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> "(Don't) touch my body now...", Grenzen und wie wir sie formulieren und demonstrieren können
Herzfilz
Beitrag 16.Dec.2012 - 08:26
Beitrag #1


Naschkatze
**********

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Ich verstehe es nicht ...

Der Anlass dieses Posts - und meiner Ratlosigkeit - ist folgender: Ich bin seit Jahren Stammgast bei einer bestimmten Party, die in dieser Zeit mehrmals umgezogen ist, aber beträchtliche Kontinuität hinsichtlich Besucher_innnen und Personal gewahrt hat. Zum Personal gehört eine männliche Reinigungskraft, kurz (und liebevoll, nicht abwertend) von den Stammgästen "der Klomann" genannt, weil der Weg zur Toilette den ganzen Abend über an ihm, bzw seinem Posten und Trinkgeldteller, vorbei führt. Heißt im Klartext, wenn ich mal "muss" (oder mir schlicht nicht-öffentlich "die Nase pudern" (IMG:style_emoticons/default/wink.gif) will ...) muss ich an ihm vorbei. Oder nach draußen gehen, mir ein Gebüsch suchen und auf je nach Anlass schlechte oder gute Beleuchtung hoffen (IMG:style_emoticons/default/wink.gif) .

Nun ist es so, dass er lange Zeit ein großer Fan einer Freundin, auch Stammgast dort, von mir war (die Freundin war kein so großer Fan von ihm, hat ihn aber wohl weitgehend gewähren lassen). Veränderter Lebensumstände halber erscheint sie dort zur Zeit nur noch sehr selten, und es sieht wohl so aus, dass nun ich - die Gottheiten allein wissen, wie das geschehen konnte (IMG:style_emoticons/default/wink.gif) - seine Zuneigung von ihr quasi "geerbt" habe... und ich wünschte, es wäre nicht so!
Denn ich kann leider so gar nichts mit den Bekundungen von Zuneigung anfangen, die ich von ihm erfahre. Es wäre ja ok für mich, wenn er mich anlächeln und mir sonst zeigen würde, dass er sich freut, mich zu sehen, und auch wenn er mich gelegentlich umarmen und knuddeln würde, würde ich darüber wahrscheinlich sogar freuen ... aber dass er ein Ritual daraus macht und ich nicht, niemals an ihm vorbei komme, ohne von ihm in seine Arme gezogen und ans Herz gedrückt zu werden und süße Worte ins Ohr gesäuselt zu bekommen, fängt langsam an, mir den ganzen Laden zu verleiden. Ich habe mich wirklich schon mehrmals dabei ertappt, zu denken, dass ich total gerne da hin gehen und die Nacht dort verbringen würde ... wenn ich irgendeinen Weg finden könnte, diesem für mich sinn- und fruchtlosen Geknuddel zu entgehen.

Soweit die Ausgangssituation, nun der konkrete Anlass: Heute Nacht war ich wieder dort. Ich bin schon mit einem Bleiklotz im Magen hingegangen, weil ich wusste, was mich auf dem Weg zum Klo erwartet ... und dann hat er diesmal versucht, mich zu küssen, und zwar, nicht, wie sonst, auf die Wange (ich habe ungeahnte Elastizitäten meiner Wirbelsäule entdeckt bei meinen Versuchen, mich dem durch Wegdrehen von Kopf und Oberkörper zu entziehen (IMG:style_emoticons/default/wink.gif) ), sondern auf den Mund.
Und da muss mein Widerstand, ich erinnere mich nicht so genau, weil alles so schockierend schnell ging, wohl ein bisschen massiver ausgefallen sein als sonst. Denn offenbar wurde er wahrgenommen ... Jedenfalls musste ich mich auf dem Rückweg von ihm fragen lassen, ob ich "ein Problem" hätte.
Ich habe das spontan abgestritten ...

