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> Was ist mit mir nur los?
Marlina
Beitrag 27.Jul.2012 - 16:09
Beitrag #1


Geschirrspülerin
**

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Beiträge: 7
Userin seit: 27.07.2012
Userinnen-Nr.: 8.283



Hallo,

ich bin mitte 30 und verheiratet mit meinem Mann aber irgendwie im Moment ziemlich durcheinander.

Wo fange ich an?

Meine ersten spielerischen sexuellen Erfahrungen als Kind waren mit Mädchen. Einen Freund hatte ich relativ spät, konnte irgendwie nicht so wirklich was damit anfangen. Ich reagierte auf meinen Stiefvater immer aggressiv wenn er gegen schwule oder Lesben wetterte - mir kam das alles ziemlich normal vor. Der Sex hat mir schon auch Spaß gemacht, wenn gleich es etwas bei uns eingeschlafen ist. Irgendwie haben mich Frauen schon immer irgendwie interessiert.

Ich hatte dann mal ein Gespräch mit einem guten Freund, ob ich nicht auch an Frauen interessiert sei. Ich verneinte vehement. Das hat mich etwas verwundert weil ich richtig abgeblockt habe und den Gedanken nicht mal zugelassen habe. Dieses Gespräch hat mich total aufgerüttelt und ich habe seither viel darüber nachgedacht.

Irgendwann kam eine Frau die mich um den Verstand gebracht hat. Wir haben gelacht und saßen im Kaffee und den letzten Tag als wir uns gesehen haben, da hat sie mein Haar aus dem Gesicht gestrichen und mich ständig berührt. Ich weiß nicht mal warum ich das zugelassen habe. Es ist ja eigentlich gar nichts passiert aber sie geht mir seither nicht mehr aus dem Kopf dabei haben wir uns gar nicht mehr gesehen. Ich habe mich wirklich verliebt in sie. Ich hatte sogar solche Gedanken wie das wäre wenn ich mit ihr zusammen wäre und nicht mit meinem Mann, wie es mit einer Frau wäre, im Alltag.

Ich habe seit einiger Zeit nur noch Frauen im Kopf was den Sex angeht, schaue ihnen hinterher und frage mich allen ernstes ob da mehr ist wie ich mir eingestehen will. Ich habe wirklich panische Angst und versuche alles total abzublocken. Ich saß heute heulend auf dem Bett weil ich gar nicht weiß was ich machen soll. Ich habe den ganzen Tag diese Gedanken, lasse mir von Frauen den Kopf verdrehen dabei bin ich mit meinem Mann zusammen und eigentlich doch auch glücklich.

Was bin ich denn? Ich weiß es nicht. Einfach nur bi? Midlife Crises? Oder ist da noch viel mehr? Bin ich vielleicht lesbisch und hab mir das nie eingestanden? Meine Familie hätte das niemals akzeptiert. Woher kommt es das ich dazu so locker gestanden habe. Warum war ich in der Grundschule in ein Mädchen total verliebt? Warum habe ich diese Fantasien mit Frauen? Warum sitze ich hier und heule und weiß nicht mehr weiter?

Sorry, bissel durcheinander alles, so wie ich.

Marlina


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Marlina
Beitrag 29.Jul.2012 - 06:47
Beitrag #2


Geschirrspülerin
**

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Beiträge: 7
Userin seit: 27.07.2012
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Ich denke das etwas wahres dran ist, das ich irgendwas für Frauen fühle...

Mein Körper hat gestern gestreikt, bin irgendwie zusammengebrochen, hab mir den ganzen Tag so viele Gedanken gemacht, weiß nicht ob mir das gerade alles zu viel wird.


Ich meine das ich auf Männer und Frauen stehe - nur was mache ich mit der Erkenntnis? Das einzige was gehen würde wäre ein Partner der mir eine Freundin erlaubt, ob mein Mann das machen würde weiß ich nicht und ob mich das nun glücklicher machen würde weiß ich auch nicht. Ihr kennt das ja sicher auch : was man nicht hat will man unbedingt, die Frage ist für mich einfach was ich will und ich weiß es nicht weil mir erst vor wenigen Tagen so richtig bewusst wurde was da in mir so vorgeht.
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Herzfilz
Beitrag 29.Jul.2012 - 23:35
Beitrag #3


Naschkatze
**********

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ZITAT(Marlina @ 29.Jul.2012 - 07:47) *
Mein Körper hat gestern gestreikt, bin irgendwie zusammengebrochen, hab mir den ganzen Tag so viele Gedanken gemacht, weiß nicht ob mir das gerade alles zu viel wird.


Oje. Schiene mir nur zu verständlich, wenn dir das alles gerade über den Kopf wüchse, dein Gedankenkarussel sich im Kopf so schnell dreht, dass seine Nabe heißläuft, und du das auch körperlich merkst.
Kannst du dir eine Auszeit nehmen, die Füße (äußerlich wie innerlich (IMG:style_emoticons/default/wink.gif) ) hochlegen, die Gedanken einfach ausrollen und still werden lassen und dir Gutes tun? Die Zukunft, all das Neue und seine Unwägbarkeiten und Chancen werden mit hoher Wahrscheinlichkeit in ein oder zwei, oder drei oder sieben Tagen auch noch da sein, wenn du erst mal Abstand und Ruhe haben magst, wäre meine Empfehlung, höre auf dich und gönne sie dir.

