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> Lesbisch sein..?, Was genau versteht ihr darunter?
mondlicht
Beitrag 10.Jul.2013 - 21:28
Beitrag #1


Filterkaffeetrinkerin
***

Gruppe: Members
Beiträge: 26
Userin seit: 18.09.2007
Userinnen-Nr.: 5.011



Mich würde mal interessieren: Wie ist eure ganz eigene Definition vom Lesbisch sein ?

Steckt ihr euch in eine Schublade…? Was sagt dieser Begriff aus?

Es gibt die „ Kinsey-Skala“ die alles was zwischen Auschließlich Homosexuell(6) und Auschließlich Heterosexuell(0) beschreibt. Die Skala geht dabei von 0 bis 6. Und X für Asexuelle.
Die Einordnung zwischen 1 bis 5 beschreibt die „ bisexuellen Erfahrungen“ dabei sind auch gedankliche ( Phantasien) gemeint.

Vielleicht ist das auch wieder ein Schubladen denken.. und vllt gibt es ja auch hier Dinge dazwischen.

Ich selbst.. habe mich in meinem Leben bis jetzt nur in Frauen verliebt…und meine Vorstellung von Beziehung kann ich mich für mich am ,, erfüllendsten`` auch nur mit einer Frau vorstellen.
Ich kann aber nicht ausschließen das ich mich nicht dennoch in einen Mann verlieben würde…
Ich kann mir nur nicht vorstellen mit einen Mann eine Beziehung zu führen.. weil mir ganz viele Dinge die ich in einer lesbischen Beziehung habe.. fehlen würden.. denke ich.. wissen kann ich es ja nicht :-)

Ich definiere mich als ,, Lesbisch“ weil ich mich bis jetzt nur in Frauen verliebt habe.. und mir auch nur so eine Beziehung vorstellen kann, in der ich glücklich werde.
Ich fühle mich besonders meiner Freundin sehr hingezogen, und ab und zu schaue ich auch anderen Frauen auf der Straße hinterher.. oder denke mir.. die hat ,, was`` und ganz besonders fühle ich mich eben ,, emotional“ Frauen hingezogen.

Nur ist es eben auch so.. das ich gemerkt habe.. das ich bestimmte Männer vom äußerlichen ganz nett finde… und auch Phantasien habe… sie aber nicht umsetzen möchte.. nicht konkret vorstellen kann. Weil für mich eh Se*.. mit Liebe und Emotionen sehr eng verknüpft sind.

Ich würde mich also als Lesbisch mit Bineigung in Hinblick der Phantasien bezeichnen.
Selbst meine Freundin.. die eindeutig lesbisch ist und auch keine Phantasien hat.. findet manche Männer attraktiv.. ich würde aber sagen und sie sagt selber, das sie eindeutig Lesbisch ist.

Von jemand anderes hab ich auch schon gehört.. sie liebt eindeutig Frauen.. und die Anziehung ist auch voll da… das sie sich trotzdem vorstellen können wenigsten einmal mit einem Mann geschlafen zu haben. Und das sie bestimmte Dinge am Mann trotz ihres Lesbisch sein, attraktiv findet.

Ich finde eben es gibt ganz viel dazwischen..
Wie findet ihr denn diese Skala..?


Mondlicht
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Herzfilz
Beitrag 15.Jul.2013 - 05:35
Beitrag #2


Naschkatze
**********

Gruppe: Members
Beiträge: 365
Userin seit: 05.02.2010
Userinnen-Nr.: 7.217



Lesbisch zu sein, oder mich als lesbisch zu verstehen, macht sich für mich daran fest, mich erst mal selbst als einen erst mal grundsätzlich weiblichen Menschen zu verstehen, der sich psychisch und sexuell vor allem von anderen, in irgendeiner Weise weiblichen Menschen angezogen fühlt.


