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Beitrag
#1
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Blau, weil Ströse. ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() Gruppe: Admin Beiträge: 19.969 Userin seit: 06.08.2006 Userinnen-Nr.: 3.348 ![]() |
Angeregt durch diesen Seufzer (IMG:style_emoticons/default/wink.gif) möchte ich einen Thread eröffnen, in dem ihr eure schönsten Coming-Out-Geschichten erzählen könnt. Zum Mutmachen für die, die sich noch im Schrank herumwinden, und zum Mitfreuen für alle.
Ich mache auch gleich den Anfang. Das CO vor meiner Mutter geschah am Telefon und war recht unspektakulär. Ich sprang auf den Zug von Anne Will auf, die sich kurz zuvor öffentlich zu ihrer Homosexualität bekannt hatte, um mich meiner Mutter zu öffnen. Reaktion: "Ach... Naja, habe ich mir irgendwie schon gedacht. ... Bist du mit X zusammen?" (X = meine beste Freundin) Ich: "Nee, die ist hetero." Meine Mutter: "Ach, so. Naja, man weiß ja immer nicht so genau, was das heißt 'beste Freundin'... Soll ich es deinem Vater sagen?" Ich: "Ja, bitte." Was sie dann auch tat. (IMG:style_emoticons/default/smile.gif) Ein völlig ungeplantes und daher sehr schönes CO ergab sich mal am Arbeitsplatz. Ich war bereits anwesend mit den Kolleginnen A und B. Dann kam Kollege C herein und stöhnte laut: "Ich will ein Bett! Jetzt! Hier! Ich bin müde!" Ich erwiderte: "Wenn hier ein Bett stünde, wäre es besetzt, weil ich drin liegen würde." Darauf Kollege C: "Dann würde ich mich eben dazulegen." Ich: "Okay!" Er: "Wir könnten fernsehen, Pizza essen..." Kollegin A: "...ein bisschen vögeln..." Darauf ich: "Nö, vögeln nicht." Kurze Stille, Kollegin A unsicher: "Warum nicht vögeln?" Ich: "Ich vögele doch nicht mit Männern!" Wieder kurze Stille. Dann Kollege C: "Stehst du nicht auf Männer?" Ich: "Nein." Wieder kurze Stille. Dann Kollege C: "Da haben wir was gemeinsam." Wir mussten alle vier lachen und gingen dann zur Tagesordnung über. (IMG:style_emoticons/default/smile.gif) |
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Beitrag
#2
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Gut durch ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() Gruppe: Members Beiträge: 1.112 Userin seit: 14.09.2007 Userinnen-Nr.: 4.995 ![]() |
Ich würde die nachfolgende Anekdote als mein witzigstes, oder zumindest ungewöhnlichstes Coming-out bezeichnen.
Ich bin relativ neu auf meiner jetzigen Arbeitsstelle. Unter den Angestellten hatte ich gleich ein junges Mädchen (Mitte zwanzig) bemerkt, bei dem mein Gaydar voll ausgeschlagen hat. Da mein Vorgänger ganz unvorhergesehen und überstürzt seine Stelle verlassen hatte, hatte ich von Anfang an viel Arbeit und ich vergaß in den darauffolgenden Tagen schnell die schlaksige junge Frau. Nach einigen Wochen fand ein Umzug innerhalb des Gebäudes statt, die Büros wurden neu verteilt und ich fand mich in einem Raum mit der jungen Frau wieder (Nennen wir sie T.). Ein kleines Büro, aber ausrechend für zwei Personen, mit schönem Blick auf den Garten. Wir verstanden uns auf Anhieb. Wir hatten beide den gleichen Humor und die gleiche Konzentrationsfähigkeit, schon mal nicht schlecht für ein so enges Zusammenleben. Am zweiten Tag trafen wir uns am Morgen vor dem Eingang. Sie sah mich aus der Ferne kommen und wartete, mir die Tür aufhaltend. Während ich näher eilte, musterte sie mich mit einer merkwürdigen Aufmerksamkeit von oben bis unten. Als ich sie erreichte, erwiderte sie nicht meinen Gruß, sondern komplimentierte mich zu meiner Figur, mir fest in die Augen schauend. Mein Gaydar schlug wieder aus und ich bedankte mich, etwas verwirrt. Im Verlauf des Tages hatte ich wieder viel Arbeit und hob kaum den Kopf. Plötzlich hörte ich ihre Stimme: „Ich sehe, dass du viel zu tun hast. Soll ich diese Seiten für dich fotokopieren?“ „Ach, das wäre aber lieb von dir.“ „Ach, das wäre aber lieb von dir!“ wiederholte sie, tänzelnd näher kommend. „Weißt du, dass ich in deinen Akzent verliebt bin?“ Ich zuckte ein klein wenig zusammen und sie lachte sofort. „Keine Angst, von mir hast du nichts zu befürchten! Ich habe einen Freund, weißt du.“ Etwas benommen gab ich ihr die Blätter und dachte, leicht enttäuscht, dass ich mich wohl gründlich geirrt hatte. Am Nachmittag saß ich brütend über einem Problem und hörte plötzlich wieder ihre Stimme. „Bist du verheiratet, Malene?“ Ich, ohne den Kopf zu heben: „Ja.“ Eine winzige Pause. „Mit einem Mann?“ Ich, immer noch ohne den Kopf zu heben: „Nein.“ „YIPPPIIIEEEEEE!“ Ich zuckte zusammen und sah hoch. T. strahlte übers ganze Gesicht, warf beide Arme in die Luft und hüpfte auf ihrem Stuhl „Yippiiiiiieeeee! Malene ist lesbisch! Jaaaaa!“ „Was soll das?“ „Ich auch, weißt du, ich bin auch lesbisch! Ich führe eine Fernbeziehung, und wir sind noch nicht verheiratet und es ist nicht immer leicht, da ich noch bei meinen Eltern wohne und…“ Ich unterbrach ihren Wortschwall. „Du hast doch vorhin gesagt, du hättest einen Freund…“ „Erstunken und erlogen! Ich wusste ja nicht, ob ich mich nicht in dir geirrt hatte und du hättest ja auch voll homophob sein können…“ „Wie hast du erraten, dass ich lesbisch bin? Es passiert fast nie, dass ich auf den ersten Blick als Lesbe erkannt werde.“ „Na ja, auf den ersten Blick nicht, aber du schaust die Frauen ganz anders an als die Heten…“ Nun, seitdem werden wir die zwei Musketiere genannt (den dritten haben wir noch nicht gefunden). Und ich, so sehr ich meine Kollegin mag, muss innerlich manchmal seufzen. Da sie vom Alter her meine Tochter sein könnte, fühle mich in die Rolle… na ja, nicht Mutter, aber zumindest große Schwester gedrängt. Ich erhalte selbst am Wochenende Kurzberichte über ihre neuen Schwierigkeiten mit ihrer Freundin, ihrer homophoben Mutter und über die Frauen im Allgemeinen… Und ich kann nicht anders, als immer für sie da sein. Wenn ich mal mein Handy ausschalte, habe ich Gewissensbisse… Nun ja, manche Coming outs sind folgenreich... (IMG:style_emoticons/default/biggrin.gif) Ich hoffe, sie findet bald eine neue Freundin, mit der sie glücklicher sein wird und die sie dann ganz vereinnahmt. (IMG:style_emoticons/default/wink.gif) Der Beitrag wurde von malene bearbeitet: 10.Apr.2011 - 11:04 |
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