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> Brauchen wir den Begriff "Lesbe" noch?, Diskussion über Artikel aus der Emma 2010
Lucia Brown
Beitrag 22.May.2012 - 09:17
Beitrag #1


- keep it up you go girl -
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Gestern fiel mir ganz zufällig ein Artikel aus der EMMA vom Frühling 2010 in die Hände. Eva Rieger schrieb darin einen sehr provokanten VORSCHLAG: Schafft die "Lesbe" ab! Ein Plädoyer für die Ablösung eines Etiketts.
Was haltet ihr davon?

Hier der Artikel: Emma Artikel
Würde gerne mit euch darüber diskutieren.


Liebe Grüße

Lucia B.
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dandelion
Beitrag 26.May.2012 - 08:35
Beitrag #2


don't care
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Spätestens alle paar Wochen kommt eine neue Userin hierher, die fragt, ob sie sich das Etikett "Lesbe" jetzt anhängen muss - oder darf. In meinem Fall war es damals tatsächlich so, dass es für mich tröstlich war. Ich habe mich wie ein Alien gefühlt, und es war tröstlich, dass meine Liebensweise verbreitet genug ist, um einen eigenen Namen zu haben. Es ist viel leichter, sich zu etwas zu bekennen, wenn es einen Namen hat.

Zitat aus dem obigen Artikel:
ZITAT(Rieger)
Eines haben diese beiden Frauen mit Sicherheit nicht gemacht: Sie haben sich nicht das Etikett „Lesbe“ angeheftet.

Woher weiß sie das? Da wird mir die Haltung der Mutter zu sehr der Tochter mit aufgedrückt. Für mich klingt das eher, als habe sich in diesem Fall die Hoffnung, dass es "nur eine Phase ist", bewahrheitet; die meisten, die diese Phase tatsächlich als Phase haben, nehmen sich darin aber ebenso ernst wie diejenigen, die den Frauen treu bleiben. Eltern würden das nicht tun. Entweder, um zu demonstrieren, dass sie Recht hatten, oder, um die aktuelle Entscheidung des Kindes zu akzeptieren.

[Klugscheiß]
Der Begriff lesbisch ist nicht binär, sondern lediglich wertdiskret. Eine Frau ist lesbisch, oder sie ist es nicht, und dieses "nicht" hat kein allumfassendes eigenes Tag. Sonst könnte man auch behaupten, "Bayernfan" sei ein binäres Tag - und die Fans, die nicht zu Bayern München halten, müssten der Logik nach alle zu Dortmund oder alle zu Schalke (oder oder) halten.
[/Klugscheiß]
Diese Aussage hat nur für diejenigen darüber hinausgehende Wirkung, die sich den Begriff darüber hinaus als "zur lesbischen Subkultur gehörend" definieren. Das ist aber landläufig gar nicht der Fall - vor dem Hintergrund verstehe ich die Aufforderung, aber gegen die Sprachdynamik kann man nichts machen.

Darüber hinaus empfinde ich "lesbisch" als ein Etikett von vielen. In der Welt der Social Networks laufen wir doch ohnehin vollständig plakatiert rum, von bunten Fähnchen eingehüllt wie ein Lappenclown. Wenn sich ein Mensch davon eingeengt fühlt, dass er nur ein Etikett hat, gibt es unzählige Möglichkeiten, es einfach unter anderen Etiketten verschwinden zu lassen - etwas ähnliches meine ich aus Piksies Beitrag zu lesen, auch bei mir gehen langsam die Lesbenklischees in den Nerdklischees unter, und es amüsiert mich, Menschen dann mit Vorlieben zu verwirren, die beiden Tags nicht widersprechen, die damit verbundenen Klischees aber ad absurdum führen. (IMG:style_emoticons/default/cool.gif)

Die "Lesbe" ist schön. Aber manchmal ist sie eine ganz ordentliche Diva. Erst plustert sie sich auf, verleibt sich die in ihrem Namen entstandene Subkultur ein, ihr wachsen üppige Klischees und Normen - und wenn dann jemand nach dem ersten Date lieber eine lose Bekanntschaft pflegen möchte, würde sie am liebsten sterben, nur weil sie nicht mit Haut und Haar genommen wurde.

Zum Vorhaben an sich: Ein Wort abschaffen zu wollen ist ungefähr ein so aussichtsreiches Vorhaben, wie die Nyan-Katze aus dem Internet zu entfernen.
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