![]() |
Willkommen, Gast ( Anmelden | Registrierung )
Denk bitte daran, dass unser Forum öffentlich einsehbar ist. Das bedeutet: wenn du hier dein Herz ausschüttest, kann das von allen gelesen werden, die zufällig unser Forum anklicken. Überleg also genau, was du preisgibst und wie erkennbar du dich hier machst. Wir löschen keine Threads und keine Beiträge, und wir verschieben auch nichts in unsichtbare Bereiche.
Du kannst deinen Beitrag nach dem Posten 90 Minuten lang editieren, danach nicht mehr. Lies dir also vor dem Posten sorgfältig durch, was du geschrieben hast. Dazu kannst du die "Vorschau" nutzen.
Diese Webseite verwendet Cookies. Durch die Nutzung unserer Webseite erklärst du dich mit der Verwendung von Cookies einverstanden.
![]() |
![]()
Beitrag
#1
|
|
strösen macht blau! ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() Gruppe: Admin Beiträge: 12.621 Userin seit: 24.08.2004 Userinnen-Nr.: 12 ![]() |
nehmen wir mal an, das lesbischlebenliebenlaben ein ausbildungsberuf wäre. sagen wir eine dreijährige ausbildung mit abschlussprüfung. welche kenntnisse, welches rüstzeug, welche fertigkeiten wären für einen erfolgreichen abschluss vonnöten - oder anders: was sollte die lesbe von heute wissen, lernen, kennen und können, um sich bewusst, glücklich und offen durchs leben schlagen zu können? was könnte hilfreich sein, was würde stören? welche vorbilder gibt es, oder vielleicht auch: wer ist ganz sicher kein solches vorbild? woran kann frau sich aufrichten, wenn's mal nicht so läuft? gibt es meilensteine? welche medien sind hilfreich, sollten vielleicht einige davon obligatorisch sein? filme, bücher, musik?
vielleicht hatte die eine oder andere von euch probleme, kämpfe, irritationen zu überstehen um dahin zu kommen, wo sie heute ist. vielleicht haben andere immer noch solche situationen auszuhalten. was hätte euch geholfen, oder was würde euch helfen? das allumfassende rezept gibt es sicher nicht, aber vielleicht ein paar netze, um nicht auf dem blanken boden zu landen. viel spass beim brainstormen! (IMG:style_emoticons/default/biggrin.gif) |
|
|
![]() |
![]()
Beitrag
#2
|
|
"Jeck op Sticker" ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() Gruppe: Members Beiträge: 14.613 Userin seit: 18.10.2008 Userinnen-Nr.: 6.317 ![]() |
Ja, Hella von Sinnen. Sie ist eine vielseitige Künstlerin, die aus ihrem Lesbischsein niemals einen Hehl gemacht hat und die nicht erst den Zenit ihrer Kariere abgewartet hat, um sich zu outen.
Nein, sie ist nicht „mainstream". Sie hat sich ihren eigenen Stil kreiert … und hält diesen durch. Sie ist aber auch Feministin und ein politisch lebender, denkender und handelnder Mensch und auch wenn sie erst Anfang 50 ist, so hat sie doch in vielen Punkten Neuland betreten. Sie hat sich für die gleichgeschlechtliche Ehe eingesetzt und sie hat viele Projekte angestoßen. Ja, sie polarisiert. Jetzt aktuell wurde sie mit der kleinen goldenen Figur eines lokalen Szene-Magazins ausgezeichnet. Sie wurde von 40,05% der Leserinnen und Leser zur Szenepersönlichkeit des Jahres 2009 gewählt (Platz 2 erhielt 14,9% und Platz 3 14,66% der Stimmen)* Ich selber war in der Situation, mich (von mir so empfunden) konkreter mit ihr auseinandersetzen zu müssen: Als ich nach langem hin und her und vielen Gesprächen mit Freundinnen/Freunden endlich den Mut gefunden hatte, konkret mit dem Ziel vor Augen zu meinen Eltern zu fahren, um mich zu outen, hatte Helle von Sinnen wohl ähnliche Gedanken gefasst >lächel< und mittels einer Pressekonferenz erklärt, dass sie a) lesbisch und (IMG:style_emoticons/default/cool.gif) mit Cornelia Scheel zusammen sei. Da dies natürlich die Meldung