![]() |
Willkommen, Gast ( Anmelden | Registrierung )
Denk bitte daran, dass unser Forum öffentlich einsehbar ist. Das bedeutet: wenn du hier dein Herz ausschüttest, kann das von allen gelesen werden, die zufällig unser Forum anklicken. Überleg also genau, was du preisgibst und wie erkennbar du dich hier machst. Wir löschen keine Threads und keine Beiträge, und wir verschieben auch nichts in unsichtbare Bereiche.
Du kannst deinen Beitrag nach dem Posten 90 Minuten lang editieren, danach nicht mehr. Lies dir also vor dem Posten sorgfältig durch, was du geschrieben hast. Dazu kannst du die "Vorschau" nutzen.
Diese Webseite verwendet Cookies. Durch die Nutzung unserer Webseite erklärst du dich mit der Verwendung von Cookies einverstanden.
![]() |
![]()
Beitrag
#1
|
|
Naschkatze ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() Gruppe: Members Beiträge: 379 Userin seit: 07.06.2007 Userinnen-Nr.: 4.583 ![]() |
Hallo Ihr erfahrenen Frauen.
Hatte kürzlich ein Erlebnis, bei dem ich merkte, d. ich keine Handlungsoptionen im Repertoire hatte, heißt völlig hilflos mir den Abend habe verderben lassen. Folgendes ist passiert: Wir waren mit einem anderen Betrieb auf einem industrie-gesponserten Abendessen. Es waren also meine Chefs, Kollegen, Angehörige des anderen Betriebes und zwei Menschen vom Sponsoring anwesend, wir saßen an einem großen, runden Tisch. Während des sehr netten Abends (bei sehr gutem Essen und feinem Wein) erwischte ich plötzlich einen Satz auf der anderen Seite des Tisches, zwischen einer mir nur entfernt bekannten Person des anderen Ladens und einer Kollegin von mir, den Satz: "ich finde sowieso, d. man homosexuellen Menschen nicht erlauben sollte, Kinder zu betreuen!" - leider sehr aus dem Zusammenhang. Es entspann sich auf der Seite des Tisches sofort eine Diskussion darüber und die besagte Person rechtfertigte sich mit den Worten, sie sei da eben sehr konservativ. Ich saß dem ganzen hilflos auf der anderen Seite gegenüber - um mich vernünftig beteiligen zu können, hätte ich schon allein wegen der Größe des Tisches meine Stimme erheben müssen und hatte angst, schrill und quitschig zu klingen, außerdem war ich ja ursprünglich nicht an dem Gespräch beteiligt gewesen. Ich merkte aber auch, wie ich innerlich total anfing zu kochen und mir 100 000 wichtige Sätze und Fragen und Argumente einfielen, die ich dieser dummen, unreflektierten Person gesagt, gefragt und unterbreitet hätte. Meine direkten Tischnachbarn unterhielten sich aber themafern weiter mit mir, denn schließlich waren wir ja auch im Gespräch gewesen. Aber ich hatte eine unglaublich schlechte Laune von dem Moment an und als sich später noch ein Grüppchen aufmachte, das Nachtleben von Berlin zu durchwandern, ging ich ins Bett und war ziemlich betroffen. Und in mir kochten noch die ganzen nichtgesagten Sätze... (IMG:style_emoticons/default/mad.gif) Ich fühlte, ich hätte etwas sagen müssen, wenigstens allein schon für meine Psychohygiene. Am liebsten hätte ich sie direkt gefragt, ob sie mich für unfähig hält, meine Kinder zu erziehen und warum. Und ob die sexuelle Orientierung bei heterosexuellen Erziehern etwa im Tagesablauf und im Kontakt mit den Kindern eine entscheidene Rolle spielt, also wie sexlastig denn wohl so ein Betreuungsvorgang sei. Aber ich sagte nichts.... Was hättet Ihr getan? Habt Ihr schon mal reagieren müssen in vergleichbarer Situation? Wie ging das dann weiter? fragt sich Kröpi.... (IMG:style_emoticons/default/gruebel.gif) |
|
|
![]() |
![]()
Beitrag
#2
|
|
Strösenschusselhai ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() Gruppe: Admin Beiträge: 21.898 Userin seit: 10.11.2004 Userinnen-Nr.: 741 ![]() |
Ich fühlte, ich hätte etwas sagen müssen, wenigstens allein schon für meine Psychohygiene. Am liebsten hätte ich sie direkt gefragt, ob sie mich für unfähig hält, meine Kinder zu erziehen und warum. Und ob die sexuelle Orientierung bei heterosexuellen Erziehern etwa im Tagesablauf und im Kontakt mit den Kindern eine entscheidene Rolle spielt, also wie sexlastig denn wohl so ein Betreuungsvorgang sei. Aber ich sagte nichts.... Was hättet Ihr getan? Habt Ihr schon mal reagieren müssen in vergleichbarer Situation? Wie ging das dann weiter? Hallo, Kröpi! (IMG:style_emoticons/default/smile.gif) Ich verstehe Dich. Mich würd's auch grummelig machen, wenn ich mir sowas anhören müsste und nicht in der Situation wäre, etwas dazu sagen zu können, obwohl ich es wollte. Aber in der konkreten Situation hast Du Dich, wie ich feinde, richtig verhalten - und zwar auch aus den richtigen Gründen. 1. warst Du im Gespräch mit Anderen 2. ist so ein gesponsortes Geschäftsessen nicht der rechte Ort für solche Themen 3. wäre ein quietschig-lautes Eingreifen von Deiner Tischseite aus vermutlich ebenso unangenehm für Dich geworden wie es nun das Schweigen im Rückblick ist. 4. "musst" Du gar nix. Nur weil Du eine lesbische Mutter bist, musst Du Dich nicht in jeder Situation kampfbewehrt erheben, um dämlichen Vorurteilen entgegenzutreten. Du hast Dir die Laune und den Rest des Abends verderben lassen - kann ich gut verstehen; mir wär's da vielleicht auch vergangen... Aber mach Dir jetzt nicht auch noch selbst Vorwürfe deswegen. Und Deine Psychohygiene kann auch gepflegt werden, indem Du jetzt mit Achseln zuckst und Dir sagst: "Ja, nun... war ne blöde Kuh ohne jede Ahnung..." Ich habe einmal so was erlebt - ich hätte gern was gesagt, konnte aber nicht. Weil ich als Moderatorin meine eigene Haltung nicht zum Inhalt machen konnte. Das ging nur gut, weil ich innerlich ein Stück abgerückt bin von meiner persönlichen Betroffenheit und mich auf meinen "Job" konzentriert habe. Und der war eben, zu moderieren und nicht meine persönliche Erfahrung und Meinung kundzutun. Wie auch immer: die Situation an diesem Esstisch ist nun vorbei. Machen kannst Du nix mehr. Außer Dir selbst zu "verzeihen", das getan zu haben, was in dieser Situation das einzig Richtige war. Liebe Grüße shark |
|
|
![]() ![]() |
Vereinfachte Darstellung | Aktuelles Datum: 08.05.2025 - 10:46 |