der Straße hinter mir Menschen lautstark unterhalten haben. Alkoholisiert? Pubertätshormonverstärkt? Höflich gemeint, weil in anderen Sozialisationskreisen Lautheit vielleicht als Mittel der besseren akustischen Verständlichkeit geschätzt wird? Ich weiß es nicht im Einzelnen und ich habe es schon tausendfach erlebt, dass es sich als harmlos entpuppt hat, aber es verängstigt mich.

Diese Angst kann auch Ressentiments und Ablehnung schüren.

Aber ich habe auch gelernt, dass es möglich ist, trotz dieser Ablehnung zueinander zu finden.

Ich glaube, das Hauptproblem ist es, zwischen der Ablehnung gegenüber bestimmten Aspekten eines Menschen und der grundsätzlichen Ablehnung der Person zu unterscheiden.


Wieder ein Beispiel:
Als ich mich erstmalig mit einer neuen Kollegin unterhielt, fand ich sie sehr angenehm. Sie hatte ähnliche Ansichten wie ich, lustige, wache Augen und lächelte oft irgendwie verschmitzt. Ich fand sie sehr angenehm.
Gegen Ende des Gesprächs hob sie aus irgendeinem Anlass ihre Hände vors Gesicht – und da sah ich es: Fingernagelglitterzeugs. Künstliche Nägel, die mit so grünem Glitzerzeugs relieffiert waren. Du liebe Zeit! Für mich ein Inbegriff von Fremdheit.
Nun. Ich mag sie trotzdem noch. Ich beschränke mich darauf, ihr in die Augen zu sehen, wenn ich mit ihr rede. (IMG:style_emoticons/default/wink.gif) Funktioniert gut. Und von Ablehnung gegen die Person keine Spur. Aber meine Ablehnung gegen dieses Fingernagelgeraffelzeugs bleibt.

Und jetzt die Moral von der Geschicht:
Ich schäme mich für diese Ablehnung kein bisschen. Ich betrachte sie als Teil meiner Persönlichkeit und schätze und achte sie sehr.
Ich lasse mir nicht einreden, nicht PC zu sein, weil ich bestimmte Dinge oder Verhaltensweisen ablehne. Und ich sehe keine Veranlassung, deshalb selbstgeißelnd mit mir ins tiefenpsychologische Gericht zu gehen.
Aber: Ich beziehe diese Ablehnung grundsätzlich erst einmal auf die Verhaltensweise und nicht auf die Person als Ganzes.


Ich denke, dass jede von uns irgendwelche ablehnenden Haltungen in sich trägt und dass das auch ok ist.

Aber die Frage muss dann ja vielleicht sein, was einen dazu bewegt, eine ablehnende Haltung anderen gegenüber so heraus kehren zu müssen oder sich aufhetzend zu ereifern.
Und da, denke ich, spielen eher solche Mechanismen eine Rolle, die ich im obigen Post genannt habe.
Und nein, nein, keine Sorge, ganz so gute Mensch bin ich auch nicht: Auch ich bin manchmal nicht ganz frei von Mich-besser-als-die-anderen-Rederei. Und dafür schäme ich mich manchmal hinterher.
Manchmal.

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