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Beitrag
#1
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feministische winterfeste klimperlesbe ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() Gruppe: Members Beiträge: 5.483 Userin seit: 02.09.2004 Userinnen-Nr.: 232 ![]() |
hat eine von euch die reportage über die hippen lesbischen paare im letzten focus gelesen?
erstmal ist es ja sehr begüssenswert ,wenn ein solches medium sich einen umfangreichen artikel über uns leistet. es zeigt-oder soll zeigen-dass lesbisch sein in der mitte der gesellschaft angekommen ist. laut der autorin auch deshalb,weil die lesbe von heute-und erst recht die lesbischen (vorzeige)paare von heute keine feministischen kampflesben in männerklamotten mehr sind sondern hippe frauen, die allesamt natürlich ne chice karriere hingelegt haben,die die männerwelt nicht ablehnen, sondern sich einfach für eine frau entschieden haben und schön weiblich anzusehen sind. so nett ist das heutzutage. da bin ich aber froh. auch ,dass eine frau so schöne artikel schreiben kann. vielleicht habe ich das aber auch alles falsch verstanden. ich würde hoffen,dass ich das alles falsch verstanden habe. |
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Beitrag
#2
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Naschkatze ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() Gruppe: Members Beiträge: 365 Userin seit: 05.02.2010 Userinnen-Nr.: 7.217 ![]() |
Ich habe den Artikel nicht gelesen, aber so wie du ihn zusammenfasst, scheint er auf einer gesellschaftlichen Wahrnehmungstendenz aufzugreifen, die, wenn ich das richtig im Kopf habe, in diesem Forum bzw. seinen Vorgängern schon verschiedentlich thematisiert wurden.
Vielleicht könnte man ihn so zusammenfassen: In der Mitte der Gesellschaft kommt allmählich die Erkenntnis an, dass man Menschen ihre se*uelle Orientierung nicht an der Nasenspitze, und erst recht nicht an ihrem Kleidungs- und Lebensstil ansehen kann. Ich habe übrigens nicht den Eindruck, dass das so ist, also dass das tatsächlich auf einer breiteren Basis bei Menschen angekommen ist, die nicht in irgendeiner Weise selbst von Bi- oder Homose*ualität betroffen sind. Allzu oft höre ich selbst von Freunden, von denen ich weiß, dass sie keine Berührungsängste in dieser Hinsicht haben (sonst wären sie auch kaum in meinem persönlichen Umfeld vertreten), Sprüche wie "Der ist bestimmt schw*l, das sieht man gleich daran, wie er sich bewegt" oder "So hübsch, ich hätte nie gedacht, dass sie auf Frauen s*eht". Angesichts solcher Erfahrungen, von denen ich vermute, dass nicht nur ich sie mache, könnte ich mir einerseits schon vorstellen, dass Aufklärungsarbeit, die darauf hinaus läuft, einem breiten Publikum die Erkenntnis zu vermitteln, dass Homose*ualität nicht zwangsläufig mit optischer oder biographischer Auffälligkeit (im Sinn von Nonkonformität) einhergeht und weder vom einen auf das andere noch vom Nichtvorhandensein des einen auf das Nichtvorhandensein des anderen in einem Menschen geschlossen werden kann, nicht so überflüssig ist und vielleicht sogar viel Positives bewirken kann. Auf der anderen Seite glaube ich deine Irritation zu verstehen, zumindest dann, wenn ich zurecht darin die Irritation über das wahrnehme, was man vielleicht "Marginalisierung von (gemessen an gesellschaftlichen Erwartungshaltungen) optischer und biographischer Nonkonformität" nennen könnte. Einen Trend dazu nehme ich auch schon seit längerer Zeit wahr und zwar schmerzlich. Ich würde die "Kampflesben" ,it ihren Crewcuts und Männerklamotten und die nachwachsenden androgynen, ephebenhaften JuLen furchtbar vermissen, verschwänden sie oder entwickelte sich das interne Klima so, dass sie sich gerade in lesbischwulen Umfeldern so nicht mehr zu zeigen trauten. Zumal ich viele von ihnen sehr, sehr schön finde und nicht verstehen kann, woher die Ablehnung kommt, auf die sie bei manchen stoßen ... ich glaube aber nicht, dass das zu befürchten ist und dass hinter diesen (vielleicht auch nur von mir so wahrgenommenen) Marginalisierungsbestrebungen mehr steht als ein gewisses Bestreben nach out-and-proud-Sein von Menschen, die nicht mehr hinnehmen wollen, dass ihnen ihre Selbstbeschreibung als