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> Was fasziniert an Horror?
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Beitrag 28.Dec.2010 - 11:04
Beitrag #1


Suppenköchin
*******

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Beiträge: 143
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Hallo,

ich hab in meiner Mitarbeiterschaft (Sozialer Bereich) einige nette Leute, die ich von ihrem Wesen her sehr angenehm finde.
Das sind jüngere, aber sozial engagierte Menschen, im Geiste nicht einfach gestrickt, sie machen ihren Job gut und verantwortungsbewußt.
Letztens saßen wir in einer Pause am Tisch und unterhielten uns über Kino und diverse Filme.

Nun bin ich so gelagert, dass mir eher unangenehm zumute wird, wenn es in Filmen zu blutig und brutal zugeht. Und mir wird es auch zu dumm, wenn die Story so gut wie nicht vorhanden ist, es um Angstbereiten, Blutvergießen und Abschlachten geht.
Ich hab im Gespräch mitgekriegt, dass diese freundlichen, etwas ruhigeren Leute sich sowas aber gerne, sogar bevorzugt, ansehen. Mich hat das total überrascht, weil sie im realen Leben so hilfsbereit und sozial kompetent sind.
Kann mir jemand sagen, wieso das so konträr ist?
Kompensieren sie damit die Realität, die uns hilflos mit ansehen läßt, wie Ungerechtigkeit oft siegt?
Wie begründet sich daraus denn das Fasziniertsein von Brutalität?
Ich bin davon echt angewidert, obwohl ich auch z.B. Tatort sehe oder mal einen guten Krimi. Das meine ich auch nicht, sondern diese Horrorfilme, in denen es um Grauen und Morden geht, Qual und Dahinmetzeln, in absolut entwürdigender und entmenschlichter Weise.
Es ist geradezu das Gegenteil von Weihnachten.
Um so größer war der Gegensatz: drinnen steht der beleuchtete Baum, draußen ging das Gespräch um den besten Horrorfilm (IMG:style_emoticons/default/patsch.gif)
Was denkt ihr?
Vielleicht ist eine von euch auch von diesen Filmen angetan, wie erklärt sich das für sie?


LG Outlook


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shark
Beitrag 29.Dec.2010 - 09:56
Beitrag #2


Strösenschusselhai
************

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Beiträge: 21.898
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Richtig blutige Horrorfilme mag ich nicht. So was wie "Saw" zum Beispiel würd ich mir nie anschauen.
"Der Exorzist" ist auch so ein Film, den ich so scheußlich finde, dass ich schon erschrecke, wenn ich mal zufällig reinzappe, wenn er im TV läuft.

Kürzlich habe ich "Pans Labyrinth" zu schauen versucht... ging nicht; ich musste ausschalten. Oder "The ring": konnte ich auch nicht zuende gucken.
Und echter "Horror" ist für mich "Schindlers Liste" oder "The green mile".

Ich guck aber gern Psychothriller und "Gruselfilme" - so was wie "The orphan" oder "The others". "Panic room", die Serie "24", "Nicht auflegen" etc. mag ich auch .

Viele finden diese Filme vielleicht auch "unanschaubar", weil durchaus auch Gewaltszenen darin vorkommen und sie ziemlich nervenzerfetzend sind.
Es ist wohl ganz subjektiv, wer da was in welche Richtung als "aufregendes Grauen" empfindet.

Ich denke, dass wir Menschen verschiedene Methoden haben, uns einen Adrenalinkick zu holen - und es scheint irgendwo auch in uns modernen Menschen noch verwurzelt zu sein, ähnlich gefährliche Abenteuer erleben zu "wollen" wie unsere Vorfahren sie tatsächlich zu bestehen hatten.
Unser Leben heute ist aber wenig gefährlich - und manche holen sich ihren Kick mit Bungeejumping, Fallschirmspringen, Houserunning oder Tiefseetauchen und wieder Andere halt "aus zweiter Hand" durch Filme oder Spiele.
Über "die Grenze" zu gehen, scheint mehr oder weniger in den meisten Menschen etwas auszulösen, das sie irgendwie befriedigt.
Für mich ist dabei wichtig, dass ich aller Spannung zum Trotz noch so etwas wie einen "Sicherheitsabstand" zur Szenerie habe - und dass es ein Happy End gibt - die Guten müssen gerade in sehr brutalen Geschichten unbedingt gewinnen, sonst fühlt es sich für mich falsch an.

Es ist für mich unmöglich, zum Beispiel "Funny games" noch einmal anzusehen - dieser Film hat mich so schockiert, weil er mich durch die Dramaturgie zur Mitwisserin, zur Komplizin gemacht und auf eine unangenehme Art "entlarvt" hat. Das find ich schrecklich. Obwohl der Film objektiv gesehen vermutlich (bezogen auf Gewaltszenen) harmloser ist als beispielsweise meine Lieblingsserie "24".
Die ist sehr "amerikanisch" ausgelegt - es gibt die Bösen und es gibt Helden und auch wenn mal Grenzen in beide Richtungen überschritten werden, ist die Moral nachvollziehbar und gibt mir irgendwie Sicherheit.


shark

Der Beitrag wurde von shark bearbeitet: 29.Dec.2010 - 09:58
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