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Beitrag
#1
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Satansbraten ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() Gruppe: Members Beiträge: 557 Userin seit: 29.10.2005 Userinnen-Nr.: 2.249 ![]() |
Meistens lese ich hier im Forum nur mit und ich habe lange überlegt, ob dies wirklich schreiben sollte, aber dieses Thema beschäftigt mich sehr und ich würde gerne eure Meinungen dazu hören. Vielleicht gibt es ja sogar jemanden, der ähnliche Erfahrungen gemacht hat.
Ich habe eine sehr gute Freundin, nennen wir sie mal Lina, die ich seit über fünf Jahren kenne. Wir gingen für eine kurze Zeit in die selbe Klasse, haben aber seitdem nie wieder in der gleichen Stadt gelebt. Obwohl uns immer mehrere Stunden Fahrtzeit trennten (oft sogar Ländergrenzen), ist Lina ohne Zweifel die Person, die mich am besten kennt, der ich alles über mich erzählen kann. Es gibt niemanden in meinem Leben, der mir so wichtig ist wie sie. Übers Internet, stundenlange Telefonate, unzählige sms, usw. haben wir immer Kontakt gehalten. Die ersten Jahre unserer Freundschaft haben wir oft darunter gelitten, dass wir uns nur ein paar Mal im Jahr treffen konnten und haben alle Ferien zusammen verbracht. Sie hat mich auch durch mein gesamtes CO begleitet und wir waren immer füreinander da. Irgendwann wurden wir zum ersten Mal gefragt, ob wir ein Paar wären, was wir damals beide mit Humor nahmen, aber bestimmt verneinten. Ich muss rückblickend sagen, dass ich wirklich verstehen kann, dass wir als Paar gesehen wurden. Wir mailten uns täglich und ich wusste eigentlich immer was Lina machte. Die letzte Sms am Abend schickte ich an sie und die erste am Morgen auch. Wir schrieben einander Gedichte, Weihnachts- und Geburtstagsgeschenke waren immer sehr persönlich und mit viel Aufwand gemacht. Das alles ging soweit gut, solange wir beide die gleichen Gefühle füreinander hatten: rein freundschaftliche. Natürlich kam es, wie es kommen musste, irgendwann (so vor 2 Jahren) kam der Moment in dem ich zum ersten Mal dachte, dass sie eigentlich eine recht attraktive Frau ist. Wir sprachen mal darüber, was passieren würde, wenn ich mich in sie verlieben würde und zum ersten Mal gab es ein Thema über das wir nicht wirklich reden konnten und bei dem wir uns einfach nicht verstanden. Lina ist hetero und für sie scheint der Gedanken, dass ich sie attraktiv finden könnte total abwegig. Ich frage mich doch, ob wir nicht schon lange so etwas wie eine platonische Liebesbeziehung fürhren, denn ich finde, dass wir uns soviel näher sind, als „nur“ Freunde. Unsere Freundschaft hat sich verändert. Ich nahm ein wenig Abstand, vor allem um mich selbst zu schützen. Heute sind wir immer noch beste Freunde, aber Lina ist nicht mehr wie früher die Person, die mein ein und alles ist. Es fließen keine Tränen mehr, wenn wir uns verabschieden und ich habe nicht mehr in meinem Kalender die Anzahl der Tage vermerkt bis wir uns endlich wiedersehen. Es geht uns beiden besser damit, denn das Gefühl unvollständig zu sein ohne die anderen, war auf Dauer recht anstrengend. Doch immer wieder ertappe ich mich dabei, dass ich mir uns durchaus als Paar vorstellen könnte. Ich könnte mit ihr den Rest meines Lebens verbringen. Wir haben soviel gemeinsam durchgemacht und uns immer gegenseitig Kraft geben können, dass ich sie nie verlieren möchte. Es gibt immer mal wieder Situation, wo ich sie am liebsten küssen würde und wo ich frage, warum sie nicht auch auf Frauen steht. Es passiert nicht oft, aber doch immer mal wieder. Ich frage mich, wo die Grenze zwischen einer Freundschaft und einer Liebesbeziehung geht. Gibt es überhaupt eine? Ich kenne viele Paare, die viel weniger verbindet als Lina und mich. Trotzdem wird deren Beziehung über die unsere gesetzt, nur weil sie auch körperlich ist. Ich frage mich aber auch ob es mir vielleicht besser gehen würde, wenn ich sie Lina nie wiedersehe würde, anstatt alle paar Monate wieder in einer Situation zu landen, wo ich plötzlich Gefühle für sie habe oder eifersüchtig werde wenn sie mal wieder jemanden datet. Nachdenkliche Grüße, riona |
