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Beitrag
#1
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a.D. ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() Gruppe: Members Beiträge: 8.380 Userin seit: 24.08.2004 Userinnen-Nr.: 5 ![]() |
Wer von euch auf Twitter ist, hat heute vielleicht den Trend "#aufschrei" gesehen, für die anderen lohnt es sich, das mal auf Twitter.com in die Suche einzugeben.
In diesem Artikel aus der Süddeutschen Zeitung kann man lesen, worum es geht: Twitter-Aufschrei gegen Sexismus ZITAT Sexismus und herablassendes Verhalten gegenüber Frauen gibt es nicht nur bei den Piraten und in der FDP. Vor allem passiert es nicht nur Journalistinnen. Wie der ganz alltägliche Sexismus demütigt, beschreiben seit einigen Stunden Tausende Frauen auf Twitter. Und die Männer? Die schämen sich nicht nur heimlich. Allerdings Vorsicht, manche von den Tweets können triggern. |
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Beitrag
#2
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Strösenschusselhai ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() Gruppe: Admin Beiträge: 21.898 Userin seit: 10.11.2004 Userinnen-Nr.: 741 ![]() |
Schade nur, dass die Veröffentlichung so spät erfolgte...
Dadurch muss sich Himmelreich nun den Vorwurf gefallen lassen, einen besonders günstigen Zeitpunkt zur Demonatage Brüderles abgewartet zu haben, was wiederum den Anschein erwecken könnte, es gehe nicht in erster Linie um die Präsentation eines wichtigen Themas, sondern vor allem darum, Brüderle zu schaden. Seit Tagen hadere ich nun mit mir in Bezug darauf, wie ich das, was dieser Artikel ins Rollen gebracht hat, werten soll. Schon aufgrund meiner eigenen Geschichte bin ich wirklich die Letzte, die dafür plädieren würde, über die alltäglichen Sexismen gefälligst den Mantel des Schweigens zu legen, denn ich erachte es als unumstößliche Wahrheiten, dass erstens sexuelle/sexualisierte Gewalt nicht erst dort beginnt, wo meine Genitalien in Gefahr sind, sondern schon mit übergriffigen Gesten bzw. Worten und dass zweitens eine Gesellschaft, die sexuelle/sexualisierte Gewalt eliminieren will, bereits "im Kleinen, im Alltäglichen" damit beginnen muss. Dazu gehört unbedingt, die Problematik klar zu benennen, von konkreten Vorfällen zu berichten und deutlich zu machen, dass es sich in Bezug auf die tatsächlich vorkommenden verschiedenen Erscheinungsformen von Sexismus in keinem Fall um hochgespielte Bagatellen handelt, sondern um Übergriffe, die keine Frau zu dulden bereit sein muss und die gesellschaftlich ganz grundsätzlich verurteilt werden. Sorge macht mir, dass die Tendenz vieler (vor allem Männer, vor allem aber Maskulisten) nun dahin zu gehen scheint, jede Offenlegung erlebter sexistischer Übergriffe für Verleumdung und entweder für das Werk "männerhassender Femifasch*stinnen" oder die Privatracheaktionen abgewiesener oder sonstwie von Männern enttäuschter Frauen zu halten. Diese Art, öffentliche Anklagen von Frauen (ob nun unter Benennung des Täters oder nicht) der Lächerlichkeit preiszugeben, ist nur allzu bekannt. Und leider funktioniert sie auch gut. Ich bin froh über das öffentliche Interesse an diesem wichtigen Thema, aber ich sorge mich darum, dass es wieder (wie bei den meisten solcher Themen) von denen übernommen wird, die es nur darauf anlegen, die Freiheit der Frau (zu der ja auch das Recht zur politischen und gesellschaftlichen Gegenwehr gehört) zu demontieren. Deshalb hoffe ich darauf, dass