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Beitrag
#1
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Naschkatze ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() Gruppe: Members Beiträge: 329 Userin seit: 16.03.2007 Userinnen-Nr.: 4.205 ![]() |
In meinem Studium "bewarb" ich mich in einer Lesben WG, fünf Zimmer Altbau, Eigentümer das Studentenwerk... .
Wir verstanden uns gut in dieser WG, auch wenn es mir mitunter unheimlich war das geballte Lesbenleben (zusätzlich) von meinen Mitbewohnerinnen zu erleben. Nicht nur, dass irgendeine immer ein Frauenevent ausmachte und die anderen zwei Mitbewohnerinnen bekniete mitzugehen, eine "abgestraft wurde wenn sie die "Frauensprache" vernachlässigte,......, wir erlebten auch jede neue Beziehung und Trennung (jeder von uns) intensiv mit. Das begann mit der "Anbahnung" und jede Mitbewohnerin wurde zunächst intensiv befragt, ob sie die "Angebetete" oder deren Peergroup kannte. Dann wurde nächtelang ausgelotet, ob es ein "Happy End" geben konnte und was hierfür spräche (beschriebene Blicke, Gesten, Worte wurden gedreht und gewendet, ihre Bedeutungen mittels Pendel ergründet). Nebenbei wurde Pläne entworfen sie "zufällig" zu treffen, oder ihr "zu erscheinen", jedenfalls ihre Aufmerksamkeit zu erlangen. Unsere Vorlieben Frauen betreffend waren völlig unterschiedlich und ebenso die Vorgehensweise um zu einer erwünschten Beziehung zu kommen...was dem Interesse und der Beteiligung an dem "Schicksal" der anderen keinen Abbruch tat. Ergaben sich zarte Bande begann das was meine Mitbewohnerin "DNS" nannte. Der Versuch mit den Bedürfnissen nach Distanz-Nähe-Sex der neuen Partnerin (und dem eigenen DNS-Bedürfnis) klarzukommen. Je länger der Kontakt andauerte, je mehr die Andere "kennengelernt wurde" umso mehr ergaben sich "Kerzenlichtgespräche" am WG-Tisch über DNS. Dann war S. genervt, weil sie feststellte die "Neue" war dem "Blümchensex" verhaftet, dabei hätte diese doch erkennen "müssen", dass S. eine "Abenteurerin" sei. Wobei S. natürlich immer davon ausgegangen war, dass die Frau die sie gerade eroberte nur ihre anfängliche Schüchternheit überwinden musste um mit ihr .... . B. erklärte sich enttäuscht darüber, dass die Geliebte nicht mit ihr auf dem Sofa aus Simone de Beauvoir las, war dies doch die letzten Wochen so nah und liebevoll. Nun ging die Frau an ihrer Seite stattdessen auf die nächste Frauenfete und ihr war scheinbar nicht nach Ruhe sondern nach Techno (,dass beide sich eben auf einer Technoparty kennenlernten streiften wir im Austausch über die Zukunft dieser Beziehung nur am Rande). Da war ich, fürchterlich daran "arbeitend", dass sie, die Geliebte.... . ;-) Distanz-Nähe-Sex, im Grunde ist eine Beziehung einfach strukturiert. Es muss halt "einfach" passen, bei zwei Menschen. Manche machen Distanz und Nähe an Gemeinsamkeiten fest, gemeinsamen Hobbys, Interessen. Ich weiß nicht, ob es das ist. Ich denke zwei Menschen können völlig unterschiedliche Hobbys und (äußerliche)Interessen haben, solange sie Zeit miteinander verbringen und sich füreinander interessieren. Wobei Zeit relativ ist. Manche sagen, das Wochenende würde ihnen reichen, auf jeden Fall getrennte Wohnungen. Die anderen meinen, tägliche Kontakte in gemeinsamen Möbeln seien das Mindeste. Interesse ist etwas sehr unterschiedlich erlebbares. Manche wünschen sich dieses durch ausgefeilte Beteiligung in Gesprächen und intensive Fragen der Anderen bestätigt. Andere gehen davon aus, solange die Andere zuhört wird sie vermutlich interessiert sein. Manche meinen gar, Interesse und miteinander verbrachte Zeit ständen miteinander in Zusammenhang. Sex, es gibt so viele Wünsche diesbezüglich, sei es in der Ausgestaltung, der Häufigkeit, der Intensität, dem zu zweit oder gar mit Anderen, zu Hause nur im Bett, im Parkhaus mit dem Kribbeln des Entdeckungsrisikos.... . DNS, es ist schwer die "Passende" zu finden und dann noch den richtigen Moment! Ja, denn selbst wenn diese Frau heute genau das an Nähe und Distanz und Sex wünscht was sie verflixt noch mal (von mir) wünschen soll, wie ist es morgen? Plötzlich mag sie ihr Ei morgens nicht mehr weich sondern püriert (dafür aber zeitungslesend) oder schlimmer, sie bleibt wie sie ist und ich erlebe die Welt neu mit einem neuem, anderen Bedürfnis nach Distanz-Nähe-Sex..... . DNS, reden wir (immer) offen darüber? Gerade wenn es sich ändert (oder gerade entdeckt wird)? Wenn Bedürfnisse scheinbar aufeinander/gegeneinander prallen sind sie wohl am sichtbarsten? Wie viele Kompromisse versuchen wir, still oder auch laut? Sind diese Kompromissversuche Ausdruck einer tiefen Liebe auch wenn sie gestritten formuliert werden oder sind sie ein Festhalten an einer fatalen DNS-Verwirrung. An einer Vorstellung wie die andere zu sein hat statt daran wie sie ist? Oder gar daran wie ich sein sollte aber vermutlich nicht bin? Wissen wir grundsätzlich welche Bedürfnisse wir in Bezug auf DNS haben oder erfahren wir diese meist im Austausch mit "der Anderen"? Sind sie vielleicht sehr unterschiedlich je nach "Gegenüber" ? .......... ? DNS und sicherlich manche in diesem Forum, welche ihre Erfahrungen hierzu hat und vielleicht Lust hat darüber zu schreiben? |
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Beitrag
#2
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Naschkatze ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() Gruppe: Members Beiträge: 365 Userin seit: 05.02.2010 Userinnen-Nr.: 7.217 ![]() |
Hm, das erste, was mir zu DNS einfiel, wäre gewesen, dass mir auf der Reise zu Nähe und erst recht zu S** die Distanz, die ich im Umgang mit anderen Menschen an den Tag lege, meistens ziemlich gewaltig im Weg steht (IMG:style_emoticons/default/wink.gif) .
