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> Bildungs-Card, Bildung für alle Kinder mit elektronischer Card
Lucia Brown
Beitrag 18.Aug.2010 - 11:10
Beitrag #1


- keep it up you go girl -
************

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Gerade wird in den Medien darüber diskutiert, ob die Bildungs-Card für alle Kinder eingeführt werden soll. Sie sollte zunächst für bedürftige Kinder eingesetzt werden, damit sie Zugang zu Förderkursen und Musikunterricht bekämen.

Die CSU möchte dies nicht und setzt auf direkte Geldleistungen.

Welche Meinungen, Informationen, Gedanken usw. habt ihr dazu?
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ella1
Beitrag 22.Aug.2010 - 15:40
Beitrag #2


Naschkatze
**********

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ZITAT
Was mir in der Diskussion ein wenig fehlt, ist ein konkretes Zahlenmaterial, wieviel Kinder und Jugendliche in Deutschland Hartz-IV-Leistungen beziehen und was im Einzelfall davon finanziert werden muss und was für Abstriche (konkret: worauf verzichtet werden muss) von den Kindern und Jugendlichen gemacht werden müssen.
Dann fehlt mir eine Aufstellung, wie die Zwischenlösungen (z.B: Stuttgart-Card; Köln-Pass) aussehen, was diese beinhalten und von wem diese genutzt werden.



Stimmt (IMG:style_emoticons/default/smile.gif)


Die Änderung der Berechnungen für Transferleistungen bei Kindern wurde durch das BVerfG entschieden. Das Urteil besagt, seit Einführung von Hartz war die Berechnung verfassungswidrig. Was jetzt geschieht ist kein "Geschenk" sondern der Versuch der Verfassung gerecht zu werden. Es ist die Befürchtung, dass es auch nicht verfassungsgemäß ist z.B. den Pauschalbetrag von Tabak nun als Bildungsanteil umzubenenen.

Kindersätze werden bislang errechnet indem sie anteilig am Regelsatz für Erwachsene gemessen werden.

Der Regelsatz für den Haushaltsvorstand beträgt 100 vom Hundert des Eckregelsatzes.

Die Regelsätze für sonstige Haushaltsangehörige betragen
1. bis zur Vollendung des 14. Lebensjahres 60 vom Hundert,
2. ab Vollendung des 14. Lebensjahres 80 vom Hundert
des Eckregelsatzes.


- Grundbedarf je Kind bis 5 Jahren: 215 Euro
- Grundbedarf je Kind bis 13 Jahren: 251 Euro
- Grundbedarf je Kind bis 17 Jahren: 287 Euro


Der Satz für Erwachsene (der dann prozentual heruntergebrochen wird):

- Nahrungsmittel, Getränke und Tabakwaren: 132, 48 Euro
- Bekleidung und Schuhe: 35,63 Euro
( davon Bekleidung 21,42 Euro; Schuhe 7,64 Euro)
- Wohnen, Energie, Instandhaltung: 26,84 Euro
- Innenausstattung, Haushaltsgeräte pp.: 25,65 Euro
(darunter für Kühlschrank, Truhen 1,44 Euro; Waschmaschinen, Wäschetrockner, Geschirrspüler und Bügelmaschinen 1, 59 Euro)
- Gesundheitspflege: 13,16 Euro
- Verkehr: 16,06 (darunter Fahrrad 0,70 Euro; Fahrkarten 11,49 Euro)
- Nachrichtenübermittlung: 31.48 Euro
(darunter Telefon, Fax :24,16 Euro; Internet, Onlinedienste 3,24 Euro)
- Freizeit, Unterhaltung, Kultur 40,84 Euro (davon Spielwaren, Hobbys 1,32 Euro)
- Besuch von Sport und Kulturveranstaltungen bzw. Einrichtungen: 6,52 Euro
- Bücher und Broschüren: 5,69 Euro
- Sonstige Verbrauchsgüter (Schreibwaren, Zeichenmaterial): 2,83
- Bildung 0,00 Euro
- Beherbergungs- und Gaststättenleistungen: 8,50 Euro
- Andere Waren und Dienstleistungen: 27,86 Euro
( davon: Körperpflege 3,16 Euro, Haarpflege, Rasiermittel, Toilettenpapier 6,31 Euro)

Zusammen 359,00 Euro (gerundet)

In Deutschland sind zwei Millionen Kinder von Hartz 4 abhängig.

