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Beitrag
#1
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Geschirrspülerin ![]() ![]() Gruppe: Members Beiträge: 9 Userin seit: 27.07.2011 Userinnen-Nr.: 7.920 ![]() |
hallo...
ich bin hier schon früher mal gewesen, konnte mich an den alten Nick aber leider nicht mehr erinnern wenn er überhaupt noch aktiv war. ich....ich habe ein "problem". Seit ich 15 bin lebe ich lesbisch. Jetzt bin ich 30. Und seit wenigen Jahren habe ich immer mehr den Eindruck ich könnte eventuell doch Bi sein... also mal ganz platt gesagt..ich habe mich nie in einen Mann verliebt..und auch physisch ist da bisher nie gelaufen...dennoch finde ich Männer an sich schöner.... aber es kam eben nie zu mehr weil meine Gefühle den Frauen gehörten, die ich dann, wenn verliebt, auch unendlich attraktiv fand. Und nun...habe ich einen Mann kennengelernt....und Gefühle, die mir noch NIE untergekommen sind..ich finde ihn supernett...klug...lustig...und hübsch. So hübsch, dass ich ihn nur anstarren konnte und kaum noch gehört hab was er gesagt hat *g* Mit meinem Coming-out als Lesbe hatte ich nie Probleme...weder innerlich noch äusserlich...aber jetzt ?!? In mir tobt ein Sturm... ich bin sicher, ich bin verknallt..aber kann es sein? ich? ein Mann? Und kann das auch mit dem verlieben klappen? Kann es sexuell klappen?? ich bin ganz durcheinander und für hilfe dankbar... (IMG:style_emoticons/default/smile.gif) Alles liebe und danke... |
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Beitrag
#2
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Geschirrspülerin ![]() ![]() Gruppe: Members Beiträge: 9 Userin seit: 27.07.2011 Userinnen-Nr.: 7.920 ![]() |
Hallo....
dank für den Versuch der Öffnung...dann schauen wir mal ob eine etwas "theoretischere Bearbeitung" möglich ist... (IMG:style_emoticons/default/smile.gif) Ich werde versuchen, es so zu handhaben. Es ist in jedem Falle besser als gar nicht drüber zu schreiben. In meinem privaten Umfeld..naja...da gibs im Grunde nur zwei Gruppen. Entweder Lesben...zwar tolerante Lesben...aber auch da kam schon mal ein Lachen....sowas wie, wir stossen dich aus wnen...es war zwar ein Scherz....aber wenn in so einer Umbruchphase steckt....kann auch der einen zurückschrecken lasen...vor allem aber kennen sie es nicht. und bei meinen Heterofreunden ist es genauso. Ich kann ihnen das schon erzählen..aber sie verstehen es nicht. Ich kenne einfach niemanden der seine sexuelle Orientierung so massiv hinterfragen musste. Und auhc keine Bisexuellen. Ich habe den EIndruck, dass einserseits für die Lesbenwelt bestimmte Kriterien sehr festgeklopft sind und gelten. Und wenn man diese "Normen" verletzt, fliegt man "raus". Ich hab mir im Laufe der Jahre eine Identität aufgebaut. Das war ICH. Ich habe Frauen geliebt, Männer kamen darin im Grunde lange Zeit gar nicht vor. Frauen waren der Weisheit letzter Schluß....wann immer ich mich später in einer Beziehung sah, sah ich eine Frau an meiner Seite. Sah uns zur Samenbank gehen um ein Kind zu kriegen. Sang ich "ja ich will" von Rosenstolz um meinem Wunsch, eine Frau zu heiraten Ausdruck zu verleihen. Auch wenn ich eher szeneunabhängig war und bin..ich habe das Lesbisch sein einfach als klaren Teil von mir und meiner Identität aufgebaut. Und so wenig schwierigkeiten ich mit dem Coming Out bisher hatte...so viele habe ich jetzt. Auch wohl, weil ich mein Lesbisch sein ZEHN Jahre lang gegen meine sonst sehr destruktiven Eltern und Familie verteidigt habe. Meine Oma verachtet meine Zuneigung zu Frauen noch heute. Sie wollte immer einen Shcwiegersohn. Und meine Eltern könnten sich nun bestätigt fühlen, dass es doch "nur eine Phase" war. Oder ich nun endlich "richtig im Kopf" bin. Selbst wenn sie es nicht tun...es ist in meinem Kopf... Und was es sonst so schwierig für mich macht...naja....ich habe einfach keine Ahnung davon. Ich habe keine Ahnung, was ich fühle..denn es fühlt sich anders an. Ich habe keine AHnung, wie