ZITAT(ella1) im Grunde ist eine Beziehung einfach strukturiert. Es muss halt "einfach" passen, bei zwei Menschen. Manche machen Distanz und Nähe an Gemeinsamkeiten fest, gemeinsamen Hobbys, Interessen. Ich weiß nicht, ob es das ist. Ich denke zwei Menschen können völlig unterschiedliche Hobbys und (äußerliche)Interessen haben, solange sie Zeit miteinander verbringen und sich füreinander interessieren. Wobei Zeit relativ ist. Manche sagen, das Wochenende würde ihnen reichen, auf jeden Fall getrennte Wohnungen. Die anderen meinen, tägliche Kontakte in gemeinsamen Möbeln seien das Mindeste. Interesse ist etwas sehr unterschiedlich erlebbares. Manche wünschen sich dieses durch ausgefeilte Beteiligung in Gesprächen und intensive Fragen der Anderen bestätigt. Andere gehen davon aus, solange die Andere zuhört wird sie vermutlich interessiert sein. Manche meinen gar, Interesse und miteinander verbrachte Zeit ständen miteinander in Zusammenhang. Wenn ich anhand dieser Aussagen über die Beziehung nachdenke, in der ich von 1992 bis 2007 gelebt habe, komme ich zu dem Schluss, dass das DNS-Kontinuum, das wir hatten, kein statisches war, sondern sich stetig im Fluss und in Veränderung befand und sich die Gewichtungen mehrmals geradezu in das Gegenteil voriger Konstellationen veränderten. Wir hatten zum Beispiel Phasen, in denen wir zusammen wohnten, vollkommen unzertrennlich waren, bis hin zu Klamotten und Schuhen alles teilten und nur aneinandergekuschelt einschlafen mochten, und Fernbeziehungsphasen, in denen buchstäblich hunderte von Kilometern zwischen uns lagen und wir uns monatelang nicht sahen - und darunter gab es wiederum welche, während deren wir uns täglich mehrseitige Briefe schrieben, und solche, in der ein längeres sonntägliches Telefongespräch reichte, um die Beziehung und das Gefühl des Zusammen- und Füreinander-da-Seins zu unterhalten. Wie ein solchesDNS-Kontinuum oder Gleichgewicht entsteht, ist eine gute Frage. Ich fürchte, ich würde erwarten, dass es sich zwischen zwei Menschen, die sich verstehen und auch sonst miteinander harmonieren, einfach einstellt, mit den anderen Übereinstimmungen zusammen und/oder auf ihrer Grundlage. Dass es ohne Vertrauen entsteht und stabil wird, also so lange eine noch auf "Beweise" angewiesen ist, kann ich mir außerdem nur sehr schwer vorstellen. Seine (grundsätzliche) Ausgeglichenheit würde ich in einer Beziehung heftig vermissen, und wenn stets mit Anstrengung darüber verhandelt, vielleicht sogar gestritten, und an seinen Schrauben nachgebessert werden muss, würde ich argwöhnen, dass es irgendwie nicht so ganz da ist. ZITAT(ella1) Wissen wir grundsätzlich welche Bedürfnisse wir in Bezug auf DNS haben oder erfahren wir diese meist im Austausch mit "der Anderen"? Sind sie vielleicht sehr unterschiedlich je nach "Gegenüber" ? Also ich weiß das nicht grundsätzlich von mir, würde keine Prognosen über mich in dieser Hinsicht wagen und würde sogar erwarten, dass diese Bedürfnisse bei mir selbst -wenn sie schon in der Beziehung zu einer und derselben Person nicht statisch waren, sondern sich mit den Dynamiken und Energieflüssen zwischen uns verändert haben- in einer neuen Beziehung sowieso anders wären als in der alten (nicht nur deshalb, weil nicht nur die Partnerin eine andere wäre, sondern ich ja auch nicht mehr dieselbe bin, die vor fünf, zehn oder fünfzehn Jahren in einer je anders strukturierten Beziehung gelebt hat). Generell ist allerdings, trotz chronischen Streicheleinheitendefizits (IMG:style_emoticons/default/wink.gif) auch mein Distanzbedürfnis anscheinend zur Zeit sehr groß, und ich kann mich gar nicht so recht in die Situation hineindenken, die Art von Nähe zuzulassen, die ich mit Beziehungen assoziiere und die vielleicht nicht zwingende Voraussetzung, aber ein guter Nährboden für DNS-Spannungen sein mag (IMG:style_emoticons/default/gruebel.gif) . Weshalb das für mich derzeit wohl eher theoretische Erwägungen sind (IMG:style_emoticons/default/icon4.gif) . |
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Vereinfachte Darstellung | Aktuelles Datum: 12.05.2025 - 13:56 |