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> Lesbisch oder doch nicht?
Larilara
Beitrag 21.Jan.2013 - 14:21
Beitrag #1


Vorspeisenexpertin
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Beiträge: 50
Userin seit: 21.01.2013
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Hallo zusammen,

nachdem mich nun schon längere Zeit die im Threadtitel schon gestellte Frage beschäftigt, dachte ich, ich melde mich hier mal an - vielleicht könnt ihr mir ja ein paar Tipps geben, mir erzählen, wie es bei euch war, was euch bekannt vorkommt oder nicht... und mir vielleicht so ein bisschen weiterhelfen, ich bin nämlich total durcheinander im Moment. Im Voraus schon mal danke an euch alle, fürs Lesen und evtl. Beantworten!

Also, ich bin ja nun nicht mehr ganz jung, hatte auch schon mehrere Beziehungen, allerdings nur zu Männern. Habe aber immer schon den Eindruck gehabt, dass ich mich von Frauen teilweise unheimlich angezogen gefühlt habe - an der Uni hatte ich mal ein Mädchen im Kurs, das ich andauernd anschauen musste, ich hatte ein Kribbeln im Bauch - wie ich es bei Männern noch nie hatte.

Auch finde ich Frauen oft attraktiv, oft auch attraktiver als Männer. Bei meinen bisherigen Beziehungen hatte ich auch, so nett die Männer auch waren, immer den Eindruck, dass ich nicht so ganz "dabei bin" - Sex fand ich nie eklig oder schlimm, war aber immer der Ansicht, dass das Ganze überbewertet wurde... einen Orgasmus habe ich beim Sex mit Männern auch nie bekommen (hoffe, es ist okay, wenn ich das hier schreibe).

Nachdem ich das Mädchen in meinem Unikurs gesehen habe (und mich wohl in sie verliebt habe), habe ich mir zum ersten Mal so ganz bewusst überlegt, ob ich nicht vielleicht lesbisch sein könnte, da kamen mir ein paar Dinge in den Sinn, die ich nie so ganz einordnen konnte:

früher (also Teenager) fand ich immer eher Frauen toll, hab für Schauspielerinnen geschwärmt, ein Mädchen in meiner Schule fand ich immer ganz toll, war aufgeregt, wenn sie in der Nähe war... das hab ich aber nie wirklich bewusst wahrgenommen, dachte auch eher, dass das normal ist - Schwärmereien halt.

Den Gedanken an das Lesbisch-Sein hab ich dann erstmal wieder irgendwie verdrängt (ich möchte unbedingt mal Kinder haben und daher belastet mich das Ganze sehr), hatte auch nochmal eine kurze Beziehung, in der sich das wiederholt hat, was ich bis jetzt schon immer hatte (der Mann ist supernett, lieb, atttraktiv, aber ich bin nie so richtig glücklich und trenne mich irgendwann)... war dann erstmal beruflich so im Einsatz, dass ich versucht habe, nicht darüber nachzudenken, aber leider klappt das nicht so richtig.

In den letzten Wochen träume ich fast jede Nacht von Frauen, die ich kennenlerne - es sind keine sexuellen Träume, aber irgendwie wir klar, dass es darum um das Kennenlernen, auch in Bezug auf Beziehungen, geht...

was meint ihr? Was soll ich am besten tun? Ich weiß ja garnicht, ob ich wirklich lesbisch bin, hab noch nicht mal eine Frau geküsst... dazu kommt, dass ich unglaubliche Angst habe. Wenn es tatsächlich so ist, habe ich Angst vor Reaktionen, in Beruf und Familie... ich wollte es meinen Eltern (die die besten Eltern überhaupt sind) immer recht machen, ihnen gefallen, ihnen zeigen, dass sie alles richtig gemacht haben....

Wie war es denn bei euch? Habt ihr irgendwelche Tipps für mich?

Das wäre wirklich toll, danke nochmal!
Lara
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Larilara
Beitrag 21.Jan.2013 - 17:33
Beitrag #2


Vorspeisenexpertin
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Vielen Dank für diese schöne Antwort (IMG:style_emoticons/default/smile.gif)

ZITAT
Nimm dir also Zeit für deinen Erkenntnisprozess und - noch wichtiger - für den Prozess der Selbstakzeptanz. Wenn du dich selbst voll und ganz als frauenliebende Frau akzeptieren kannst, ist ein Coming-out vor anderen gar nicht mehr so schwer. Und das Outen vor anderen ist wirklich nicht der erste Schritt.


