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> Gesellschaftsumbau
Sägefisch
Beitrag 11.May.2013 - 17:31
Beitrag #1


Schlaudegen.
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Mag mal wieder jemand ein großes Thema, oder haben gerade alle Liebeskummer? (IMG:style_emoticons/default/wink.gif)

Seit dem Ende des Kalten Krieges wird unsere Gesellschaft massiv umgebaut. Derzeit geht es ja sogar geradezu rasant voran, es passieren Entscheidungen von riesiger Tragweite. Die Laufrichtung dürfte den meisten eigentlich nicht so passen, beziehungsweise entspricht jedenfalls nicht den unmittelbaren Interessen der Mehrheit. Dennoch: kein Mucks.

Ich finde jedenfalls dass das eine sehr spannende Zeit ist, das reinste Lehrstück in politischer Durchsetzung. Da es mir selber gerade relativ gut geht, muss ich manchmal fast schon lächeln über die Eleganz mit der bei laufendem Betrieb demontiert und ersetzt wird. Für viele andere ist das natürlich eher bedrohlich. Viele der Gefüge, an denen entlang mein Begriff von der Gesellschaft in der ich lebe gewachsen ist, sind infrage gestellt, werden abgeschafft oder lassen Zweifel an ihrer Dauerhaftigkeit aufkommen. Ich meine hier relativ grundlegende Dinge wie den Souverän, das Solidarprinzip, möglicherweise sogar die Verfassung.

Habt Ihr noch das Gefühl in der Gesellschaft zu leben in der Ihr aufgewachsen seid?
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Sägefisch
Beitrag 17.May.2013 - 12:46
Beitrag #2


Schlaudegen.
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Nicht eine Frage an Westdeutsche sondern von einer. (IMG:style_emoticons/default/smile.gif)

Strassenkämpfer vermisse ich nicht wirklich. Und auch kein Heldentum. Natürlich ist man erstmal mit seiner Existenz beschäftigt und muss sich für diese auch anpassen.

Worum es mir geht, ganz vage: was passiert mental? Mir wird ein neues Untertanentum auf den Leib geschneidert, eine Rolle die den mir vordem lange angebotenen Bürgerbegriff also durchaus aufkündigt. Das ist in vollem Gange und wird auch offen kommuniziert. Dagegen tun kann ich wenig, ich würde sogar sagen: jenseits gewisser zugestandener Tobeecken (Petitionen, Meinungsäusserung, private Lebensgestaltung) praktisch gar nichts. Wie also verhalte ich mich innerlich dazu, will ich diesbezüglich überhaupt in die Klarheit? Oder ist man besser dran wenn einen nur die unmittelbarste Ebene interessiert, auf der das alles noch nicht so deutlich ist?

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Rafaella
Beitrag 21.May.2013 - 17:05
Beitrag #3


Freies Vögelchen
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ZITAT(Sägefisch @ 17.May.2013 - 13:46) *
Nicht eine Frage an Westdeutsche sondern von einer. (IMG:style_emoticons/default/smile.gif)

Strassenkämpfer vermisse ich nicht wirklich. Und auch kein Heldentum. Natürlich ist man erstmal mit seiner Existenz beschäftigt und muss sich für diese auch anpassen.

Worum es mir geht, ganz vage: was passiert mental? Mir wird ein neues Untertanentum auf den Leib geschneidert, eine Rolle die den mir vordem lange angebotenen Bürgerbegriff also durchaus aufkündigt. Das ist in vollem Gange und wird auch offen kommuniziert. Dagegen tun kann ich wenig, ich würde sogar sagen: jenseits gewisser zugestandener Tobeecken (Petitionen, Meinungsäusserung, private Lebensgestaltung) praktisch gar nichts. Wie also verhalte ich mich innerlich dazu, will ich diesbezüglich überhaupt in die Klarheit? Oder ist man besser dran wenn einen nur die unmittelbarste Ebene interessiert, auf der das alles noch nicht so deutlich ist?


Ich erlebe das ähnlich und würde es als Paradigmenwechsel benennen, insofern sich nicht "nur" die sozialen und ökonomischen Verhältnisse ändern, sondern gleichzeitig oder auch vorneweg das Wertesystem. Sodass Eigenschaften, Fähigkeiten und Orientierungen, die zwar immer schon was galten, aber eher sekundär, nun nach und nach zu den zentralen Kardinaltugenden werden, z. B. Wendigkeit, genannt Flexibilität, Sich gekonnt Präsentieren, Sich ständig neu erfinden können, Form wichtiger als Inhalte finden.
Das Normsystem als Überbau folgt nach Marx dem ökonomischen Unterbau - manchmal auch vorbereitend, später verschleiernd...
Ich kann btw mittlerweile die "alten Leute" nachvollziehend verstehen, die irgendwann sagen: "Das ist nicht mehr mein Land, meine Gesellschaft, mein Wertesystem", ich ahne, wie es ist, sich zunehmend fremd zu fühlen und irgendwann froh zu sein, eine Nische zu finden.
Die Alternative dazu ist und wäre: die Entwicklung nicht hinnehmen, sie hinterfragen - Sand, nicht Öl im Getriebe der Welt zu sein!

Der Beitrag wurde von Rafaella bearbeitet: 22.May.2013 - 16:29
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