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Beitrag
#1
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Naschkatze ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() Gruppe: Members Beiträge: 412 Userin seit: 30.03.2006 Userinnen-Nr.: 2.782 ![]() |
Hallo liebe Damen,
nach langer Zeit möchte ich mich mal wieder hier melden. In den letzten Monaten habe ich viel nachgedacht, gegrübelt und unternommen. Etliche Monate (ja sogar Jahre) lang tauschte ich mich regelmäßig mit Gleichgesinnten aus, besonders im Internet, danach folgten viele reale Treffen, bei denen ich auch einige lesbische Frauen (und deren Lebensgeschichten) persönlich kennenlernte und diese auch mit Faszination/ Bewunderung aufnahm. Zwei von diesen Frauen zähle ich mittlerweile zu meinen engsten Freunden und man könnte meinen, dass einem so ein Austausch dabei hilft, die eigene Orientierung anzunehmen und besser zu verstehen, doch bei mir hat es bisher nicht gefruchtet. Mit lesbischen Freundinnen habe ich immer noch ziemlich große Probleme, über das Thema (besonders wenn es mich betrifft) zu reden, von Heterofreunden und der Familie ganz zu schweigen. Alles in allem hat mir der Austausch nicht wirklich etwas gebracht. Ich bin nicht wirklich weiter als am Anfang, betrachte eigentlich alles nur aus einer Distanz heraus und Ernüchterung macht sich breit. Zuweilen neige ich dazu, mir die "alten Zeiten" wieder herbei zu sehnen, in denen es noch keiner wusste, bzw. ich selbst es nicht einmal wusste. Wieso ist das so? Bin ich (noch) nicht bereit, das Problem anzugehen? Werde ich es überhaupt jemals sein? Die meisten Frauen, von denen ich bisher gehört habe, meinen, ihnen hätte der Austausch gut getan und sie könnten ihre Orientierung hinterher besser akzeptieren. Bei mir jedoch ist es, als würde man mir das einzige Tuch, das meinen Körper bedeckt, wegreißen. Ich sehe um mich herum Frauen, die in "zerrütteteten Familienverhältnissen" leben, Frauen, die unglücklich verliebt sind und ihren Männern etwas vormachen und Frauen, die nicht wissen, was sie wollen. Dann sehe ich mich und frage mich, was es bringt, zig Jahre in Frauen verliebt zu sein, die meine Gefühle ohnehin nicht erwidern können. All das weckt in mir den Eindruck, dass man als lesbische Frau womöglich gar nicht glücklich werden kann. Es ist tief in meinem Inneren irgendwie so, dass ich mir sage, gut, jetzt habe ich mich eine Weile mit dem Thema auseinandergesetzt, aber nun ist auch wieder gut und ich kehre wieder in alte "Verhaltensmuster" (alles was mit Gefühlen zu tun hat, von mir zu weisen) zurück. Denkt ihr, es gibt auch Leute, die es niemals für sich akzeptieren können (so wie ich womöglich)? Was mache ich falsch bzw. was sollte ich anders machen? Gruß Holly Der Beitrag wurde von H_Golightly bearbeitet: 13.Feb.2010 - 02:11 |
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Beitrag
#2
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Suppenköchin ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() Gruppe: Members Beiträge: 125 Userin seit: 01.03.2005 Userinnen-Nr.: 1.292 ![]() |
@ H Golightly
Ich habe Deine anderen Threads nicht so verfolgt und kann mich daher nur auf diesen hier beziehen. Ich finde es durchaus sehr verständlich, was Du hier schreibst, da ich selber vor einigen Jahren mit einem späten coming out vor einer ähnlichen Situation stand (allerdings ohne jede Berühmtheit): Bedenken, mein soziales Netzwerk zu verlieren (Familie, Ehegatte, gemeinsame Freunde) und schlimmstenfalls isoliert und mittellos dazustehen, ohne überhaupt zu wissen, ob das überhaupt wirklich mein Weg ist. Und meine ersten Schritte in die – bei mir erstmal hauptsächlich virtuelle – Lesbenwelt waren nicht unbedingt mutmachend, da ich auf sehr viele Lesben stieß, die wirklich massive Lebensprobleme hatten. Psychische Probleme und Erkrankungen, Suchtprobleme, unglückliche oder zerbrechende Beziehungen, Arbeits- und Wohnungslosigkeit, Probleme mit der Herkunftsfamilie waren eher die Regel als die Ausnahme. Ich habe dann gehofft, dass in diesen internet communities halt die glücklichen gefestigten Nichtsuchenden einfach statistisch seltener sind als im „wirklichen Leben“. Das hat mich aber nicht wirklich beruhigt. Was mir aber geholfen hat, war die Kraft, mit der viele dieser Frauen in ihrer schwierigen Lebenssituation an sich geglaubt haben und mit der es etlichen, mit denen ich mir länger schrieb, auch gelang, wieder Boden unter die Füße zu bekommen. Und das Glück, das einige von ihnen fanden und beschreiben in ihren ersten Liebesbeziehungen mit einer Frau.Und am wichtigsten die Erkenntnis: Es gibt kein zurück. Aber die Angst im Schrank ist mir noch gegenwärtig. Und sie ist bestimmt bei einer, die in irgendeiner Art im Rampenlicht steht, noch größer… Aber das nutzt nix, wenn der Geist aus der Flasche ist. Da gibt es nur einen helfenden Spruch: wo die Angst ist, geht es lang… Nachtrag: Zu den gesuchten „femininen“ Partnerinnen – mag sein dass das einfach dein „Beuteschema“ ist, aber vielleicht bedeuten für Dich die maskulineren Frauen auch die Gefahr eines automatischen outings (die Frau neben dir sieht aus wie eine Lesbe – daher bist Du vielleicht auch eine) und Du lehnst sie aus dieser selben Grundangst pauschal ab. So ein bisschen verinnerlichte Homophobie… |
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Vereinfachte Darstellung | Aktuelles Datum: 04.05.2025 - 17:07 |