Ich denke, damit hast du absolut recht! Nur wie verläuft dieser Erkenntnisprozess - das ist ja der erste Schritt, der dann (hoffentlich) recht bald zum Porzess der Selbtsakzeptanz führt. Im Moment fühle ich mich vollkommen haltlos, was eigentlich so gar nicht zu mir passt und diese Tatsache verschlimmert es womöglich noch. Im Grunde bin ich ein durch und durch rationaler Mensch, habe immer alles mit dem Kopf entschieden - und damit kommt ich hier gerade nicht weiter. Mein Kopf sagt immer noch, dass eine Beziehung zu einem Mann das Beste, weil Einfachste ist - und mein Herz sagt das immer weniger. Ich weiß nur noch nicht, wie ich auf das Herz hören kann... bzw. wie ich den Erkenntnisprozess leben kann.

Wie du auch geschrieben hast: sofern man keine lesbische Frau persönlich kennt, ist es schwierig, darüber zu reden, Erfahrungen zu sammeln, einen Einblick zu bekommen. Eines ist mir aber in diesem Zusammenhang mal aufgefallen (bin gespannt, ob das noch jemand kennt, das hat mich nämlich sehr verwundert): vor etwas längerer Zeit (also sich der Gedanke, dass ich evtl. zumindest auch Frauen lieben könnte, noch nicht so wirklich, aber doch ein kleines bisschen ab und zu mal in meinen Kopf geschlichen hat) war ich auf einer Geburtstagfeier einer Bekannten eingeladen, die etwas weiter weg wohnt - daher kannte ich dort kaum jemanden. Unter den Geburtstagsgästen war auch ein lesbisches Pärchen, mit denen ich mich auch länger unterhalten habe - und dabei hatte ich ein ganz komisches Gefühl, es hat sich irgendwas gut angefühlt, ich kann aber überhaupt nicht sagen, was... kennt das zufällig auch jemand (ich bin wohl gerade in diesem Erkenntnisprozess, versuche alle möglichen Handlungen, Ereignisse, auffälligen Dinge zu analysieren, zu überlegen, woran dies und jenes wohl liegen könnte... ).

Vielen Dank nochmal - über weitere Nachrichten würde ich mich freuen (IMG:style_emoticons/default/smile.gif)
Lara
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Veronika
Beitrag 21.Jan.2013 - 18:18
Beitrag #3


Naschkatze
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Userin seit: 13.10.2012
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Liebe Lara,

erst mal herzlich willkommen hier! Hm, du fragst, wie du auf dein Herz hören kannst... bzw. den Erkenntnisprozess leben kannst. Einen Schritt hast du z.B. dadurch getan, indem du dich hier angemeldet hast und deine Situation geschildert hast. Das bedeutet, daß du nicht mehr länger an etwas vorbeischauen willst, sondern herantreten und es näher beschauen möchtest. Oh, was ist das? Wie fühlt es sich an? Was fühle ich dabei? Ich finde, daß du mit all diesen kleinen Schrittchen prima vorankommen kannst. Bisher war immer dein Denken, dein Verstand an vorderster Front, du hast evtl. auch einfach Lebensweisen aus deinem persönlichen Umfeld übernommen (Freund, evtl. Heiraten, Kinder kriegen) und sie nicht hinterfragt. Dann ist irgendwas geschehen, was dich plötzlich diese Fragen stellen läßt. Die Empfindungswelt will jetzt auch mal wahrgenommen werden.
Gibt es das, daß du womöglich mit einer Frau eine andere Art von Sinnlichkeit erleben kannst, die für dich auf einmal einen Unterschied ausmachen kann?
Ich meine, daß du deine Gefühle und deinen Verstand miteinander benutzen solltest. Das eine schließt das andere nicht aus. Und sei weiter neugierig. Stelle Fragen, geh irgendwohin, wo sich lesbische Frauen treffen, wenn du dich mutig dafür fühlst. Was willst du analysieren? Woher deine Empfindungen für Frauen kommen, wenn du sie hast? Ich kann dir nur sagen, ob ich einen Mann oder eine Frau liebe, macht erstmal keinen Unterschied. Der Unterschied liegt einzig und allein da, wo ich irgendwann entdeckt habe und mir selber gegenüber ehrlich genug sein konnte, daß ich mich in eine Frau verliebt hatte. Und seitdem weiß, daß ich primär sinnlich lesbisch fühle. Das hat mir damals mein ganzes Rätselraten, weshalb ich Jungen und später dann Männer sympathisch finden konnte, aber nie Verliebtheit fühlte, vollkommen weggenommen! (IMG:style_emoticons/default/patsch.gif) Da ist es mir wie Schuppen ....
Liebe Grüße und weiterhin Mut und Neugierde zu dir hin wünscht dir - Veronika
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