In Stuttgart bekommen Kinder Leistungen aus der Familiencard. Gegenwärtig sind rund 43.000 Familiencards im Umlauf. Diese Karte ist nicht von Transferleistungen abhängig. (Zurzeit werden 60 Euro im Jahr geleistet) Voraussetzung ist, dass die Bruttoeinkünfte der jeweiligen Familie nicht höher sind als 60.000 Euro. Familien mit vier und mehr Kindern erhalten die FamilienCard unabhängig von der Höhe ihres Einkommens.

Die Karten kamen bislang, wie auch alte Gutscheinsysteme in Deutschland, von der Firma Sodexo. Sodexo Motivation Solutions bietet Firmen aller Größe und dem öffentlichen Sektor Motivationskonzepte und -lösungen auf Basis verschiedener Medien (u. a. als Gutscheine, Karten oder auf elektronischer Basis). Der Umsatzvolumen der Firma beträgt 12,4 Mrd. (!) Euro (2008/2009)¸Wiki.

Ein gutes Geschäft mit erheblichen Nebenkosten allein in Bezug auf private Dienstleister in diesem Bereich.

In Stuttgart wurden in den vergangenen Jahren von den Familien lediglich etwa 75 Prozent der Guthaben in Anspruch genommen. Abgerufen haben die Guthaben vor allem Familien bis zu einem Jahreseinkommen von 40.000 Euro. Die Stadt hat zwischen 2006 und 2009 jährlich zwischen 3,6 und 3,9 Millionen Euro für die Familienkarte ausgegeben. Bisher haben rund 86 Prozent der Stuttgarter Kinder einen Anspruch auf das Guthaben. (Weniger Geld für die Familienkarte, Stuttgarter-Zeitung).

Rechne ich 43.000 Karten im Umlauf, heißt dies bei 75 % benutzten, es wurden 32.250 Karten (a 60 Euro) in Anspruch genommen. Das würde bei Gesamtkosten von 3.6. Millionen im Jahr bedeuten, dass jeder genutzten Karte Kosten von 111.63 Euro gegenüberstehen. Das hieße 51.63 Euro pro Karte wären reine Kosten!!!!! (IMG:style_emoticons/default/wacko.gif)

Die Karte in Stuttgart lässt Eltern die Entscheidung was sie mit der Karte bezahlen wollen.

Die Bundesregierung denkt anders:

Nicht jedes der rund zwei Millionen Kinder, welches Hartz IV bezieht wird für jeden der vier Bildungsbereiche das gleiche Guthaben erhalten. So soll der Nachhilfebedarf beispielsweise künftig individuell zwischen Eltern, Jobcenter und Schule ermittelt werden. ..... Auf der elektronischen Chipkarte können demnach verschiedene Konten gebildet und je nach Bedarf aufgeladen werden.
Auf die Jobcenter wird mit dem Modell mehr Arbeit zukommen: Familienlotsen sollen dort künftig Bildungs- und Lernförderangebote in den Kommunen koordinieren und den jeweiligen Bedarf pro Bildungsbereich in Rücksprache mit den Schulen, Eltern und Kommunen ermitteln. (Taz, Bildungskarte statt Bargeld)

Das wird in Bezug auf Mehraufwand an Personal und Verwaltungsaufwand spannend.

Statt an 60 Euro pro Kind und Jahr denkt die Bundesregierung an 200 Euro jährlich.

Der Beitrag wurde von ella1 bearbeitet: 22.Aug.2010 - 15:41
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