lesbisch von wenig informierten ZeitgenossInnen aus der Hand geschlagen wird mit der Begründung, sie entsprächen den optischen und sonstigen Klischees nicht, die viele Menschen mit dem Wort "lesbisch" zu verbinden scheinen, und könnten es deshalb nicht sein (als ob nicht genügend Frauen heteras wären, die optisch und biographisch diesen Klischees ansonsten schon entsprechen könnten und/oder als Feministinnen sich der patriarchalen Strukturen unserer Gesellschaft bewusst sind und sie sehr kritisch sehen). Wenn daraus umgekehrt ein Zwang entstünde, sich von diesen Bildern distanzieren zu müssen, obwohl eine lesbisch ist und sich mit ihnen wohlfühlt, fände ich das schlimm. Ich treffe in der Tat immer wieder mal Frauen, die ihr eigenes Unbehagen an dem maskulinen Erscheinungsbild anderer lesbischer oder bise*ueller Frauen äußern ... Aber insgesamt ist mein Eindruck eher, dass lesbische und feministische Umfelder sich Maskulinitäten tendenziell eher öffnen (die Debatte über Tra*sm*nner und inwieweit Frauenräume ihnen zugänglich sein bzw. bleiben dürften oder sollten, scheint mir dafür ein Beispiel zu sein) als sie mit bisher nicht gekannter Radikalität auszugrenzen. Und da finde ich dann wieder beruhigend, dass "in der community" anscheinend viele Leute unterwegs sind, die sich nicht die Bohne darum scheren, wie "draußen" oder "drinnen" von irgendwem wieder einmal erwartet oder verkündet wird, dass "wir" (should there be any such thing as "we" (IMG:style_emoticons/default/wink.gif) ) angeblich alle zu sein hätten. In diesem Zusammenhang gesehen, könnte diese Wahrnehmungstendenz ("lesbische Frauen sind ganz normale Frauen, wie wir sie alle gern wären, nur dass sie andere Frauen lieben anstatt Männer") auch, unter anderem, ein Symptom einer die gesamte Gesellschaft betreffenden Entspannung sein, in dem Sinn, dass innerhalb der Vielfalt gerade ein Aspekt mehr in den Fokus der Aufmerksamkeit gerückt wird, der bisher weniger betont wurde, jedoch ohne dass dies zu Lasten der grundsätzlichen Vielfalt der Möglichkeiten ginge. Ich bin mir, ehrlich gesagt, allerdings auch nicht hundertprozentig sicher, ob ich das wirklich zu hoffen wage.... Und ich bitte, weil das mir ein so heikles Thema zu sein scheint, alle Leserinnen, die sich durch irgendeine Aussage oder irgendeinen von mir in diesem Beitrag verwendeten Begriff herabgesetzt, ausgegrenzt oder angegriffen gefühlt haben sollten, zu verstehen, dass ich keinen der vielen problematischen und zweischneidigen Begriffe oder Aussagen getroffen bzw. verwendet habe, um Mitmenschen von mir auszugrenzen, herabzusetzen oder anzugreifen, und bitte um Verzeihung, sollte dies gegen meine ausdrückliche Wünsche und Absichten in ihrer Wahrnehmung dennoch geschehen sein. Edit: Grammatik Der Beitrag wurde von Herzfilz bearbeitet: 06.Dec.2010 - 02:00 |
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Beitrag
#3
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Satansbraten ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() Gruppe: Members Beiträge: 532 Userin seit: 11.03.2009 Userinnen-Nr.: 6.616 ![]() |
Ich glaube, es gab einmal eine Zeit, in der viele Lesben aus ideologischen Gründen einen bestimmten Look annahmen. Es war wohl die Zeit, in der auch die Heteras sich nicht mehr die Beine rasierten. (IMG:style_emoticons/default/wink.gif) (Nie wieder habe ich so viel weibliche Beinbehaarung gesehen wie damals.)
Inzwischen hat sich da vieles entspannt. Das Styling ist meiner Meinung nach vielfältiger geworden. Sowohl unter Heteros wie unter Homosexuellen beiden Geschlechts steht ein etwas femininerer oder maskulinerer Stil stärker als früher für die Selbstwahrnehmung der betreffenden Person. Wobei ein femininer Mann genausowenig homosexuell sein muss wie eine maskuline Frau. Die Erwartungshaltung der Gesellschaft an das Aussehen von Homosexuellen ist aber trotzdem nicht wesentlich weniger vorurteilsbeladen als früher. Da hilft es vielleicht doch, wenn Homosexuelle ganz unterschiedlicher Ausstrahlung in die öffentliche Wahrnehmung rücken. Der Beitrag wurde von Deirdre bearbeitet: 06.Dec.2010 - 15:49 |
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Vereinfachte Darstellung | Aktuelles Datum: 05.05.2025 - 21:03 |