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> Meine liebste ist unglücklich..., und ich kann ihr nicht helfen
kröpi
Beitrag 03.Sep.2010 - 23:27
Beitrag #1


Naschkatze
**********

Gruppe: Members
Beiträge: 379
Userin seit: 07.06.2007
Userinnen-Nr.: 4.583



Hallo Ihr schlauen Frauen... brauche Hilfe...

heute geht's mal nicht um mich - oder vielleicht doch. Aber dann eher um meine Hilflosigkeit oder mein Unvermögen, meiner Frau in ihrer Unzufriedenheit zu helfen bzw. mich dagegen abzugrenzen.

Meine Frau hat ein paar Probleme mit sich, die teilweise nicht unerheblich sind. Da wäre zunächst eine Prüfungsangst, die dazu führt, d. sie die letzte Prüfung ihrer Karriereleiter nicht machen, und ihr Vertrag vermutlich demnächst dann nicht mehr verlängert wird. Seit gut einem Jahr besorge ich ihr Nummern und Mailadressen von Coaches, Verhaltenstherapeuten, Beratungsstellen, aber sie ruft da nie an und schreibt keine Mails zur Kontaktaufnahme. (Sie könne eh nix von sich erzählen und schon erst recht keinen fremden Personen)

Sie entwickelt einen Haufen von sogenannten "funktionellen" Störungen wie Heiserkeit, Rückenschmerzen, Bauchbeschwerden (Übelkeit), Herzrhythmusstörungen, Schlafstörungen. Das führt zu "Jammer-Attacken", die wiederum bei mir eine Art Helfersyndrom auslösen und ich mich genötigt fühle, ihr Tipps zur Lösung ihrer Probleme zu geben, von Jiatsu-Massage, Kinesiologie, Yoga bis zu Coaching und Osteopathie - alles nur "dummes Zeug, das hilft sowieso nicht".

Es vergeht kein Tag, an dem sie nicht sagt, wie unzufrieden sie mit ihrem Leben ist, mit ihrem Job, mit was auch immer. Kein Tag, an dem sie nicht ein bißchen Glück fühlen kann. Wenn ich dann vorsichtig andeute, sie höre sich ganz schön depressiv an, dann sagt sie, sie sei nicht depressiv, nur unzufrieden!

Ich möchte sie manchmal packen, schütteln und schreien "Tu was, ändere endlich was!", aber selbst wenn ich im Ansatz schon fast soweit war, führte das höchstens zu Streit oder zu einer Rückzugsreaktion ihrerseits, wobei sie mir empfiehlt, es doch einfach hinzunehmen, d. sie eben so ist und das sich das nicht ändern wird.
Neulich merkte ich schon selber, d. ich gar keine Lust mehr hatte, zu ihr zu fahren, weil ich dachte, jetzt geht diese Leier gleich wieder los... Sie soll mich einfach zufrieden lassen mit ihrem Gejammer, wenn sie keine Hilfe annehmen will. Als ich dann doch zu ihr fuhr und ihr sagte, wie schwer mir das an dem Tag gefallen war, war sie erst sauer und dachte "na tolle Freundin", dann aber kam sie zu mir und meinte, ich habe wohl recht und sie würde mir einfach in Zukunft nicht mehr sagen, wie unzufrieden sie mit sich sei. Als wenn DAS die Lösung wäre! Zumindest habe ich ihr dann gesagt, d. es mich Kraft kostet, ständig mir zu überlegen, wie ich sie "retten" könne, aber dass das so sinnlos ist, jemand retten zu wollen, der sich gar nicht retten lassen will.

Ihr Bild von sich lautet: Sie ist nicht schlau genug, nicht schön genug, sie kann nichts wirklich richtig machen. Eigentlich ist die ganze Frau nicht richtig. Das macht mich so unendlich traurig - was für eine Verschwendung von Lebenszeit, wenn man so mit sich leben muß! Und ich denke immer, wenn sie sich doch einmal sehen könnte, wie ich sie sehe: so entzückend, so clever, warmherzig...

