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Beitrag
#1
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Naschkatze ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() Gruppe: Members Beiträge: 267 Userin seit: 02.11.2008 Userinnen-Nr.: 6.358 ![]() |
Ein Hallo in die Runde,
ich bin schon oft über vorgenannte Formulierung gestolpert. Nämlich immer dann, wenn Heteros über eine mutmaßliche bzw. geoutete homosexuelle Person sprechen, irgendwann kommt dann immer / meistens dieses "(aber ist ja auch egal), ich hab da (ja) kein Problem damit" oder in ähnlicher Variante. Stören Euch solche Formulierungen ? Ich bin mir selbst nicht sicher. Denn ich verstehe schon, woher diese Aussage rührt, aber gleichzeitig wirkt sie manchmal so "großzügig" und eigentlich ist allein dieser Satz schon verkehrt, denn es bringt ja zum Ausdruck "es ist eigentlich nicht ok, aber ich bin ja tolerant, also hab ich kein Problem mit". Widersprechen sich der tolerante Gedanke und die Betonung mit dem Extrahinweis ? Wahrscheinlich darf mans gar nicht hinterfragen und sollte es positiv sehen, dass die Mitmenschen kein Problem "damit" (IMG:style_emoticons/default/wink.gif) haben, aber ein paar Meinungen von Euch würden mich schon interessieren... Viele Grüße, Ricky Der Beitrag wurde von Ricky bearbeitet: 18.Nov.2010 - 13:46 |
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Beitrag
#2
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don't care ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() Gruppe: Admin Beiträge: 34.734 Userin seit: 21.01.2005 Userinnen-Nr.: 1.108 ![]() |
Statt "ja" oder "nein" zu sagen, liste ich mal ein paar Dinge auf, von denen ich vermute, daß sie Grund für diesen Satz sein können.
- Es könnte der Anfang für ein "aber" sein. - Es könnte der Versuch sein, der Person, die sich geoutet hat, die Angst vor Ablehnung zu nehmen (soll ja Menschen geben, die nervös sind, während sie sich outen, und/oder unsicher wirken). - Es könnte ein Satz sein, um der Überraschung ein bißchen Raum zu lassen, ohne daß sie wie Erschrecken wirkt; ähnlich wie die Überraschung, wenn ein bekennender Mittelalterfreak auf einmal Plastiktechno hört - unabhängig vom eigenen Musikgeschmack wird das vermutlich überraschen. - Es könnte ein Versuch sein, um Zeit für eine Verarbeitung des Schocks zu schinden. - Es könnte ein Synonym für "Alles klar"/"Kein Problem"/"Aha" sein. Ein Outing muß ja nicht in eine Ansprache des Gegenübers münden. - Es könnte "Ja und?" bedeuten. Ich würd mal sagen, es kommt auf den Kontext an (IMG:style_emoticons/default/wink.gif) Im Zweifelsfall nehme ich es meistens als "Aha". |
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Beitrag
#3
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Naschkatze ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() Gruppe: Members Beiträge: 267 Userin seit: 02.11.2008 Userinnen-Nr.: 6.358 ![]() |
@ Dandelion,
stimme Deiner Auflistung grundsätzlich schon zu, auch dem "kommt auf den Kontext an", allerdings meinte ich es weniger als direkte Reaktion auf ein Outing, sondern mehr dieses passive über jemand reden... "Ich habe da kein Problem damit". Die meisten gesprochenen Sätzen, die Negationen (kein, nein, ohne...)... Auch wieder wahr, eigentlich ists ja "ehrlicher und passender" als ein "ach, ich finds klasse", das find ich nämlich im Gegenzug ebenfalls befremdlich, warum findet es jemand klasse ? was hat er / sie davon ? edit: Anpassung da zwei Antworten in einen Beitrag.. Der Beitrag wurde von Ricky bearbeitet: 18.Nov.2010 - 20:15 |
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Beitrag
#4
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don't care ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() Gruppe: Admin Beiträge: 34.734 Userin seit: 21.01.2005 Userinnen-Nr.: 1.108 ![]() |
"Ich habe da kein Problem damit". Die meisten gesprochenen Sätzen, die Negationen (kein, nein, ohne...)... Auch wieder wahr, eigentlich ists ja "ehrlicher und passender" als ein "ach, ich finds klasse", das find ich nämlich im Gegenzug ebenfalls befremdlich, warum findet es jemand klasse ? was hat er / sie davon ? Also darf man weder positiv noch in Verneinung und schon gar nicht negativ drüber reden? (IMG:style_emoticons/default/gruebel.gif) In einem ähnlichen Kontext fühle ich mich oft mißverstanden. Wenn ich in Sachen Nahrungsaufnahme gefragt werde, ob ich ein bestimmtes Lebensmittel mag, und es mir herzlich egal ist, fühlt sich "ja" gelogen an, und "nein" führt zur Annahme, ich würde es ablehnen. Sage ich "ich mache mir nichts daraus, aber ich würde es problemlos mitessen", wird mir das als "nein" ausgelegt, obwohl es die ehrlichstmögliche Antwort ist. Die sexuelle Ausrichtung anderer Leute (sofern da nicht die Mündigkeit Beteiligter beschnitten wird) ist für mich einer der wenigen Bereiche, in denen ich es am meisten verstehen kann, wenn mensch keine Meinung dazu hat. Wenn's dann doch mal zum Gespräch kommt, ist das Dilemma groß: mensch hat noch keine Meinung zum Thema, möchte aber keinesfalls intolerant und ablehnend wirken. Da macht es für mich durchaus Sinn, erstmal "ich habe kein Problem damit" rauszuschießen und erstmal drüber nachzudenken, ggf. die Meinungen der anderen auf sich wirken zu lassen. Mir ist das an der Schule oft begegnet: "Ich habe kein Problem mit Lesben, aber du kannst nicht mit." Und das stimmte: Meine Mitschüler hatten ein Problem mit mir - denn nach meinem Coming-Out wurde es eher besser, aber immer noch nicht gut. In diesem Fall war der Satz also gemeint als "Ich habe kein Problem mit deinen Schubladen, sondern ich mag dich nicht." (IMG:style_emoticons/default/wink.gif) Menschen, die es so meinen, wie du sagtest, mag ich nicht. Aber man kann, denke ich, nicht vom Satz auf die Gesinnung schließen, sondern bestenfalls vom Ton - und auch da nicht immer. |
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