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Beitrag
#1
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Vorkosterin ![]() Gruppe: Members Beiträge: 2 Userin seit: 06.09.2010 Userinnen-Nr.: 7.583 ![]() |
So, nun bin ich also hier...
Ehrlich gesagt, weiß ich gar nicht so recht, was ich schreiben soll. Denn die Anmeldung hat mich schon eine riesen Überwindung gekostet... Aber erstmal eine kleine Kurzbeschreibung: Ich bin 17 Jahre jung, im 12. Schuljahr und komme aus dem ebenso schönen wie entönigen Ostfriesland, dass ich nach dem Abi unbedingt für eine Weile verlassen möchte. Ich glaube, das war auch schon das Wichtigste... Ich lese gerne (Tolkien-Kenner werden es vielleicht schon an meinem Namen bemerkt haben^^), mache viel Sport (Joggen, Reiten und Karate - wobei letzteres natürlich mehr als nur Sport ist (IMG:style_emoticons/default/wink.gif) ) und sammel leidenschaftlich gerne DVDs. Angemeldet habe ich mich hier allerdings nicht, weil ich mir sicher bin, lesbisch zu sein, sondern eher verdammt unsicher. Und irgendwie hoffe ich, dass ihr mir hier weiterhelfen könnt. Ich habe auch schon unzählige dieser beknackten Internet-Tests gemacht, bei denen man praktisch schon an der Antwortstellung rauslesen konnte, was dabei rauskam, aber geholfen hat es natürlich nicht. Um mal einen Einstieg zu finden: Ich hatte bisher zwei Beziehungen, beide zu einem Jungen, und beide weder besonders lang, noch besonders intensiv. Eigentlich fühlte ich mich sofort eingeengt und das anfängliche Gefühl von Verliebtheit verschwand mit dem ersten Tag der Beziehung... ist schwer zu beschreiben. Deswegen habe ich auf jeden Fall immer sehr schnell wieder einen Schlusstrich gezogen. Nachdem habe ich mich eine ganze Weile überhaupt nicht mehr darum gekümmert, und mir ging dieses ganze "Ist der süß/heiß/wasauchimmer" immer sehr schnell auf die Nerven. Der Gedanke, dass ich lebisch bin, kam mir erst vor kurzen im den Sinn... vielleicht vor 2-3 Monaten. Am Anfang habe ich das selber noch als pubertäre Laune abgetan, aber irgendwie lässt es mich nicht los. Es kam inzwischen einfach viel öfter vor, dass ich einem Mädchen hinterher geguckt habe - und Männern schon seit einer ganzen Weile gar nicht mehr. Das ich es selber irgendwie sofort abgestritten habe, hing teilweise mit meinem Umfeld, aber mehr noch mit mir selbst zusammen. Meine Klasse besteht größtenteils nur aus Mädchen, und eigentlich hielt ich sie insgesamt auch immer für sehr tolerant. Dann haben wir allerdings irgend so einen Film geguckt (habe leider vergessen, wie er hieß.... "Was am Ende zählt" oder so ähnlich). Die Hauptpersonen, zwei Mädchen, haben sich gemeinsam um ein Kind gekümmert. Den ganzen Film lang wurde keine Beziehung angedeutet, nur am Ende küssen sich die beiden, gehen danach aber auch wieder auseinander. Dann sagte allerdings jemand aus der Klasse "Ich wusste doch gleich, dass das Lesben sind... voll eklig". Das hat mich wirklich geschockt. Und vor allem, weil es so unerwartet war. Ich denke nicht, dass sie wirklich was gegen Lesben hat - aber Toleranz ist wohl auch was anderes. Das hat mich wirklich verunsichert, vor allem, weil ich ja selber schon so unsicher bin. Es kam mir Anfangs irgendwie falsch vor, einem Mädchen hinterher zugucken und habe es mir auch damit erklärt, dass ich wahrscheinlich nur unsicher bin, weil ich eben eine längere Zeit keinen Jungen mehr attraktiv fand. Bis ich mich fragte, ob ich sie denn überhaupt noch attraktiv finde oder ob das nicht eher eine pubertäre Phase ist. Schließlich müsste ich mit 17 ja langsam zu einen Endergebnis kommen.