Jedenfalls wird das Problem mit der Prüfung jetzt langsam ernst, denn wenn sie die nicht macht, weiß man nicht wirklich, wovon sie dann nächstes Jahr leben wird... Das heißt, sie muß endlich ne Verhaltenstherapie oder ein Coaching machen, damit sie zur Prüfung gehen kann. Aber ich kann doch nicht da für sie einen Termin machen! Ich finde, wenigstens DAS kann sie selber machen - die Nummern hat sie alle von mir bekommen. Oder soll ich mir das einfach so ansehen? Nach dem Motto:"Sie ist erwachsen und wenn sie nich will, dann eben nicht?" Sie kann ja auch kellnern oder Taxi fahren...

Wenn ich so darüber nachdenke, kommen mir die Tränen. Es zermürbt mich, sie so unzufrieden mit sich zu sehen. Es könnte allse so schön sein, und sie kann es nicht fühlen - als wenn sie nicht glücklich sein DÜRFTE.

Wie verhalte ich mich am besten, um ihr am ehesten zu helfen? Was wäre für sie am besten? Ist es wirklich in ihrem Sinne, wenn sie eine Therapie macht? Vielleicht gibt ihr dieses unzufriedene Leben ja auch irgendetwas? Und wenn das so ist, wie grenze ich mich gegen diese Übermacht an negativen Gefühlen ab? Es ist nämlich so ähnlich, als wenn man ständig erzählt bekommt, d. man dem unmöglichsten Menschen zusammen ist, der überhaupt nicht liebenswert ist. Sie macht sich ständig schlecht! Wie schafft man es, einer Person, die man liebt, zuzusehen, wie sie sich quält?

(IMG:style_emoticons/default/gruebel.gif)

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shark
Beitrag 05.Sep.2010 - 13:55
Beitrag #2


Strösenschusselhai
************

Gruppe: Admin
Beiträge: 21.898
Userin seit: 10.11.2004
Userinnen-Nr.: 741



Ich kenn das... aus beiden Perspektiven...

Glücklicherweise waren es meist nie beide, die grad so gar keine Kraft und überhaupt keine Zuversicht hatten... wir konnten einander fast immer stützen, ohne selbst zu fallen. Und es hat auch nie so lange gedauert. Das war "auszuhalten".

Einmal ging das nicht: da waren wir beide im Loch. Und haben uns gegenseitig immer weiter reingezogen.
Unser Zuhause war eine kalte, düstere Kammer der resignation...

Ich habe irgendwie dann doch die Kurve gekriegt, war aber zu schwach, um mit ihren Nöten umgehen zu können, ohne dass es mich gleich wieder umgeworfen hätte.
Da habe ich mich - und das war nicht eben leicht - ein Stück weit ausschließlich um mich gekümmert.

Ich bin allein losgezogen, um etwas zu tun, was mir Kraft gegeben hat und wozu sie mal wieder nicht zu bewegen war.
Ich habe mich abgewendet, wenn ich gespürt habe, dass ihr "Jammer" mich zu weit runterzog, mich zu sehr betraf.
Kraft tanken auch fürs "Aushalten" konnte ich mit ihr an der Seite so gut wie nicht mehr. Ihr Kummer war zu groß. Meine eigenen Ressourcen zu klein.

Lange kam ich mir damit wahnsinnig egoistisch vor - letztlich war's aber genau richtig so.
Auch für sie.

Sie wollte keine Last sein, mir nicht das Leben schwer machen. Das hat sie nur zusätzlich belastet.
Und wirklich wichtige Lebensentscheidungen muss man eh aus sich heraus ganz eigenständig treffen.

Das konnte sie erst, nachdem sie wirklich auf sich gestellt war damit.

Natürlich habe ich immer wieder meine Bereitschaft, neue Erkenntnisse mit ihr zu diskutieren, ihren Prozess zu begleiten, signalisiert.

Aber ich habe spätestens damals wirklich praktisch gelernt, dass ich nicht dazu da bin, um sie glücklich zu machen.

Ich habe sozusagen ein Seil an einen Baum gebunden und das andere Ende in ihre Höhle fallen lassen, so dass sie sich hochziehen konnte, wenn sie bereit dazu war.
Und ich bin in der Nähe geblieben.

Aber ich habe nicht Tag und Nacht neben "ihrem Loch" gesessen und auf sie eingeredet, damit sie das Seil nun endlich so-und-so in die Hände nehmen möge.

Ich weiß nicht, ob Dir das jetzt irgendwie hilft... aber ich versteh Dich gut. Und weiß trotzdem, dass es wohl besser wäre, Deine Liebste ein Stück weit zu "lassen".
Für sie und für Dich.


Liebe Grüße

shark
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