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> Klischee Olé, Der Fluch ungewollt in einer Schublade zu landen
QueerLife79
Beitrag 29.Jun.2010 - 11:10
Beitrag #1


Filterkaffeetrinkerin
***

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Beiträge: 27
Userin seit: 19.06.2010
Userinnen-Nr.: 7.506



Hallöchen!

Ich habe mich gefragt, ob es hier Leute gibt, die auf Grund ihres äußeren Erscheinungsbildes ungewollt aber automatisch ständig in die klassische Lesben-Klischee-Schublade gesteckt werden? Wenn ja, wie geht ihr damit um? Stört es euch? Lässt es euch kalt? Bei mir ist es so, dass ich früher kaum darauf geachtet habe, wie ich in der Öffentlichkeit auf andere Menschen wirke, aber sein einigen Monaten hat sich das durch das Studium geändert und ich bin ab und zu doch ziemlich genervt, da ich anscheinen einen unsichtbaren Stempel auf der Stirn trage.

Kommentare wie "Du siehst schon so aus" oder "Das erkennt man auf 100 Metern mit verbundenen Augen", sind manchmal zwar witzig, manchmal aber auch einfach nur nervtötend, da viele sich erstens in ihrem Klischee-Bild bestätigt fühlen und andererseits auch zu glauben scheinen, dass dieses Auftreten bewusst provokant ist. Manchmal komme ich mir wie eine Schallplatte mit Sprung vor, wenn ich ein ums andere Mal erklären muss, dass nicht alle lesbische Frauen kurze Haare und Jeans tragen, nicht ansteckend sind und auch nicht jede andere Frau gleich ins Bett kriegen wollen, nur weil sie dich auf einen Kaffee einladen.

Es gibt allerdings auch kleine Lichtblicke, wenn ich merke, dass Leute auf einmal ihre Scheuklappen abnehmen und merken, dass ich doch im Grunde eine akzeptable Kollegin bin und gar nicht so schlecht oder abartig wie sie Anfangs dachten.
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Mausi
Beitrag 30.Jun.2010 - 21:59
Beitrag #2


Mama Maus
************

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Beiträge: 8.982
Userin seit: 25.08.2004
Userinnen-Nr.: 78



Kleines Beispiel: (steht hier irgendwo schonmal von mir im Forum)
Vor über 10 Jahren, ca. 1 Jahr, bevor es mir sanft dämmerte lesbisch zu sein, hatte ich mit einer Klassenkameradin, deren Freundin & deren Freund eine Diskussion über Homosexuelle. In der fiel der Satz: "Lesben erkenne ich ganz schnell." oder so ähnlich.
Ich fragte damals den Herrn, wie denn die "landläufige Lesbe" so aussieht - in der Erwartung, dass er mir keinen Stereotyp nennen kann.
Seine Antwort war: "Ich will Dich ja nicht beleidigen, und nimm´s mir auch nicht böse. Aber eine Lesbe sieht genauso aus wie Du!"
Ich war nicht beleidigt, fragte weiter - er bezog es auf mein Karohemd, meine Doc´s/Rangers und meine kurzen Haare. (edit: die Kombi, die ich damals fast nur trug - und das für viele Jahre meines Lebens, bezeichnenderweise die meiste Zeit vor meinem lesbischen Leben).
Ca. 1 Jahr später saß ich in einem Lehrgang der Ausbildung, ein damaliger Kollege fragte mich: "Darf ich Dir eine Frage stellen? Bist Du lesbisch?" - es war ihnen durchaus bekannt, dass ich einen Freund hatte.
Auch da - Karohemd, kurze Haare, keine feminine Gehweise ... .

1 Monat später begann es dann zu dämmern, langsam (IMG:style_emoticons/default/wink.gif)

Nein, was ich damit sagen will: Es machte mir nie was aus, auch, als ich noch hetero lebte. Es ist mir egal, damals stellte ich es richtig (wobei bei der 2. Frage doch etwas entrüstet (IMG:style_emoticons/default/wink.gif) ). Heute stimme ich dem zu. Ich bin eher irritiert, wenn ich für Hetero gehalten werde, aber auch das kann ich ja richtig stellen.
Ich habe alle paar Jahre einen Frisurenwechsel: Von kurz zu lang & umgekehrt - sobald meine Haare kurz sind werd ich fast automatisch für lesbisch gehalten. Bei langen Haaren ist man oftmals erstaunt.
Meine Kleidung ist abhängig von meiner Laune, aber nur selten besonders weiblich. Eher sportlich, leger, oder einfach nur Jeans & T-Shirt.
Den Stereotyp erfülle ich aber in meiner "aktiven lesbischen Zeit" eher weniger, als die Jahre davor. Da war es mir ein inneres Bedürfnis, mich so zu kleiden, wie ich es tat - ohne zu wissen wieso. Heute kann ich damit spielen (oder mir sind die Holzfällerhemden einfach über (IMG:style_emoticons/default/wink.gif) ) oder eben hat sich mein Kleidungsstil erweitert - allerdings nie "Weibchen"

Lange Rede, kurzer Sinn: Es ist mir egal, mir ist es aber lieber, wenn es sofort richtig eingeschätzt wird, dann muss ich nicht lange "Meine Frau..." erklären. Es würde mich stören, wenn ich es für eine Beleidigung hielte, ist es aber nicht - es ist mein Leben (bzw. ein Teil davon).

Mausi

P.S.: Im Verhältnis habe ich auch nur gute/tolerante Erfahrungen gemacht. In den letzten 10 Jahren eher weniger negative (aber die gab es auch) & das Einzige, was stetig Klischeehaft gefragt wird "Wie ist bei Euch denn die Rollenverteilung..." - aber auch da: ich kann es ja richtig stellen (IMG:style_emoticons/default/wink.gif)

Der Beitrag wurde von Mausi bearbeitet: 30.Jun.2010 - 22:01
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