ich mich jetzt verhalten soll...denn ich vermute, dass andere "Regeln" gelten..die ich aber noch nicht kenne. Ich habe auch keine Ahnung, wie es weitergeht...kann ich mich nach so einem Erlebnis überhaupt noch als Lesbisch hinstellen? Als bi? Was bin ich nun? Ich will ihn auch nicht verletzen...ich meine es kÖNNTE ja sein, dass ich mich irre..in Wahrheit doch weiter lesbisch bin...und er sich dann verliebt und total verletzt wird weil ich doch nicht mehr empfinden kann. Ich bin einfach total unsicher. Ich weiss nicht, wie es weitergehen kann. Ich gebe auch zu, dass ich mich darauf eingestellt hatte, ein Leben "gegen den Strom" zu leben. Ich war es gewohnt, mich abzugrenzen. und jetzt? Sollen manche Probleme einfach beseitigt sein? Und das nur wegen eines anderen Geschlechtes? Ich kann es gerade nicht besser erklären- in mir dreht sich alles und ich bin total wirr. Wenn das jtzt noch zu untheoretisch war oder zu Männerbezogen bitte ich um Mitteilung. Ich hab versucht es neutraler und theoretischer zu halten. alles Liebe und danke für die Auseinandersetzung, es stimmt, dass mir hier keine Ablehnung entgegenweht und das tut SEHR gut! (IMG:style_emoticons/default/smile.gif) liebe Grüße, Pseidon |
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Beitrag
#3
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Naschkatze ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() Gruppe: Members Beiträge: 365 Userin seit: 05.02.2010 Userinnen-Nr.: 7.217 ![]() |
@Grübler: Das Eis, auf dem wir uns alle hier bewegen, ist dünn, ich weiß. Aber weil mir die Frage, wie eine Frau, die sich als gestandene Lesbe empfindet und dafür auch mit vielem eingestanden hat, das ihr wichtig war, damit umgehen kann, wenn sie plötzlich bei sich Verliebtheitsgefühlen gewahr wird, die sich nicht auf eine Frau richten, letztlich doch ein lesbisches Thema zu sein scheint, würde ich dennoch gern (und nach längerem Zögern) versuchen, etwas dazu zu schreiben.
Ich kenne einfach niemanden der seine sexuelle Orientierung so massiv hinterfragen musste. Und auch keine Bisexuellen. Hm. Ich tendiere dazu, hinzuzufügen "keine, von denen du es weißt". Aber das hilft dir nicht weiter. Konkret: Ich kenne mindestens zwei Frauen, die, nachdem sie ein Coming-Out als Lesben hatten, heute (szenefern, aber optisch recht "szenetypisch") mit Männern zusammenleben oder eine Weile zusammengelebt haben. Da ich nicht viele Menschen kennenlerne, scheint das so selten also nicht zu sein. Ich hab mir im Laufe der Jahre eine Identität aufgebaut. Das war ICH. Ich habe Frauen geliebt, Männer kamen darin im Grunde lange Zeit gar nicht vor. Frauen waren der Weisheit letzter Schluß....wann immer ich mich später in einer Beziehung sah, sah ich eine Frau an meiner Seite. Sah uns zur Samenbank gehen um ein Kind zu kriegen. Sang ich "ja ich will" von Rosenstolz um meinem Wunsch, eine Frau zu heiraten Ausdruck zu verleihen. Ein Weg, das zu integrieren, falls das denn nötig werden sollte, könnte, denke ich, sein, zu sagen: OK, das war und bin ich. So hab ich mir mein Leben vorgestellt .. aber es ist anders gekommen. Das Leben von vielen Menschen kommt anders, als sie es sich vorgestellt haben, fürchte ich. Das muss, denke ich aber, nicht heißen, dass die Vorstellungen falsch waren. Einfach, dass sie nicht verwirklicht wurden ... wahr in dem Sinne von "auf die Person zutreffend" können sie ja trotzdem gewesen sein und bleiben. Auch wenn ich eher szeneunabhängig war und bin..ich habe das Lesbisch sein einfach als klaren Teil von mir und meiner Identität aufgebaut. Und so wenig schwierigkeiten ich mit dem Coming Out bisher hatte...so viele habe ich jetzt. Auch wohl, weil ich mein Lesbisch sein ZEHN Jahre lang gegen meine sonst sehr destruktiven Eltern und Familie verteidigt habe. Meine Oma verachtet meine Zuneigung zu Frauen noch heute. Sie wollte immer einen Shcwiegersohn. Und meine Eltern könnten sich nun bestätigt fühlen, dass es doch "nur eine Phase" war. Oder ich nun