ZITAT(marlina)
Ich meine das ich auf Männer und Frauen stehe - nur was mache ich mit der Erkenntnis?


Naja, erst mal "musst" du vielleicht gar nix mit der machen, außer sie bei dir ankommen und, vor allem, dich selbst erst mal mit ihr anfreunden zu lassen. Die Erkenntnis, Männer nicht nur ganz vereinzelt vielleicht auch mal und total ausnahmsweise, sondern allgemein und mehrheitlich doch eigentlich ganz hübsch und knackig zu finden, müsste bestimmt, wäre sie mir vorvorgestern gedämmert, noch ein paar Tage vor den Mauern meiner Seele warten, bevor ich in der Lage wäre, ihr wirklich die Tore zu öffnen und sie in Frieden und Entspannung einzulassen.

ZITAT(Marlina @ 29.Jul.2012 - 07:47) *
Das einzige was gehen würde wäre ein Partner der mir eine Freundin erlaubt, ob mein Mann das machen würde weiß ich nicht und ob mich das nun glücklicher machen würde weiß ich auch nicht.

ZITAT(shark)
Nachdem ich es meinem damaligen Mann erzählt hatte, kam er locker aus dem Handgelenk genau mit diesem Angebot, an das Du auch als "Lösungsweg" denkst:
"Mach ruhig. Solange Du mich liebst und meine Frau bleibst, sehe ich in einer anderen Frau keine Konkurrenz."

Klingt, als hätte ich damit Glück gehabt, wie ein "Freibrief" mit der Einschränkung "Bloß nicht verlieben!".
Und genau das kann man nicht "vertraglich ausschließen". Und so kam es, wie es kommen musste:
Ich habe mich doch verliebt.


So ein Arrangement fände ich auch schwierig, sich auch in ihn oder sie verlieben zu dürfen, ist ja, finde ich, gerade der Clou dabei, wenn man, neben dem oder der Partner_in, noch einen (oder mehrere) Menschen lieben darf. Die Formulierung "eine Freundin haben zu dürfen" impliziert das allerdings für mich schon: Wäre ich mit einem Mann zusammen, hieße "eine Freundin haben zu dürfen" für mich, dass ich in diese Freundin zumindest auch verliebt sein darf, im Grunde, dass ich mit ihr gefühlt genauso zusammen sein dürfte wie mit ihm, ohne dass es da eine Hierarchie gäbe.
Mit Partner_innen und ihren Reaktionen ist es andererseits so eine Sache. Der Freund einer langjährigen, (dachten wir) platonischen Freundin von mir hat den Umstand, dass wir unsere platonische für uns selbst unerwartet eines Nachts in eine erotisch-zärtliche Freundschaft umbauten, seinerzeit mit den Worten kommentiert: "Na endlich ... ich hab mich schon gefragt, ob ich es euch erst sagen muss, bevor ihr kapiert, dass ihr aufeinander steht". Wir hatten einen schwerwiegenden Konflikt, naja, vielleicht nicht erwartet, aber waren darauf gefasst gewesen ... Das Ergebnis des Umstands, dass wir, also die besagte Freundin und ich, uns in diesem Rahmen ineinander verlieben "durften", ohne dass das problematisiert wurde, ist, dass ich ihren Freund heute, so komisch das klingen mag, irgendwie mit-liebe, soll heißen, emotional Anteil an seinem Leben nehme und mich mit dafür verantwortlich fühle, das in meiner Macht stehende zu tun, dass es den beiden, auch miteinander, gut geht. Ohne mich dabei zurückgesetzt zu fühlen, und mir ist klar, dass ich ihr ihren Freund und was er ihr bedeutet, nicht ersetzen könnte, noch wollte.
Was ich damit sagen will, ist, dass es auch anders kommen kann. Nicht nur ein entweder/oder ist möglich, auch eines "und" ist die Liebe, zumindest manchmal, fähig. Wenn welche einander finden, die das mögen und können, zumindest - einfach, unkompliziert, ist so etwas, ebensowenig wie viele Zweierbeziehungen, fürchte ich, oftmals nicht.
Nochmal andererseits (die Liebe hat viele Facetten (IMG:style_emoticons/default/wink.gif) ) kann man vorher, glaub ich, viel absprechen und vereinbaren, und dann ist es doch anders, wenn die theoretischen Absprachen in die physische (und psychische..) Praxis umgesetzt werden. Erst hinter dem Horizont, der sich vom Strand aus gerade noch ausmachen lässt, fängt das Meer wirklich an.
In diesem Sinn: Gute Reise dir oder euch, und immer eine Handbreit Wasser unter dem Kiel (IMG:style_emoticons/default/wink.gif) .

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