schlechthin war, gab es damals keine Zeitung/Illustrierte, die nicht ihr Titelbild damit „schmückte". Dies war mir im Anfang sehr unangenehm, da ich „Landei" dies alles als „zuzuzu" empfunden habe. Aber so unangenehm es mir auch war, mich gegenüber meiner Mutter dazu erklären zu müssen und so sehr ich mich um Abgrenzung zu Hella von Sinnen bemühte, im Grunde haben diese Veröffentlichungen um Hella von Sinnen herum in den Diskussionen mit meiner Mutter doch bewirken können, dass wir eine Grundlage hatten, über meine Situation zu sprechen, ohne die diese Gespräche sicher nicht schöner geworden wären. Ansonsten kann ich mich nicht mit Hella von Sinnen (HvS) vergleichen. Sie hat das Recht auf eine Eheschließung mit S. Augstein als Rechtsvertretung eingeklagt (und hierzu auch ihre Berühmtheit medienwirksam eingesetzt); ich habe lange diesem ganzen Kampf um Anerkennung von BürgerInnenrecht kritisch gegenüber gestanden. Ich habe lange gebraucht, um eine eigenständige, hochpersönliche Position dazu zu entwickeln. Nein, es war von mir kein politisches wichtiges, angestrebtes Ziel, so „verheiratet" zu leben. Ich erinnere mich an viele Diskussionen über mögliche. alternative Lebensformen. HvS hat da schon längst dieses tolle Musikstück mit dem Supervideo aufgenommen (Ja, ich will). Lange bevor, ich überhaupt klar hatte, was ich will. Dann Cornelia Scheel: frisch verliebt, wegen dieser Liebe aus der Stiftung „rausgeschmissen" die es ohne ihre Mutter nie gegeben hätte. Aber: Kein Rückzieher. …und ich? Keine Verlängerung des Zeitvertrages bei der katholischen Kirche im „Pupsdorf". Ja, und? Dagegen wegen Diskriminierung oder so geklagt? Nein, Anlass genutzt, Großstadt gesucht und Superstelle gefunden. Auf der einen Seite also: Super, ich hatte einen Grund zu gehen…und alles wurde super. Auf der anderen aber auch: Ich traue mich nicht, einen Arbeitgeber zu verklagen und schon gar nicht aus einem solchem Grund „Was sollen denn die Leute denken?" Aber mit dem Umzug auch beschlossen: Ich werde mich nie wieder in meinem Leben verstecken. Ob es durch HvS kam? Ich weiss es nicht, es lag „damals" einfach in der Luft, einen Aufbruch zu wagen. Sollte es aber eine lesbische Hall of Fame geben, HvS hätte einen Ehrenplatz verdient. Ansonsten im Alltag: egal, ob ich lesbisch bin, ich bin auch ich mit kleinbürgerlichen Genen und meiner calvinistisch geprägten Erziehung, nur eben in lesbisch. Also: nach langem Hin und Her meine große Liebe geheiratet. Ich denke mal, dass ich gegen „zu schrill" immer meinen Alltagstrott dagegensetzen kann, der auch nicht weniger Grautöne haben mag, als der meiner KollegInnen/Nachbarschaft. Nur, zu einer Klage wegen der „Steuerungerechtigkeit", tja, dazu hat es bei mir (noch) nicht gereicht. Vielleicht eines Tages, wenn ich mich genug geärgert habe, wer weiss? (Nein, ich glaube nicht.) OT: Bei Kulturveranstaltungen (Theater, Oper, Kleinkunst, Vernissagen, Philharmonie, Lesungen, Ausstellungen) ist mir schon öfters (unangenehm) aufgefallen, dass KünstlerInnen (völlig unabhängig vom Bekanntheitsgrad und ihrer se+++ellen Präferenz) oft ein unangenehmes Publikum darstellen. Vielleicht ist es wirklich Provokation und ein sich bewusstes Absetzen von mir Kleinbürgerin? Nicht desto trotz ärgere ich mich über den vermeintlich verdorbenen Abend und die – oftmals – teuren Karten. Wahrscheinlich hindern mich meine kleinbürgerlichen Gene in solchen Momenten einfach daran zu erkennen, welchem fantastischen Event ich gerade beiwohnen durfte? >Zwinker> *rik 01/10 Der Beitrag wurde von Hortensie bearbeitet: 08.Jan.2010 - 03:02 |
|
|
![]() ![]() |
Vereinfachte Darstellung | Aktuelles Datum: 04.05.2025 - 03:54 |