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> Warum schleppt man Entscheidungen oft so lange quälend mit sich herum?, ..anstatt einfach zu machen???!!
once8
Beitrag 25.Jan.2010 - 01:22
Beitrag #1


Satansbraten
***********

Gruppe: Members
Beiträge: 563
Userin seit: 06.09.2009
Userinnen-Nr.: 6.916



Also....
bei mir gehen gerade verschiedene Dinge einfach nicht voran. Dinge der Berufswahl, in der Liebe, schlicht im Treffen für momentane Entscheidungen:

ich gehe bis zu einem gewissen Punkt, stoppe dann aber:
- z.B.: seit Jahren bin ich mir sicher auf Frauen zu stehen, tue aber nichts- also kann ich auch keine Erfahrungen machen...
- seit Jahren bin fasziniert von einem Beruf, mache und tue grundsätzlich dafür viel, doch glaube ich, die richtige Stimmung, das richtige Gefühl für das Tun zu benötigen, so dass ich letztendlich stehe ich dann vor der entsprechenden Prüfung und merke WIEDER: ich bin zu schlecht vorbereitet! Panik-- dann zweifle ich grundsätzlich an der Sache, meiner Fähigkeit und was das Schlimmste daran ist: an mir generell.
ich wohne in Bayern, will mich in Düsseldorf vorstellen, fahre mit der Bahn die ganze Nacht und versumpfe im Bahnhofs-MacDonalds, lese dort noch bei Paulo Coelho über die Traurigkeit vergebener Chancen und mache trotzdem nichts..fahre dann am Abend wieder zurück...ist das nicht total bescheuert? masochistisch? dumm?

dabei müsste ich nur machen... kennt ihr so ein Scheißverhalten an euch auch!?
Warum tut man sich sowas an? Angst vor Erfolg? Versagen?

Viele ???????-Grüße
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dandelion
Beitrag 31.Jan.2010 - 12:27
Beitrag #2


don't care
************

Gruppe: Admin
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Userinnen-Nr.: 1.108



Ich finde, laterra einerseits und dtam andererseits haben deine Frage im Grunde schon beantwortet - sogar aus entgegengesetzten Richtungen.

Manchmal verfliegt die Zeit schneller, als einer lieb ist, und die kleine Aufgabe, die frau sich für den Tag voller Enthusiasmus vorgenommen hatte, scheint in der "kurzen" Zeit nicht mehr schaffbar. Warum Mühen in etwas investieren, das ohnehin nicht mehr gelingen kann? Man betrügt sich doch um den Erfolg.

Oder andererseits (in der Phase stecke ich gerade auch, Projektbeginn) scheint die Aufgabe so groß und weit, daß man Angst hat, zu scheitern. Oder nicht genug Ausdauer zum durchziehen zu haben (weil ich mal mittendrin ein Studium abgebrochen habe, war die bei mir besonders groß).
Kennst du den Ausspruch "wie das Kaninchen vor der Schlange"? Ungefähr so sitzt frau dann davor. Wer aber wie gelähmt rumsitzt und sich seiner Angst ergibt, kriegt auch nichts geschafft.

Laterras System halte ich für eins der besten. Leider funktioniert es bei mir nicht so recht. Das hängt aber damit zusammen, daß meine Projekte, ihrer Natur gemäß, um ein Vielfaches länger dauern, und ihre Einzelteile wesentlich unvorhersehbarer lang dauern (zwischen zehn Minuten und 1-2 Wochen). Dadurch werden die "Etappen" zu lang und demotivieren manchmal sogar.

