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Beitrag
#1
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Gemüseputzi ![]() ![]() ![]() ![]() Gruppe: Members Beiträge: 37 Userin seit: 09.04.2010 Userinnen-Nr.: 7.427 ![]() |
Hallo liebe Userinnen,
ich habe ein Problem. Vielleicht könnt ihr was dazu schreiben? Eigentlich führen meine Frau und ich die perfekte "Ehe". Eigentlich! Wir sind seit drei Jahren glücklich zusammen. Ich dachte wir könnten zusammen uralt werden. Ewige Liebe und Treue haben wir uns versprochen. Ich habe ihr blind vertraut und hätte meine Hand für sie ins Feuer gelegt. Vor anderthalb Jahren war sie auf einem Klassentreffen wo sie auch über Nacht blieb, weil es weiter weg war. In den Tagen darauf war sie etwas zurückhaltend zu mir. Ich merkte daß da etwas nicht stimmte, konnte aber nicht ahnen was es war. Sie meinte dann eine Woche später daß am Klassentreffen etwas passiert sei. Ich war erschrocken, wusste aber immer noch nicht worauf sie hinaus wollte. Sie sagte kurzum, sie habe mit x geschlafen. BUMM! In dem Moment dachte ich der Boden geht auf und verschluckt mich. Ich konnte es nicht fassen. Für mich war das die schrecklichste Nachricht die ich mir vorstellen konnte. Und das beste, die andere wollte mit meiner Frau zusammen sein, und meine Frau wusste nicht was sie wollte. Sie sagte sie wüßte nicht wieso sie das gemacht hatte. Das unglaubliche für mich war auch, daß ich kurz vor dem Seitensprung noch mit meiner Frau sms geschrieben hatte. Mir schreibt sie daß sie mich liebt und eine Stunde später treibt sie es mit einer anderen! Die folgenden Wochen waren für mich die schlimmsten meines Lebens. Ich habe geheult, konnte mich selbst nicht leiden, weil ich nicht einfach ausgezogen bin. Seit dieser Zeit lebe ich immer wieder mit der Angst, sie könnte wieder fremdgehen. Ich bekomme alle paar Wochen Panikatacken wo ich mir einbilde ich bin ihr gleichgültig und sie hat oder will eine andere. Dabei sagt sie sie liebt nur mich und hat damals eine Riesendummheit gemacht für die sie sich heute ohrfeigen könnte. Ich werde das einfach nicht los! Ich möchte ihr grenzenlos vertrauen, kann es aber nicht. In mir ist etwas kaputt gegangen daß nie wieder zu kitten geht wie mir scheint. Unter meinen Mißtrauen und Selbstzweifeln leiden wir beide. Ich bin sogar manchmal drauf und dran alles hinzuschmeißen und sie zu verlassen weil es manchmal für mich unerträglich ist obwohl da nichts ist wie sie sagt. Aber das hat sie schonmal gesagt und ist doch fremd gegangen. Was soll ich nur machen? Im Moment geht es mir wieder sehr bescheiden (IMG:style_emoticons/default/abschied.gif) |
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Beitrag
#2
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Strösenschusselhai ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() Gruppe: Admin Beiträge: 21.898 Userin seit: 10.11.2004 Userinnen-Nr.: 741 ![]() |
Dieser "andere Blick auf die Dinge", den Pfefferkorn nahelegt, hat mich persönlich und letztlich auch meine Beziehung "gerettet".
Danke dafür, Pfefferkorn, dass Du die Worte hattest für das, was ich nur schlecht genau beschreiben kann. (IMG:style_emoticons/default/smile.gif) Ich versuch's mal runterzubrechen auf's Einfachste... Wenn so etwas passiert - unerwartet, verletzend, gegen die Vereinbarung von "Treue" in der Beziehung - ändert das oft subjektiv alles. Erst mal jedenfalls. Die Partnerin hat etwas getan, das bisher unvorstellbar war und für das es vordergründig nur eine Erklärung geben kann: Sie liebt mich nicht mehr so, wie ich sie. Nicht mehr so wie früher. Viel weniger. Anders, als ich es will. Es ist etwas bisher Selbstverständliches, Exklusives oder sogar fast "Heiliges" zerstört worden und das Gefühl, dass "es nie wieder wie zuvor werden kann" macht Angst, macht traurig, macht auch wütend - auf uns beide. "Wie konntest Du uns nur so verraten?!?" Schuldzuweisungen, Schuldgefühle, Wiedergutmachungsversuche, Abwehr, Angst, sich einzulassen - Vertrauen weg. Und wie soll das jemals wiederkommen? Wo alle doch wissen, dass es ohne Vertrauen nicht geht! Für beide nicht. Und dann ist ja auch noch eine Entscheidung fällig... Wenn ich weiß, dass "es nie wieder wie früher sein wird", muss ich mich fragen, ob das, was noch möglich ist, mir genügt um zu bleiben. Aber verliere ich nicht meine Würde, wenn ich nicht gehe? Grad ich, die immer so viel Wert auf "Treue" und "Exklusivität" gelegt hat? "Wer einmal fremdgeht, tut es wieder"... das weiß doch jede... Tu