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> Ich hab die Medienhysterie um Nadine Angerers Outing verpasst, ...im Interview mit dem Zeit-Magazin: Ich bin bi.
McLeod
Beitrag 03.Dec.2010 - 15:47
Beitrag #1


mensch.
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http://www.taz.de/1/leben/alltag/artikel/1...-ist-bi-na-und/

Die TAZ macht mich netterweise darauf aufmerksam, dass es einen Medienhype gäbe, dass Nadine "Nadse" Angerer geradezu von den Medien zerrissen würde. Dabei finde ich weder die Nachricht spektakulär (okay, ich hätte sie aus der Ferne bei den Lesben einsortiert), noch den Zeitpunkt oder Wortwahl oder wasauchimmer und mir ist auch nix Spektakuläres dazu in der virtuellen oder gedruckten Medienlandschaft untergekommen. Allein die TAZ-Formulierung "Einige Spielerinnen von Turbine Potsdam (...) sollen sogar Lebensgefährtinnen sein." (Hervorhebung durch mich) finde ich reichlich krude und skurril. Auch die Beschränkung der aussage auf Potse.

Naja, möge der Hype beginnen und endlich nicht nur schwule Fußballer ent-tabuisiert werden.

Was haltet Ihr von alledem, habt Ihr das von der TAZ empfundene Medienecho wenigstens mitbekommen?

Schmunzelgrüße
McLeod

Der Beitrag wurde von McLeod bearbeitet: 03.Dec.2010 - 15:47
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regenbogen
Beitrag 03.Dec.2010 - 17:42
Beitrag #2


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ZITAT(McLeod @ 03.Dec.2010 - 15:47) *
Allein die TAZ-Formulierung "Einige Spielerinnen von Turbine Potsdam (...) sollen sogar Lebensgefährtinnen sein." (Hervorhebung durch mich) finde ich reichlich krude und skurril.

Naja, im Kontext der Überschrift "Sie ist bi. Na und?" ist das für mich Ironie.

Ich habe das ursprüngliche Zeit-Interview gelesen, und das war so erfreulich niedrig aufgehängt, dass dieses "Outing" völlig unaufgeregt und nebensächlich und überhaupt nicht als großes OUTING daherkam.

Der Wunsch nach Medienaufmerksamkeit steht da garantiert nicht dahinter, eher danach, die ewige, tausendmal gestellte Frage nach den Lesben im Fußball nach 999 ausweichenden Krampfereien endlich authentisch beantworten zu können.
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McLeod
Beitrag 04.Dec.2010 - 15:23
Beitrag #3


mensch.
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ZITAT(regenbogen @ 03.Dec.2010 - 17:42) *
Der Wunsch nach Medienaufmerksamkeit steht da garantiert nicht dahinter, eher danach, die ewige, tausendmal gestellte Frage nach den Lesben im Fußball nach 999 ausweichenden Krampfereien endlich authentisch beantworten zu können.


Oh, es gab die Frage schonmal in 1000 Interviews oder eine authentische Antwort? Ich erinnerte mich bislang nur vage an 1x Silke Rottenberg ("Ich lebe nicht mit einem Mann zusammen" oder so ähnlich) und Steffi Jones ("Ich verbringe meinen Urlaub mit Freunden und Familie" - was auch immer das implizieren könnte), aber ich bin nicht am Puls der Medienzeit, wie mir seit Freitag scheint. Mein Eindruck war bislang eher, dass seitens der Berichterstattenden entweder Claudia Müller mit Freund auf der Suche nach einem Haus in Hannover, Inka Grings mit Holger Fach ("früher war ich mal mit Martina Voss zusammen, aber das ist kein Weg mehr für mich" oder so ähnlich) oder eben kein "Privatleben" gezeigt wurde... Ob nun vorweg-genommene Rücksichtnahme oder im Vorgespräch eingefordertes Tabu kann ich natürlich nicht anhand des Berichts feststellen. Und mir fehlt dazu das Insider-Wissen.

Verkrampften / ausweichenden / sich-versteckenden Umgang erlebe ich, die ich nach der Coming-out-Offensive meiner 20er-Jahre mittlerweile bei recht unaufgeregter Alltäglichkeit angekommen bin, immer noch oder wieder öfter (es ist so subjektiv) in allen möglichen Bereichen. Mein Gefühl zum Thema Lesben und Frauenfußball ist weiterhin - nicht mehr so stark wie vor z.B. 10 Jahren - dass es als "offenes Geheimnis" gehandelt wird. Quasi dass der Schwarm die Einzelne schützen soll, dass im direkten Umfeld gar kein Geheimnis draus gemacht wird (lesbische Fußballerinnen also dort sehr offen out sind), es aber mit steigender Reichweite / Öffentlichkeit ent-thematisiert wird/wurde. Vielleicht vergleichbar mit der Tatsache, dass Kohls Umfeld schon lange von der Beziehung zu seiner Sekretärin wusste, das von Journalistinnen und Journalisten aber nie thematisiert wurde, ehe Hannelore Kohl sich das Leben nahm und Helmut Kohl dann ein zweites Mal und eben jene Mitarbeiterin heiratete.

Nadine Angerers Coming-out und das eben kaum spürbare Medienecho erinnert mich ein wenig an Guido Westerwelles "Coming-out", als er zum 50- Geburtstag der Kanzlerin erstmals offiziell "mit Partner" vor die Presse trat. Für das, was wir Öffentlichkeit nennen, ist das Spektakuläre längst vergangen. Ulrike Folkerts wird nicht mehr zu ihrem Selbstfindungsprozess und den Reaktionen des Umfelds befragt, sondern zu aktuellen Projekten oder Lena Odenthal. Diese Alltäglichkeit oder die "Themen danach" scheinen wohl in Banken oder Frauenfußballnationalmannschaften oder anderen Biotopen unseres Zusammenlebens noch nicht angekommen zu sein.

Empfinde ich angesichts des taz-Berichts und diverser Gespräche mit Banker/innen in letzter Zeit - ich weiß nicht, wie repräsentativ das ist.

McNachdenk
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