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Beitrag
#1
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Suppenköchin ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() Gruppe: Members Beiträge: 145 Userin seit: 12.12.2009 Userinnen-Nr.: 7.111 ![]() |
Hallo miteinander,
ich war längere Zeit abwesend und wollte meine Anwesenheit eigentlich nicht mit persönlichen Kram von mir beginnen, aber na gut. Meine Frau und ich wurden diese Woche von einem Mann verprügelt, weil ich -als Punk- einen Anti-Hakenkreuz-Aufnäher an meinem Rucksack hatte, eine schwarze englische Arbeitsjacke trug und zudem einen blonden Iro (der eigentlich blau werden sollte) habe. Der Typ stieg Morgens mit uns ausm Bus aus und sah meinen Aufnäher. Er schrie irgendetwas von wegen, dass es verboten sei, nannte mich einen Rassisten und machte Anstalten, mir den Aufnäher abzureissen. Ich wehrte ihn ab, er packte meinen Arm- offensichtlich wollte er mich auf die Straße zerren. Meine Frau riss den Mann von mir weg. Nach einem kurzen Gerangel schlug er sie auf den Mund und trat sie in den Bauch, zum Glück ist bei Letzterem nichts passiert, doch ihre Lippen sind aufgeplatzt. Ich riss den Typen von meiner Frau weg, schubste ihn kurz, weil ich ihn ausm dem Weg gehen wollte und er nicht von uns abließ. Dafür kassierte ich dann einen Faustschlag auf den Mund (meine Lippen bluteten auch stark) und einen Faustschlag auf den Hals. Jetzt kann ich nicht mehr richtig Singen, denn sobald ich die hohen Töne anschlage, schmerzen meine Stimmbänder und das ist -entschuldigt die Wortwahl- scheiße, denn ich nehme Gesangsunterricht. Lange Rede, kurzer Sinn. Der Typ verzog sich, wir weinten vor Schreck und die Leute, die mit uns ausgestiegen sind, freuten sich offensichtlich, dass da zwei vermeintliche Rechtsradikale was auf den Deckel bekommen haben, denn sie gaben entsprechende Kommentare dazu, geholfen haben sie aber nicht, genauso wenig wie der Busfahrer geschweige denn die anderen Leute an der Bushaltestelle. Wir gingen zum Arzt und erstatteten Anzeige. Soviel zur Vorgeschichte. Jetzt schrieb ich via Email meiner Mutter davon, ließ aber die Gründe für die Attacke bewusst aus. Am Tag danach rief sie besorgt an und fragte, wie es dazu kam und ich erzählte ihr den Ablauf mit den Gründen. Meine Mutter, der mein Aussehen und mein Lesbischsein (natürlich niemals ausgesprochen) insgesamt ein Dorn im Auge war und ist, wurde immer lauter am Telefon und sagte mir, ich bräuchte mich nicht wundern, dass wir verprügelt wurden, denn meine Frau und ich sehen ja sehr rechtsradikal aus. Außerdem soll ich mich, damit das nicht mehr passiert, der Gesellschaft innerlich u. äußerlich anpassen, wenn ich schon so maskulin herumlaufen muss, dann bitte schön nicht so. Es kam schließlich so weit, dass ich gar nicht mehr ausreden konnte und ich sie -was mir natürlich Leid tut- angebrüllt habe und das Gespräch beendet habe.. Was soll ich sagen? Es ist, seit ich erwachsen bin, immer so gewesen, dass diese Frau etwas an mir auszusetzen hatte- Kleidung, Verhalten, Sexualität, Finanzen, Karriere usw. Ich wohne alleine, kann machen, was ich möchte (und mache es auch), aber diese Frau schneidert sich in ihren Gedanken eine für sie passende Tochter zurecht- Angepasst, heterosexuell, Beruflich erfolgreich, Kinder und ein Haus mit Garten... Klar, es ist das ewige Thema zwischen Mütter und Töchtern schlechthin... Aber was soll ich tun? Ich bin sogar schon so weit, den Kontakt zu ihr weitläufig abzubrechen. Habt ihr einen Rat/Tipp für mich? Danke fürs Durchlesen und auch für die Ratschläge (IMG:style_emoticons/default/flowers.gif) Liebe Grüße, HimBrombeere (IMG:style_emoticons/default/smile.gif) |
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Beitrag
#2
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blinder Passagier ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() Gruppe: Members Beiträge: 1.957 Userin seit: 07.05.2006 Userinnen-Nr.: 2.905 ![]() |
Liebe HimBrombeere,
obwohl ich im Grunde keinen wirklich sinnvollen Rat habe, möchte ich Dir nach dem Lesen Deines Beitrages gerne schreiben. Es ist furchtbar sowas zu lesen und es macht mich rasend - dass so etwas immer noch und immer wieder passieren darf und noch viel mehr, dass KEINER der Passanten eingegriffen hat. Ganz egal welches Zeichen einer oder eine am Kragen trägt (ich kenne das Anti-Hakenkreuz nicht und weiß nicht wie leicht es zu verwechseln ist)- so etwas darf nicht passieren! Verzeih die Redundanz, das weißt Du wahrscheinlich umso besser, aber meine Bestürzung kennt kein Halt... Nur am Rande: Anzeige habt Ihr nicht erstattet? Trotz meinem Zorn- nun zu dem Kernthema Deines Beitrags: Ich bin sogar schon so weit, den Kontakt zu ihr weitläufig abzubrechen. Rein aus Deinen Schilderungen würde ich sagen- genau das. Das wäre wohl vorübergehend das Beste. Geht es Dir schlecht, wenn Du an das alles denkst? Fühlst Du Dich schlecht? In einem wahrscheinlich etwas kleinerem Ausmaß, kenne ich das nur zu gut. Ich weiß wie ständige- wenn auch subtile- Kritik und Minderwertschätzug an der eigenen Substanz nagen können. Und ich weiß wie kurz der Weg zwischen Inakzeptanz & Abfäligkeit, Minderwertigkeitsgefühlen und Depression sein kann. Ich erzähle das, weil es sich im obigen Beitrag ganz ähnlich anhört- und ich nur zu gut weiß wie weit nach unten einen ständige Kritik und Missakzeptanz treiben können- selbst wenn man schon erwachsen ist, selbst wenn man es eigentlich besser wissen könnte, selbst wenn man ausgezogen ist und kaum mehr Kontakt hat - auch Wochenendbesuche reichen schon aus, um dem furchtbaren Gefühl Nahrung zu geben. Ich möchte Dir ans Herz legen- wenn sie Dich nicht akzeptieren kann, oder zumindest aufhören Dir Vorwürfe zu machen und Dich zu entwerten, ist es das gesündeste, aus ihrem Einfluss und Umfeld erstmal zu verschwinden. Bevor es anfängt an Dir zu nagen. Wenn es das schon tut erst recht. So lange Du es brauchst. Halte Dich dort auf, wo Du geschätzt wirst, und Deinen Wert wiederfinden darfst. Seit ich den Kontakt zu meiner Mutter immer wieder wochenlang abbreche, merke ich auch von ihrer Seite ein wenig mehr Wertschätzung und Freude, dass ich mich melde. Einen Versuch ist's wert. Viel Glück, wolke |
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