endlich "richtig im Kopf" bin. Selbst wenn sie es nicht tun...es ist in meinem Kopf... Oha, da spricht, scheint mir, eine Kriegerin, die einen Ruf zu verlieren hat (IMG:style_emoticons/default/wink.gif) . Nein, das ist ausdrücklich nicht böse oder als Angriff gemeint. Mir würde es sicher ähnlich gehen, fände ich einen Menschen, der als Mann lesbar ist, und gleichzeitig in mir den Wunsch auslösen würde, ihn "mit nach Hause (nein, ich meine das nicht se*uell, sondern im Sinne von "in mein Leben, und als Teil meines Lebens auch meiner Herkunfts-Familie vorzustellen) zu nehmen". Und es gäbe eine Menge Menschen, die in dem Fall triumphieren würden und sagen würden "wir haben es dir ja schon immer gesagt". Und auch ich empfände das als demütigend, selbstentwertend ... keine Frage. Die Frage wäre allerdings, ob du dir diese Identität deshalb überhaupt absprechen müsstest. Eine Identität und eine Orientierung, selbst eine Verliebtheit und auch eine Liebe, sind, glaube ich, Dinge, die man nicht notwendigerweise zusammenspannen und aneinanderketten muss, so dass mit dem einen auch das andere zwangsläufig untergeht. Wenn es dir 15 Jahre mit Frauen besser getaugt hat und du jetzt romantische und zärtliche Gefühle hegst für diesen Menschen, der keine Frau ist (wobei wir nicht wissen können, und du auch nicht, ob er nicht in irgendeinem erweiterten Sinne vielleicht doch eine ist und du (oder er) es nur nicht weißt oder auszusprechen wagt) , wäre eine Möglichkeit, das eine zu akzeptieren, ohne das andere über Bord werfen zu müssen, vielleicht, diese Gefühle als die Ausnahme zu bewerten, die die Regel bestätigt. Und was es sonst so schwierig für mich macht...naja....ich habe einfach keine Ahnung davon. Ich habe keine Ahnung, was ich fühle..denn es fühlt sich anders an. Damit kann ich dir tatsächlich nicht weiterhelfen. Denn als ich mich vor ein paar Jahren, für ein paar Monate, aber dennoch heftig (und vollkommen aussichtslos, aber damals trotzdem zu meiner maßlosen Verwirrung) in den Menschen verliebt wiederfand, den ich als meinen besten Freund bezeichne, hat sich die Verliebtheit genau so angefühlt wie die, die mich manchmal, auf Frauen gerichtet, überfällt. Ich habe auch keine Ahnung, wie es weitergeht...kann ich mich nach so einem Erlebnis überhaupt noch als Lesbisch hinstellen? Als bi? Was bin ich nun? Hm ... aus dem Bauch heraus, wenn du mich fragst, würde ich dir antworten: Du bist, scheint mir, eine Lesbe, die sich in eine Nicht-Frau verliebt hat, und die es ganz schön heftig erwischt hat dabei. Und die sich vielleicht erst mal einen Tee brauen (oder, falls du eine von den Härteren bist, einen Korn, oder auch einen doppelten Whiskey einschenken (IMG:style_emoticons/default/wink.gif) ) und beruhigen sollte, bevor sie irgendwelche hastigen Entscheidungen trifft. (IMG:style_emoticons/default/smile.gif) . Ich gebe auch zu, dass ich mich darauf eingestellt hatte, ein Leben "gegen den Strom" zu leben. Ich war es gewohnt, mich abzugrenzen. und jetzt? Sollen manche Probleme einfach beseitigt sein? Und das nur wegen eines anderen Geschlechtes? Ganz ehrlich, ich denke, ein Bewusstsein dafür, dass andere Arten zu leben, Familien zu gründen, sich fortzupflanzen, denkbar und gleichwertig sind, wird dir (und beinahe flösse mir hier ein "leider" aus der Feder (IMG:style_emoticons/default/wink.gif) ) bleiben, egal welchen Weg du gehst. Und die Selbverständlichkeit, die mir in vielen heterose*uellen Beziehungen am Werk zu sein scheint, wird es in deinen Beziehungen, egal zu wem, nach deinen ersten 15 Jahren wahrscheinlich eher nicht geben, zumindest nicht von deiner Seite aus. Ich würde vermuten, mit aller gebotenen Vorsicht, dass, unabhängig vom biologischen Geschlecht deiner Partnerin oder deines Partners, du einen Weg gegangen bist, der zu weit war, um einfach so als Lebenserfahrung annulliert zu werden. |
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Vereinfachte Darstellung | Aktuelles Datum: 06.05.2025 - 22:04 |