alle Frauen, die sich an der öffentlichen Diskussion beteiligen, dies mit Unbeirrbarkeit und Kraft, aber auch mit Umsicht und vor allem mit fairen Mitteln tun, damit sie nicht Gefahr laufen, verleumdet zu werden. Ich selbst kämpfe gegenwärtig auch mal wieder (und das hatte ich nun in meinem frei gewählten Umfeld wirklich lange nicht, weil ich mich einfach mit solchen Leuten nicht umgebe) in meinem persönlichen Umfeld gegen Sexismus. Und zwar in der Funktionstrainingsgruppe (im Thermalbad), die ich seit über einem Jahr besuche. In der Regel nehmen daran etwa 16 Menschen teil. Inzwischen sind das 10 Männer und nur 6 Frauen. Ich bin bei Weitem die Jüngste; die meisten TeilnehmerInnen sind um die 60 Jahre alt, schätze ich mal. Schon gleich zu Beginn des dersten Trainingsjahres fiel mir auf, wie überheblich und auch übergriffig sich die Männer (damals noch Minderheit) den Frauen gegenüber benahmen. Beispielsweise hörte ich schon in der ersten Stunde einen der männlichen Teilnehmer seiner "Vorderfrau" zurufen(das Training findet im Therapiebecken unter fast ständiger Bewegung im Kreis herum statt): "Ja, los, hoch mit dem Boppes, Frau XX! Wenn ich mich hier schon abquälen muss, dann will ich wenigstens was zu sehen bekommen!" Und Frau XX lachte nur unsicher und lief rot an. Ein anderes Mal beklagte einer der Männer, dass immer weniger Frauen teilnähmen und dass die, die kämen, immer älter würden. "So ein paar mehr 20-Jährige (Blick in meine Richtung; und ich bin ja nun auch mehr als doppelt so alt) würden ja meinen Trainingserfolg enorm steigern...! Ne alte Frau hab ich ja selber daheim!" Mir blieb fast die Luft weg. Grad noch rechtzeitig fiel mir ein zu sagen, dass seine "alte Frau" sich auch besser anderswo umschauen sollte bei so einem Mann, den sie da zuhause habe. Peinlich berührtes Auflachen unter den Damen, Schweigen unter den Männern und der, den den Spruch losgelassen hatte, meinte nur, dass seine Frau keinen "Besseren" als ihn finden würde, da könne ich sicher sein. Das sind nun nur zwei von unzähligen Ereignissen, die von mir im Rahmen dieser wöchentlichen Trainingseinheit unter der Rubrik "alltäglicher Sexsimus" verbucht werden mussten. Und schlimm find ich, dass die ansonsten sehr nette Therapeutin in dieser Hinsicht gänzlich blind und taub ist. Oder besser: total unempfindlich. Ich glaub, die hat in ihrem Umkreis (Bauerndorf) so viel mit derart derben Sprüchen zu tun, dass ihr das, was sich in ihrer Auquagruppe abspielt, gar nicht weiter (und schon gar nicht unangenehm) auffällt; sie ist einfach daran gewöhnt. Versuche, sie drauf hinzuweisen, dass ich das ganz unerträglich finde (für mich persönlich, aber auch für die gesamte Gruppendynamik - die Frauen lassen sich nämlich ziemlich unterbuttern, sich den Platz wegnehmen, den sie brauchen usw.), hat sie bisher mit freundlichem, aber etwas verständnislosem Mitgefühl und der Aussage" Die meinen das doch gar nicht so bös, Frau shark!" quittiert. Mir ist es inzwischen schon unangenehm, dort überhaupt im Badeanzug anzutreten, weil dieses offensive Geglotze und die blöden Bemerkungen mein Wohlbefinden wirklich beeinträchtigen und damit den Nutzen der Therapie durchaus schmälern (an Entspannung ist zum Beispiel nicht zu denken). Gäbe es eine reine Frauengruppe, würd ich sofort einen Antrag auf Gruppenwechsel stellen; gibts aber leider nicht. Und so kämpf ich da ganz allein auf weiter Flur, muss immer schon mit einem Sortiment zurehtgelegter Antworten im Gepäck ins Becken steigen (ich bin leider nicht so besonders schlagfertig) und mach mir allmählich den Ruf einer gallebitteren, männerhassenden Jungfer - was ich überhaupt nicht bin. Aber es wird einfach nicht ernstgenommen - weder von den Frauen noch gar von den Männern. Da ist guter Rat teuer... ich weiß einfach nicht, was ich weiter tun soll. Kommentarlos hinnehmen kann ich das alles jedenfalls nicht. shark Der Beitrag wurde von shark bearbeitet: 28.Jan.2013 - 18:24