Nachdem sich meine letzte Partnerin von mir getrennt hatte, hatte ich so eine Phase, in der ich es irgendwie noch einmal wissen wollte, und bewusst damit experimentiert habe, mich auf die Annhäherungsversuche von Männern einzulassen. Zu meiner eigenen Überraschung kam dabei heraus, dass ich mit Männern anscheinend super Spaß haben kann, vor allem, wenn ich eh schon betrunken bin und sie auch. Aber so (überraschenderweise für mich!) spannend ihre borstige Oberfläche, ihr saurer Duft sein mögen, das haptische Entzücken, das mir ein weiblicher Mensch und ihr Körper, dessen Duft und samtig-flauschige Oberfläche bereiten können, fand ich in diesen Begegnungen einfach nicht, null. Ich will nicht sagen, dass es mir in diesen Begegnungen akut fehlte (tat es nicht, und das hat mich sehr überrascht), aber gerade in einer Beziehung würde mir das auf die Dauer massiv fehlen, glaube ich. So sehr, dass ich es mir außerhalb der Beziehung suchen dürfen müsste, oder die Beziehung nicht leben könnte, wäre das nicht möglich.


Mit einem habe ich über Monate gesismst. Das war ein spannendes Spiel, ich hatte noch nie bewusst mit einem anderen Menschen so lange und so bewusst geflirtet, und es gab eine Ebene von mir, auf der ich das zu meiner eigenen Verwirrung sehr genossen habe, denn eigentlich bin ich keine Person, die flirtet; meine Beziehungen entwickeln sich erfahrungsgemäß aus Freundschaften. Verwirrt hat mich das unter anderem, weil ich es bewusst genau deshalb genoss, weil ich wusste, dass ich dabei emotional nix zu verlieren hatte; ich war in dieser Begegnung genau deshalb "safe", weil er ein Mann war und ich keine Gefahr sah, mich in ihn zu verlieben, nachdem ich gerade emotional eine Menge dadurch verloren hatte, dass meine Exfreundin sich von mir trennte und eine Beziehung mit ihrer Geliebten startete...also weil mir klar war, dass ich keine über die Affaire oder den Flirt weiter hinaus reichenden Wünsche entwickeln würde.

Irgendwann hörte es auf, er antwortete einfach nicht mehr. Wäre er eine Frau gewesen, hätte mich das verletzt. So war es eine Sache von "so what" :shrug: . Ein Spiel halt,unverbindlich, emotional gefahrlos, leicht; mit der Wucht z.B. der Renaissance verglichen, Rokoko. Mit einem Menschen, den ich als weiblich wahrnehme, hätte ich so etwas, glaube ich, nicht erleben können. Um den Verlust eines vergleichbaren, "weiblichen" Kontaktes, der soweit gediehen wäre und den ich soweit hätte gedeihen lassen, hätte ich unwillkürlich getrauert, gelitten und vielleicht sogar geweint. Bei ihm war mir das alles einfach wurst (IMG:style_emoticons/default/wink.gif) . Obwohl ich seine Küsse, die Weichheit seiner Lippen, und das Streicheln seiner Hände und deren Fingerspitzen durchaus genossen (und mich darüber gewundert, dass ich die Borstigkeit seiner Wangen und Brüste und den, ähm, durchaus sauren Duft seiner Haut genießen konnte) hatte, in der Nacht, in der wir einander begegnet waren. Da wusste jemand, wie mensch mich anfassen muss, damit ich es genießen und mich öffnen und fallenlassen kann. Das war, für Männer im Allgemeinen, sehr ungewöhnlich, und ich empfinde diesen Mann deshalb auch bis heute als eine irgendwie wohlbegründete Ausnahme.

Und letztlich, von allen Männern abgesehen und, to cut a long story short, ist es vielleicht das: Ich verliebe mich, wenn überhaupt, dann offensichtlich fast ausschließlich in Menschen, die ich als (andere, und im allerweitesten Sinn dieses Wortes) weibliche Menschen wahrnehme. Und nehme mich selbst als einen grundsätzlich (im allerweitesten Sinn dieses Wortes) weiblichen Menschen wahr, und liebe diese Menschen dann, sollten wir einander näher kommen, in diesem Sinne von gleich zu gleich. Und das ist, was es für mich begründet, mich als lesbisch zu identifzieren.

Skalen wie die von Kinsey können mir da gerne gestohlen bleiben, ohne dass ich ihre historische Wichtigkeit, auch für mich und meine eigene Selbstfindung, bestreiten wollen würde.

Der Beitrag wurde von Herzfilz bearbeitet: 15.Jul.2013 - 05:58
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