^^ Nochmals verunsichert haben mich dann aber auch wieder so bestimmte Sachen, die ich über Lesben gehört habe. Zum Beispiel, dass sie hauptsächlich kurze Haare haben und nie geschminkt sind. Ich meine, ich falle insofern wirklich nicht aus dem Rahmen. Ich würde nicht im Traum daran denken, meine Haare kurz zu schneiden und bin eigentlich auch immer geschminkt, wenn ich aus dem Haus gehe. Ich finde kurze Haare auch nicht besonders attraktiv (auch nicht unattraktiv, so nicht). Niemand hat mich jemals wegen meines Aussehens als... androgyn bezeichnet. Dann eher, weil mir vielleicht so bestimmte typisch-weibliche Sachen fehlten, vor allem eben, weil ich so unromantisch bin (wobei ich mich jetzt eher frage, ob ich Romantik wirklich nervig finde, oder nur den Mann-Frau-Standart) oder weil ich mir lieber einen guten Action Film als eine Schnulze angucke. Aber das empfand ich so niemals als irgendwie "männlich", irgendwie ist doch jeder verschieden. So, wie auch immer, ich glaube, jetzt habe ich genug geschwafelt. Ich würde mich wirklich freuen, wenn jemand versucht, etwas Ordnung in mein Gefühlschaos zu bringen... oder zumindest, es zu versuchen.^^ :/ Liebe Grüße, Melian |
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Beitrag
#2
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don't care ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() Gruppe: Admin Beiträge: 34.734 Userin seit: 21.01.2005 Userinnen-Nr.: 1.108 ![]() |
Um eine alte Freundin zu zitieren: jede Lesbe hat irgendwann mal was mit einer anderen Lesbe.
Um wieder meine eigenen Worte zu benutzen: das ist auch schon das einzige, was wirklich alle gemeinsam haben. Sogar die Schüler in deiner Klasse haben mehr gemeinsam - wenn's wahrscheinlich auch nur das Alter ist. schade, jetzt ist mir sogar dafür noch ein Gegenbeispiel eingefallen. du siehst, charakterisieren ist gar nicht so leicht (IMG:style_emoticons/default/biggrin.gif) Endergebnisse mit 17 - nee, brauchst du nicht. Wenn ich heute noch all die Ansichten und Überzeugungen hätte, die ich mit 17 hatte, wäre ich vermutlich ziemlich unglücklich - eher noch völlig verzweifelt. Daß es nervt, nicht wenigstens ein vertretbares Zwischenergebnis zu haben, kann ich aber völlig nachvollziehen (IMG:style_emoticons/default/troest.gif) Damals war ich schon lange überzeugt, lesbisch zu sein, und daß es nur die richtige Partnerin bräuchte, die mich endlich vom ängstlichen, einsamen Schranklesbendasein befreit, damit ich endlich glücklich bin. Das für mich notwendige Coming-Out war ein völlig anderes, es hat wesentlich länger gebraucht, bis ich es gemerkt habe, ich erfahre dafür mehr Widerstand... Aber das damit zusammenhängende Leben macht mich ausgesprochen zufrieden: Ich bin Programmiererin. (IMG:style_emoticons/default/biggrin.gif) Mit 17 hätte ich mir das noch gar nicht zugetraut, weil ich dachte, daß man sein Leben am Eingang zur Welt der Informatiker abgeben muß. Und hätte Angst gehabt, daß ich dann so werde wie mein Vater. Heute traue ich es mir zu. Habe mehr Leben als je zuvor. Und bin ein bißchen wie mein Vater. (IMG:style_emoticons/default/biggrin.gif) Und finde das alles völlig in Ordnung. (IMG:style_emoticons/default/smile.gif) Übrigens: Sprüche gegen Lesben habe ich nach meinem Coming-Out an der Schule gar nicht mehr gehört (davor allerdings schon). Nur eine Mitschülerin reagierte ein bißchen panisch auf mich. Mittlerweile hat auch sie eine lange (geheime) Beziehung zu einer Frau hinter sich... (IMG:style_emoticons/default/wink.gif) Viel Spaß beim Experimentieren! (IMG:style_emoticons/default/smile.gif) |
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