Aber ja, offensichtlich habe ich eins (mindestens (IMG:style_emoticons/default/wink.gif) ). Ich habe das Problem, da einen Verehrer (fast hätte ich euch eben den freudschen Vertipper "Verhe(erer)" geliefert) zu haben, den in seine Schranken zu weisen ich irgendwie unfähig bin und der (und das ist, was ich nicht verstehe) meine Signale, dass seine Zuneigungsbekundungen in dieser Form und Dichte unwillkommen sind, einfach nicht auffängt. Irgendwie denke ich, ein Mensch muss es doch irgendwann mal merken, wenn er sich bei einem anderen anflauscht und diese Person sich unter seinen Händen windet, wegdreht, davonhastet, so schnell sie kann .. .
Ich stecke da, merke ich, gefühlsmäßig auch in einem für mich recht schweren Dilemma. Einerseits habe ich nämlich das Gefühl, immer und in jedem Fall dankbar dafür sein (und das durch Nett-Sein ausdrücken) zu müssen, wenn mir ein anderer Mensch signalisiert, dass er mich mag und sich auch intensivere Kontakte zwischen uns vorstellen könnte (oder wünschen würde), als wir haben (und als für mich denkbar ist..). Andererseits gibt´s in der konkreten Situation mein eigenes Gefühl dafür, dass ich diese Hände nicht so oft auf meinem Körper spüren möchte, diese Arme nicht so fest um ihn geschlossen fühlen möchte, und diese Lippen nicht auf meinem Gesicht, schon gar nicht auf meinen Lippen. Und seit heute kotzt es mich, bitte verzeiht mir die harschen Worte, massivst an, dass gerade letzteres ein Indikator dafür zu sein scheint, dass ich "ein Problem habe". Als ob es nicht normal wäre, einfach nicht auf den Mund geküsst werden zu wollen von einer Person, von der eine nicht auf den Mund geküsst werden will ... ). Bisher war mir das alles "nur" lästig, jetzt bin ich ernsthaft sauer.

Und auch irgendwie beunruhigt, weil ich da ein Muster sehe... mir ist es schon öfter so gegangen, dass ich derartige Grenzen nicht zu ziehen vermochte und es mir hinterher sehr schlecht ging mit dem, was infolgedessen geschah, und/oder ich mich in solchen Konstellationen zu Kontaktabbrüchen und Begegnungsvermeidungen meinerseits veranlasst sah (interessanterweise geschah mir das fast öfter mit anderen Frauen als mit Männern (was sicher an der Auswahl meiner persönlichen Kontakte liegt, in meinem menschlichen Nahbereich sind Frauen deutlich überrepräsentiert), aber ich hätte es trotzdem albern gefunden, "unseren Klomann" deshalb realitätswidrig als weibliche Reinigungskraft zu tarnen).

Nun ist es so: ich möchte, dass sich an dieser Situation etwas ändert, und ich weiß, dass ich diese Änderung selbst herbeiführen muss. Ich weiß auch, dass mehrmals andere Frauen sich über die von ihnen ebenfalls als solche empfundene Zudringlichkeit "unseres" "Klomanns" beim Veranstalter der Party beschwert haben und daraufhin in Ruhe gelassen wurden. Mir widerstrebt dieser "Dienstweg" aber irgendwie, weil es mir so ... naja, "hintenrum" vorkommt. Ich fühle mich irgendwie verpflichtet, meine Grenzen ihm gegenüber selbst zu ziehen, und auch schuldig, weil mir das ihm gegenüber offensichtlich nicht gelingt, auch für ihn eindeutige Signale im Sinne eines "Bis hierher und nicht weiter!" zu senden.

Darum meine Frage an euch: Seid ihr in ähnlichen Situationen schon gewesen, und wenn ja, wie habt ihr sie gelöst bzw wie habt ihr es geschafft, euch aus dieser Verstrickung zu befreien? Oder was würdet ihr mir raten? Ich will eigentlich keinen Streit vom Zaune brechen und auch diesen Menschen nicht durch eine harsche Zurückweisung verletzen, aber ich ahne schon, dass sich das nicht gänzlich vermeiden lassen dürfte - oder doch?

Bearbeitungsgrund: Vereindeutigung einer Hintergrundinfo und Ersatz einer möglicherweise als abwertend empfindbaren Bezeichnung durch eine möglichst neutrale.

Der Beitrag wurde von Herzfilz bearbeitet: 16.Dec.2012 - 21:50
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Pirola
Beitrag 18.Dec.2012 - 10:57
Beitrag #2


Bekennende Urlesbe
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Viel Glück !
Ich habe wie Veronika den Eindruck, dieser Typ ist ein massives Kaliber und braucht die Holzhammermethode.
Du brauchst Dich meiner Meinung nach nicht in Frage zu stellen , denn solche Typen bekommen normale
Abwehrsignale gar nicht mit .
Ich bin vor etlichen Jahren mal als Studentin bei einem Putzjob von einem Arbeiter von hinten in die Hüften
gezwickt worden. Daraufhin habe ich den Spiess umgedreht und dasselbe bei der nächsten Gelegenheit bei ihm
gemacht . Der war vielleicht baff. Aber danach habe ich den Job gekündigt , ich hatte nicht die Nerven , dem
weiter zu begegnen.
Nun hoffe ich für Dich, dass Du wieder unbeschadet die Toilette dort aufsuchen können wirst!
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