Bearbeitungsgrund: Artikel zuviel
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Beitrag
#3
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ausgewilderte Großstadtpflanze ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() Gruppe: Members Beiträge: 2.096 Userin seit: 24.10.2007 Userinnen-Nr.: 5.165 ![]() |
Hej, shark (schön, mal wieder so viel von dir zu lesen)
Schade nur, dass die Veröffentlichung so spät erfolgte... Ja, und dieser Vorwurf wird nicht ganz von der Hand zu weisen sein. Was mir aber gefällt, ist, dass jetzt überall, vorwiegend von Frauen, so besonnen reagiert wird, zu sagen: Brüderle hin oder her, es wird Zeit, das THEMA endlich einmal tiefer zu beleuchten. Dadurch muss sich Himmelreich nun den Vorwurf gefallen lassen, einen besonders günstigen Zeitpunkt zur Demonatage Brüderles abgewartet zu haben, was wiederum den Anschein erwecken könnte, es gehe nicht in erster Linie um die Präsentation eines wichtigen Themas, sondern vor allem darum, Brüderle zu schaden. Und ich finde, die Diskussion wird auch angenehm unhysterisch, geradezu sachlich geführt. Aus diesem Grund teile ich deine Sorge nicht, ZITAT dass die Tendenz vieler (vor allem Männer, vor allem aber Maskulisten) nun dahin zu gehen scheint, jede Offenlegung erlebter sexistischer Übergriffe für Verleumdung und entweder für das Werk "männerhassender Femifasch*stinnen" oder die Privatracheaktionen abgewiesener oder sonstwie von Männern enttäuschter Frauen zu halten. Ich finde, die "Fälle" werden oft so unaufgeregt und treffend geschildert, dass der Versuch, dies zu verleumden, den Frauen nur umso mehr recht gibt.ZITAT Deshalb hoffe ich darauf, dass alle Frauen, die sich an der öffentlichen Diskussion beteiligen, dies mit Unbeirrbarkeit und Kraft, aber auch mit Umsicht und vor allem mit fairen Mitteln tun, damit sie nicht Gefahr laufen, verleumdet zu werden. Genau das scheint gerade zu gelingen. Die "Die meinen das noch nicht bös, Frau shark"-Fraktion wird es natürlich auch weiterhin geben. Und zwar auf beiden Seiten. Vielleicht MEINEN die das auch wirklich nicht bös. Sie haben nur offenbar überhaupt gar keine Ahnung, wie widerlich ihr Gegenüber das findet. Und genau darum geht es ja auch: klar zu machen, dass es nicht nur darauf ankommt, wie es gemeint ist, sondern dass frau auch das Recht hat, etwas "nicht bös Gemeintes" widerlich zu finden. Insofern weiß ich nicht, ob ich hier den "Täter"-Begriff so angemessen finden kann. Er kommt so juristisch daher, an einer Stelle, wo es gar nicht darum geht, Strafen einzufordern (zumindest nicht auf der Stufe, auf der sich die meisten geschilderten Sexismus-Situationen bewegen). Mit Verständnis wäre uns ja viel mehr geholfen. Vielleicht fangen ja wenigstens mal ein paar Leute an, nachzudenken. Und, @shark, was deine Erlebnisse in deiner Trainingsgruppe betrifft: Falls es dir ein bisschen hilft: Ich kann dich voll und ganz verstehen. |
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Vereinfachte Darstellung | Aktuelles Datum: 04.05.2025 - 06:15 |