ich mir das an? Noch mal? Und wenn ich es jetzt nicht schaffe, trotzdem wieder zu vertrauen, dann hat doch alles gar keinen Sinn mehr, oder? Wie soll ich das wissen? Aber ich liebe sie... und da ist auch mehr zwischen uns als nur "exklusiver Sex"... soll ich das alles wegwerfen, nur weil sie mit einer Anderen im Bett war? Nach inneren Kämpfen mit meinen Gefühlen für sie, meinem Selbstwert, meiner Angst atme ich kräftig durch und sag "OK, lass es uns versuchen..." Und dann wird alles erst recht schlimm... ich lebe mit ihr so, als wär alles OK, aber bei jeder Gelegenheit quäle ich mich mit meinem Kopfkino und sie mit meinen Vorwürfen - mal direkt, mal subtil. Wir sind beide angestrengt, müde, hoffnungslos, dass wir je wieder rauskommen aus diesem Tal der Tränen... Und immer wieder dieselben Fragen, die ich einfach stellen muss - weil ich das Ganze nicht einordnen kann. Nicht in das Bild, das ich von ihr immer hatte, nicht in das, das ich von mir habe, nicht in unser gemeinsames Leben. Lange, schlaflose, trostlose Nächte, dazwischen Liebesbeschwörungen, Verzeihungsflehen, Versprechungen, die wir uns gegenseitig nicht glauben können, wechselseitiges Mutmachen, trauriges Lachen, lachende Traurigkeit - Drama. Alles fühlt sich eingeteilt an in "Vorher" und "Nachher"... Und dazwischen klafft eine tiefe Schlucht, in der ein Monster hockt, das seine Dreckspfoten nach mir ausstreckt und von dem ich plötzlich glaube, dass ich seinen Schatten doch auch "vorher" schon hätte sehen, sein Knurren vorher schon hätte hören müssen. Ich zweifle nicht nur an ihr, ich zweifle noch mehr an mir... Wie konnte ich nicht wissen, dass ich ihr nicht vertrauen kann? Wie soll ich je wieder auf mein Gefühl vertrauen können, das mich doch so schändlich betrogen hat? Aber gut: wenn das Gefühl nicht taugt, dann halt die Vernunft. Ich rücke aus mir selbst heraus, schaue von außen drauf auf uns. Und ich finde Entlastungsgründe für sie. Leider belasten die ab sofort mich. Ist das besser? Nein. Ich spüre, dass ich mich eigentlich gar nicht wirklich entschieden habe, dass ich immer noch mitten drin stecke im "Soll ich es noch mal wagen oder nicht?" Und dass ich nur so schnell wieder "dabei" war, weil ich einfach nicht wollte, dass sie mir davonläuft, bevor ich mir klar bin, was werden soll. Das darf nämlich auf keinen Fall auch noch passieren - das nicht!! Irgendwann, am Ende der Traurigkeit, der Müdigkeit, nachdem alle Vorwürfe hundertmal gemacht worden sind, sich dreihundertmal Entschuldidigungen wie Ausreden angehört haben, ist er dann da, der Punkt, an dem sich wirklich alles entscheidet. Der, an dem ich auf einmal weiß, wie wenig Garantie es gibt. Für mich und für sie. Und ich kann aufhören zu denken, dass "ich sowas nie getan hätte!" Was haben wir noch? Wir lieben einander, das hat sich immer wieder gezeigt. Wir haben schließlich viel Energie in diesen Kampf umeinander und um uns selbst gesteckt. Da ist noch was. Und vorsichtig kommt die Idee auf, dass die Tatsache, dass "alles jetzt anders ist", nicht automatisch heißen muss, dass es damit auch schlechter ist. Ich habe ein bisschen mehr von ihr kennengelernt. Und ein bisschen mehr über uns verstanden. Vor allem aber über mich. Und - keine Ahnung, wie - wir fangen wieder an, einander zu begegnen. Auf Augenhöhe. Als die, die wir sind. Erst mal nur von einem Tag auf den anderen - mehr geht noch nicht. Aber auch daraus entwickelt sich mit der Zeit Sicherheit. Eine ganz Andere als zuvor. Irgendwie fühle ich mich "erwachsener". Und habe ihr, fast ohne es zu merken, verziehen. Und mir auch. Und das Vertrauen, um das ich so gerungen habe, ist auf einmal auch wieder da. Nicht in die Sicherheit, dass "sowas" ganz sicher nie wieder passieren kann, sondern in die Tragfähigkeit unserer Beziehung, unserer Liebe. Und in meine Fähigkeit, Krisen auch dann überwinden zu können, wenn mein Weltbild zur Disposition steht. Wir sind einander nicht "davongelaufen", wir haben uns diesem Prozess gestellt mit all den Quälereien, die man sich unterwegs selbst und der Anderen nur antun kann. Und jetzt können wir einander wieder in die Augen schauen und voller Vertrauen in die Zukunft schauen. Klar, "es ist nicht mehr wie vorher". Aber es ist auch kein Stück "schlechter". Nur anders. Das "Monster" ist ganz klein zusammengeschrumpft und macht keiner von uns mehr Angst. shark Der Beitrag wurde von shark bearbeitet: 21.Jan.2011 - 13:13
Bearbeitungsgrund: "s" zuviel
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