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Beitrag
#1
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Satansbraten ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() Gruppe: Members Beiträge: 552 Userin seit: 28.02.2006 Userinnen-Nr.: 2.669 ![]() |
Hallo Ihr!
Mir geht das schon seit ein paar Tagen durch den Kopf...ich fühle irgendwie nichts...da ist nichts in mir drin...keine Freude, keine Wut, keine Traurigkeit...einfach nur nichts! So nach fast einem halben Jahr Trennung hinter mir geht es mir eigentlich ganz gut! Ich mache und tue und komme mit allem fast gut zurecht! Aber da schleicht sich ein Gedanke ein, dass das vielleicht gar nicht so stimmt! Ich funktioniere perfekt..ich mache alles...laufe zur Höchstform auf!..aber am Ende bleibt so das Gefühl, dass mir eigentlich alles egal ist! Mein Umfeld ist sich sicher, dass Lilly endlich wieder da ist....ich bin besser denn je..mein Sarkasmus ist kaum zu überbieten..es grenzt schon fast an Boshaftigkeit...aber alle freuen sich, dass ich wieder da bin! Das war es eigentlich auch, was mich zum nachdenken gebracht hat! Ich kenne das..das ist mein Muster...wenn es mir schlecht geht, wenn ich mit Emotionen nicht klar komme, dann wird mein Mundwerk immer größer. lauter und ich habe auf alles was zu sagen, was meist zur allgemeinen Erheiterung beiträgt! Das, was mir damals so unglaublich vorkam, war, dass ich durch sie fühlen kann...ich wußte gar nicht, dass ich solche Emotionen in mir habe...es war alles da..vielleicht das erste Mal in meinem Leben! Es hat mir nichts genutzt...und ich möchte auch nie wieder, dass es mir so passiert... ..aber es ist so wie...ganz oder gar nicht! ...ich habe wirklich alles durch...Verzweiflung, Wut, Hass, tiefste Traurigkeit, Verwunderung, Sehnsucht, es auszuhalten, dass ich noch 100000 Fragen habe...ich habe mich verkrochen und ich bin wieder aus meinem Loch rausgekommen und ich nehme am Leben wieder teil....körperlich....aber irgendwann habe ich wohl geschlossen an mich dran gehängt....und da bin ich nun...geschlossen! Kennt ihr das? Ist das im Moment ein noch guter Schutz oder brüllt es nach Taten? ..ich weiß nicht.... Lilly |
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Beitrag
#2
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verboden vrucht ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() Gruppe: Members Beiträge: 2.903 Userin seit: 16.07.2005 Userinnen-Nr.: 1.862 ![]() |
Das, was mir damals so unglaublich vorkam, war, dass ich durch sie fühlen kann...ich wußte gar nicht, dass ich solche Emotionen in mir habe...es war alles da..vielleicht das erste Mal in meinem Leben! Es hat mir nichts genutzt...und ich möchte auch nie wieder, dass es mir so passiert... ..aber es ist so wie...ganz oder gar nicht! Liebe Lilly, ich habe das, was du beschreibst nach Trennungen so ähnlich erlebt. Und auch heute noch ist es etwas, dem ich in Verlustsituationen erstmal sehr intensiv begegne, und mit dem ich immer wieder umgehen muss. Es ist ein sehr frühkindliches Reaktionsmuster, das uns Menschen mitunter suggeriert, wir seien noch immer so hilflos und abhängig wie ein Säugling. Die Intimität und die körperliche Nähe in einer Liebesbeziehung bringen uns in Kontakt mit unseren ersten Bedürfnissen und Erfahrungen: Genährtwerden, im Arm gehalten werden, saugen, nuckeln, Haut an Haut spüren, Eins sein ... Das Gefühl "ohne die/den Andere(n) bin ich nicht mehr ganz". Wenn es tief ging, und vorbei ist, ist ein häufiger Impuls nur noch zu schreien und zu schreien und zu schreien. Oder uns hinzulegen, und zu sterben, wenn wir merken, dass das Schreien nichts nützen würde. Was da in uns vorgeht, erscheint uns so heftig, dass wir manchmal nur zwei Möglichkeiten sehen: Verrückt zu werden vor hilflosem Schmerz - oder zu erstarren. Letzeres ist offenbar der Zustand, in den du gegangen bist. Ein gefühlsmäßiges Erstarren auf Zeit. Ich denke du hast in der Zeit deiner Beziehung - wohl zum ersten Mal - bewusst in einen Spiegel geschaut. Und reflektiert bekommen, was an bisher Unbekanntem, z.T. auch Wunderbarem in dir steckt. Dieses Unbekannte, Wunderbare in dir hat sich erstmalig von dir selbst wahrgenommen gefühlt: "Aha, so kann ich also auch sein." Und dann war der Spiegel - deine Freundin - irgendwann weg. Kein Einssein mehr zu zweit. Wer bin ich dann überhaupt noch? Und du stellst nun die Verknüpfung her: "Mit ihr ging auch mein Fühlenkönnen - Fühlenkönnen geht nur in der Verschmelzung mit einem geliebten Menschen." Aber auch wenn es sich gerade so anfühlt: So ist es nicht. Ich vermute, das weisst du eigentlich auch. Deine Freundin konnte nur das spiegeln, was schon in dir war. Du kannst es wiederfinden: In dir. Da ist mit Sicherheit ein riesiges Potential. Dieses Potential "nutzt" nichts, und es "passiert" auch nicht, sondern es ist einfach da, und will von dir entdeckt werden. Zunächst einmal ganz für dich. Das braucht Zeit. Die erste Trennung von einer Partnerin/einem Partner ist wie eine zweite Geburt (und jede weitere Trennung kann wie eine weitere Geburt sein): Es war warm, es war weich, es war innig - und nun sind wir hinausgeschubst in die "kalte" Welt. Da muss sich eine dann erstmal zurechtfinden. Und nach und nach feststellen, dass diese Welt nicht nur kalt und einsam ist, sondern alles. Es geht ums Ankommen im Hier und Jetzt. Ums Da-Sein. Es geht jetzt nicht mehr ums Einssein zu zweit, sondern ums Einssein mit dir selbst. Und vielleicht magst du es irgendwann auch wieder - für Momente - (mit)teilen. Irgendwann wirst du dem Schmerz anders begegnen können. Er wird immer mal wieder auftauchen im Leben, im Kleinen und im Großen. Aber du hast dann dich. Und die Welt. Herzliche Grüße, sonnenstrahl Der Beitrag wurde von sonnenstrahl bearbeitet: 23.Dec.2009 - 00:08 |
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