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Beitrag
#2
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mensch. ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() Gruppe: Members Beiträge: 6.514 Userin seit: 29.03.2006 Userinnen-Nr.: 2.777 ![]() |
Hallo riona,
ich finde es beeindruckend, wie Ihr oder Du mit dem Wachstum Eurer Freundschaft umgeht. Auch mit den Momenten / Punkten, an denen Ihr eben nicht harmonisch im Gleichschritt wart oder seid. Wenn Du schreibst, dass Ihr weiterhin die wichtigen Freundinnen füreinander seid, auch wenn es nicht mehr so intensiv ist, wie es früher mal war - also dass Ihr Euren Umgang damit findet, dass es nicht nur "größer" wächst, sondern quasi zurückgeschnitten in eine neue Form gekommen ist (um im Pflanzen-Bild zu bleiben) - dann ziehe ich sehr meinen Hut vor Euch beiden. Und es ist schön zu lesen, dass es Euch sogar ein wenig besser damit geht. An einer Stelle möchte ich trotzdem mal kurz einhaken: ZITAT Ich frage mich, wo die Grenze zwischen einer Freundschaft und einer Liebesbeziehung geht. Gibt es überhaupt eine? Ich kenne viele Paare, die viel weniger verbindet als Lina und mich. Trotzdem wird deren Beziehung über die unsere gesetzt, nur weil sie auch körperlich ist. Wer setzt denn diese Auch-körperlichen-Beziehungen über eine so lange Freundschaft, in der Ihr so viel miteinander durchgestanden habt...? Also ich sehe in meinem Umfeld ganz viele Menschen, die ihre alten und ältesten Freunde und Freundinnen herzen und schätzen, eben weil sie etwas haben, was die Auch-körperlichen-Beziehungen in 99% der Fälle nicht haben: Dauer. Viel gemeinsame Vergangenheit. Viele alte Freunde haben Partnerinnen und Partner kommen und gehen sehen. Und sie sind geblieben. Ich war mal einige Jahre very deep in love mit einer Frau, die bereits ihren Heimathafen gefunden hatte. Vielleicht bin ich's immer noch, denn immer noch gerate ich zur grenzdebil stammelnden verlegenen Bewundererin mit Herzklopfen, wenn wir uns mal in der Stadt treffen. Und auch wenn ich ihre Freundin sehr, sehr nett finde und mich gerne mit ihr unterhalte, bin ich irgendwie sowas wie eifersüchtig. Oder neidisch. Oder wasauchimmer. Insofern kann ich Deine Idee, diese Zustände loszuwerden, indem Du den Kontakt unterbindest, recht gut nachvollziehen. Ist ja zu einem gewissen Teil auch nicht schön, immer mal wieder so aus der Fassung zu geraten. In meinen Händen gewogen wiegt der "Gewinn" aus meinen Begegnungen mit "meiner Lina" aber "schwerer", weswegen ich also nicht abbiege, wenn ich sie oder die beiden sehe. Obwohl ich klare und einfache Modelle für's Leben liebe, kann ich mich dahingehend (anscheinend) manchmal gehen lassen, mir "das Dazwischen" zu erlauben. Zum Beispiel zwischen Freundschaft und Liebe. Wie fühlt sich so in Abwiegen (oder heißt das Abwägen?) für Dich und Deine Freundschaft an? Wie wichtig ist Dir Klarheit in Begrifflichkeiten und Herzensangelegenheiten? Fragt aus vollem Herzen McLeod Der Beitrag wurde von McLeod bearbeitet: 21.Nov.2010 - 13:20 |
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