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Beitrag
#1
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Dreht manchmal durch... ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() Gruppe: Members Beiträge: 3.965 Userin seit: 30.10.2004 Userinnen-Nr.: 685 ![]() |
Liebe Forengemeinde
So langsam weicht der Winter dann doch dem Frühling. Die Sonne scheint, die ersten Gänseblümchen wachsen auf den Wiesen. Die Luft ist zwar noch immer kalt, aber riecht (dank diverser Pollen) anders. Das Blau des Himmels ist irgendwie weiter, die Vögel zwitschern schon mitten in der Nacht und im Gartenteich haben die Frösche bereits den ersten Laich hinterlassen. Alles in allem sollte auch ich zufrieden sein. Begonnene Projekte habe ich zu erfolgreichen Abschlüssen gebracht. Mein Praktikum war gut, das neue Semester beginnt und ich weiß, welche Vorlesungen ich besuchen werde. Ostern habe ich mit der Familie gefeiert und auch wenn diese manchmal ganz schön nervt, so ist es doch hin und wieder toll sie alle zu sehen. Die diversen Feiern, die dieses Jahr anstehen, sind in Planung und auch da läuft alles wie geschmiert. Ich engagiere mich in der Gemeinde, bin dort eingebunden, aber nicht zu sehr. Auch im Chor habe ich immer viel Spaß, eine Quelle des Glücks. Als Notenwartin weiß ich schon jetzt, welche Lieder wir demnächst singen werden und ich finde sie allesamt toll. Ich freu mich jede Woche aufs Neue auf die Proben und fiebere den Auftritten entgegen, in dem Wissen, dass auch sie geselligen Spaß bringen werden. Gestern Abend war ich bei einer Freundin zum Essen eingeladen. Wir haben zusammen gekocht, uns dabei angeregt unterhalten und viel gelacht. Die Stunden verflogen nur so, und ehe ich mich versah war es mitten in der Nacht. Ich habe mich dann irgendwann verabschiedet und bin nach Hause gegangen. Alles war gut, ich war zufrieden. Bis ich dann im Bett lag. Ich konnte nicht sofort einschlafen, habe mich fest in meine Decke gehüllt. Ganz fest. Plötzlich wollte ich nicht allein sein. Da war dieses Gefühl, dass einfach jemand da sein sollte. Ein Gefühl, dass ich in den letzten Tagen immer mal wieder mehr oder weniger gespürt habe. Nur letzte Nacht war es besonders intensiv. Ich wollte einfach in den Arm genommen werden, mich an jemanden ankuscheln können und vielleicht noch von meinem Abend erzählen dürfen. Eigentlich kenne ich das nicht anders. Die meiste Zeit in meinem Leben war ich allein und das ist die meiste Zeit auch in Ordnung so. Ich hab eine Familie die mich liebt und tolle Freunde, die vieles kompensieren. Ich könnte und sollte wohl glücklich sein. Aber ich bin es nicht, weil ein Teil von mir sich nach etwas mehr sehnt. Nach Nähe, Geborgenheit, einem gemeinsamen Alltag… Ich weiß nicht wie ich das sagen soll. Es fällt mir schwer so etwas auszudrücken. Die meisten glauben, dass es mir leicht fällt über mich selbst zu reden, oder zu schreiben, aber dem ist nicht so. Ich wiege jedes Wort ab. Und das habe ich auch gestern Abend bei dieser Freundin gemacht. Sie hat mir viele persönliche Dinge anvertraut, nicht nur gestern auch früher schon. Und jedes Mal denke ich, dass auch ich mich ihr (oder anderen FreundInnen) öffnen können sollte. Aber irgendetwas sperrt sich immer in mir. Ich habe immer das Gefühl, nicht gut genug zu sein, abgelehnt zu werden, wenn ich sage, was wirklich in mir vorgeht. Dadurch lasse ich Nähe nur bedingt zu, was dazu führt, dass ich nachts eben allein im Bett liege und sich das Gedankenkarussell dreht. Ich weiß nicht, ob ich mich verständlich ausgedrückt habe. Auch stelle ich jetzt bewusst keine Frage in den Raum. Für mich ist dies einfach ein erster zögerlicher Versuch euch an meinem Empfinden teilhaben zu lassen (vielleicht geht es der ein oder anderen ja ähnlich) und mein Inneres zu öffnen. Vielleicht ist das ja ein erster Schritt dahin, mich überhaupt zu öffnen… Danke fürs da sein (IMG:style_emoticons/default/flowers.gif) |
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Beitrag
#2
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Dreht manchmal durch... ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() Gruppe: Members Beiträge: 3.965 Userin seit: 30.10.2004 Userinnen-Nr.: 685 ![]() |
Vielen Dank für die lieben Worte (IMG:style_emoticons/default/flowers.gif)
Authentizität ist mir wichtig. Wenn ich etwas sage oder tue, dann so, dass ich auch wirklich dahinter stehen kann. Ich vertrete meine Meinung (zwar nicht immer vehement) und mache mir gern mein eigenes Bild von den Dingen. Wahrscheinlich glauben deshalb die meisten, dass es mir leicht fällt durchs Leben zu gehen. Mit einem Teil von mir bleibe ich aber immer hinter der Bühne. Dieser Teil kontrolliert und souffliert. Leben heißt für mich eben immer nur mit einem Bein da draußen zu sein. Prinzipiell ist das auch in Ordnung. Die leisen Töne (schöne Formulierung Rafaella) liegen mir mit Sicherheit einfach besser. Aber manchmal möchte ich einfach mehr. Wahrscheinlich hab ich im Moment einfach nur einen Melancholischen, weil sich der Todestag meines ältesten Bruders bald wieder jährt. Er war mein engster Vertrauter, mein bester Freund, mein großer Bruder. Mit ihm habe ich geredet, ohne nachzudenken. Bei ihm durfte ich einfach sein, musste mich nicht verstellen, durfte fluchen und schimpfen, durfte sachlich analysieren und leidenschaftlich diskutieren. Und vor allem durfte ich bei ihm auch meine schwache Seite zeigen. Wenn er mich in den Arm genommen hat, dann war das einfach echt... |
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Vereinfachte Darstellung | Aktuelles Datum: 13.05.2025 - 01:19 |