Hinzu kommt, daß ich eine Aufmerksamkeitsstörung habe. Früher habe ich genaue Planung immer für das optimale gehalten. Bis ich feststellte, daß allzu genaue Pläne dazu führen, daß ich alle Energie darauf verwende, mich zu ihrer Einhaltung zu zwingen, und am Ende nichts für die Erledigung der Aufgaben übrig bleibt.
Mittlerweile arbeite ich nach dem Leidensdruck-Prinzip. Wenn mich etwas stört, ist es nicht gut und gehört aus dem Weg geräumt. Wenn ich gerade auf den Gedanken komme, daß man das mal tun müsse, wird sofort abgecheckt: wird das für die Uhrzeit zu laut? habe ich gerade überhaupt Zeit dazu? Muß ich vorher Besorgungen machen?
So kommt es dann, daß ich teilweise mitten im Umräumen eines Bücherregals mal eben staubsauge, spüle oder ein Regal an die Wand düble. Klar sind die Bücher dadurch auch nicht schneller ordentlich. Aber ich habe nicht Stunden darauf verschwendet, mich zum Aufräumen zu motivieren, sondern in der Zwischenzeit was anderes geschafft. Resultat: Motivation durch Erfolg statt Selbstvorwürfen.
Ist nicht jedermanns Sache, aber wenn das mit der Planung wirklich nicht geht, vielleicht ne Alternative?
Dabei hilft es übrigens, dringend zu Erledigendes da aufzubewahren, wo es nervt. Das erhöht den Leidensdruck (IMG:style_emoticons/default/wink.gif)

Wenn es um "große" Ziele geht, macht mich die Unsicherheit, was ist, wenn ich mich nicht entscheide, wesentlich mehr fertig als die Angst, daß ich das, was ich mir vornehme, nicht schaffe. Ich baue mir den Leidensdruck also selbst mit der Frage "was wird sein, wenn ich mich nicht entscheide?"
Die Vorstellung ist normalerweise so gruselig, daß die Entscheidung schon viel weniger schwer fällt.

Denk immer daran: Tausende haben es vor dir geschafft. Du mußt nicht als erste einen tückischen Berg erklimmen.

Ich glaube, so ein ähnliches Mantra hat mich durch die Ausbildung und das Studium gezogen. Es erschien mir absolut schaffbar, und es machte immer wieder auch Spaß. Warum sollte jemand eine Ausbildung anbieten wollen, die nicht zu bewältigen ist? Warum sollten Auszubildende angenommen werden, die den Job gar nicht drauf haben? Da hatte also jemand Vorschußvertrauen zu mir. Das wollte ich nicht enttäuschen.
Hab ich ja zum Glück auch nicht. (IMG:style_emoticons/default/smile.gif)
Es gab viele Tage, an denen ich einfach erschöpft war. Es gab Wochen, an denen die Anstrengung zuviel geworden war, und ich mit einer Bronchitis im Bett lag. Und es gab Prüfungen, die ich wiederholen mußte. So richtig glatt lief's also nicht. (und bisher ist auch noch kein Projekt, das ich bearbeitet habe, tatsächlich abgenommen worden, steht aber kurz bevor).
Aber ich bin mit einem ordentlichen Ergebnis aus der ganzen Sache rausgegangen und habe Spaß an meinem Job.
Seit kurzem studiere ich nebenher. Das erste Semester war ein absolutes Desaster, ich werde von sechs Scheinen, die ich mir vorgenommen habe, noch maximal zwei machen.
Also habe ich geschaut, wo meine Fehler lagen, und was ich dagegen tun kann. Momentan kümmere ich mich darum, daß ich mit einem Erfolgserlebnis in die Semesterferien starten kann, dann wird der "Sanierungsplan 'Mein Leben'" durchgeführt.

Vielleicht ist das einer der Fehler, die viele der Ängstlicheren machen - die Annahme, daß alles perfekt laufen muß, was man sich vornimmt.
Muß es nicht. Hinfallen ist keine Schande. Nur liegenbleiben (nicht gerechnet gebrochene Beine). Umkehren und sich einen neuen Weg suchen ist keine Schande, sich einen neuen Weg hauen gleich dreimal nicht. Nur sich auf den Wegstein setzen und lamentieren, wie weit die Reise war.

Die besten Wissenschaftler haben ganz woanders angefangen, als sie angekommen sind. Und die besten Handwerker sind die, die den anderen auch öfter mal auf die Finger schauen. Die besten Richter sind die, die Ahnung von der Sache haben, über die sie richten, und die besten Kaufleute sind die, die auch was von ihrer Ware verstehen. Alles Dinge, die man auf dem geraden, glatten Wege nur selten zu Gesicht bekommt.
Hauptsache, in Bewegung kommen oder bleiben. Dann findet sich's schon.

Letzten Endes ist also egal, welche Entscheidung du triffst. Aber mach was.
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