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> kündigen oder nicht?
dragonfly
Beitrag 31.Jul.2013 - 19:00
Beitrag #1


Salzstreuerin
******

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Beiträge: 97
Userin seit: 15.01.2009
Userinnen-Nr.: 6.527



Hallo zusammen,

nach sehr langer Zeit, in der ich nur still mitgelesen habe, würden mich nun eure Meinungen und Erfahrungen zu folgendem Problem interessieren.

Meinen Job übe ich jetzt seit circa sieben Jahren aus. In der Zeit gab es immer mal wieder Phasen, in denen ich kündigen wollte, weil mir meine Arbeit keinen Spaß macht und, was noch viel schlimmer ist, ich so gar keinen Sinn in ihr sehe. Den Kündigungswunsch konnte ich immer wieder beiseiteschieben und habe mich also bis heute durchgekämpft.

Inzwischen ist es aber so, dass ich nach jedem Urlaub kündigen möchte, nach jedem Ärger, den ich auf der Arbeit erlebe...sofort denke ich "ich schmeiße alles hin". Das Einzige, was mich bisher davon abhielt, ist mein starker Wunsch nach finanzieller und beruflicher Sicherheit und die tollen Kollegen die ich habe und ohne die das Ganze kaum zu ertragen wäre.

Ich würde von euch gerne erfahren, ob ihr schon Ähnliches erlebt und daraus eure Konsequenzen gezogen habt, egal ob dabei Sicherheiten aufgegeben wurden und Zukunftsängste entstanden sind.

Mir ist bewusst, dass Geld nicht alles ist und ich bin auch kein Karrieremensch, der wer weiß was erreichen möchte. Aber der Gedanke an eine eventuelle Arbeitslosigkeit und daran, dass sich so schnell vielleicht nichts Anderes finden lässt, macht mir schon Angst.

Andererseits ist die Gesundheit wichtiger als alles Andere und ich sollte vielleicht nicht allzu viel Gewicht auf meinen Sicherheitswunsch legen.

Im Moment weiß ich einfach nicht weiter. Dieses ständige Hin und Her zwischen Kündigenwollen und nicht kündigen ist einfach sehr anstrengend.

Meine Freundinnen würden mich weitestgehend in der Entscheidung unterstützen. Meine Familie würde mich glaube ich nur blöd angucken. So nach dem Motto "man kann den Job doch erstmal so lange machen bis man etwas Anderes gefunden hat" bzw. "man wäre doch blöd, wenn man heutzutage einen so sicheren Job aufgeben würde".

Würde mich sehr freuen eure Erfahrungen lesen zu dürfen!

lg dragonfly
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kahikatea
Beitrag 01.Aug.2013 - 23:48
Beitrag #2


Reisefreudige Nacht-zum-Tag-Macherin
************

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Beiträge: 2.215
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Hi dragonfly

Beim Lesen Deines Posts sind mir ein paar Gedanken gekommen:

- Was Du schreibst, liest sich für mich zumindest nach ziemlich grosser emotionaler Erschöpfung, so dass ich mich frage, ob da vielleicht eine grössere Form von Burnout dahinterstehen könnte(?). Falls es so etwas ist (und gerade, wenn Dir das nicht erst seit gestern so geht), dann wäre ich etwas vorsichtig mit der Hoffnung, dass mit einem neuen Arbeitsplatz gleich alles ok ist. Im Idealfall hätte dann zwar der bisherige Frust ein Ende. Aber wenn sich denn ein neuer Job ergibt, dann braucht der Einstieg dort erst einmal viel Energie. In ausgebranntem Zustand ohne psychische Reserven geht das nicht so gut.

- Würdest Du Dir zutrauen, für eine begrenzte Zeit die Teilzeit aufzustocken, um Dir eine finanzielle Reserve zu schaffen, so dass eine Auszeit möglich wäre? Oder führt das nur dazu, dass das sprichwörtliche Ende der Fahnenstange dann noch schneller erreicht wäre?

- Damit verbunden die Frage: Hast Du bei Deinem Arbeitgeber eventuell die Möglichkeit, einen längeren unbezahlten Urlaub zu nehmen mit der Garantie, notfalls auf Deine alte Stelle zurückzukönnen, aber auch der Möglichkeit, Dich zu erholen, in Ruhe über Alternativen nachzudenken und ggf. konkret zu suchen?

- Ohne genau zu wissen, was das "Eingliederungsmanagement" bei Deinem Arbeitgeber konkret macht(?) und was Du gerade genau machst: Hast Du die Möglichkeit, Dich bei Deinem Arbeitgeber intern auf (ggf. inhaltlich ganz andere) Stellen zu bewerben? Bei grossen öffentlichen Arbeitgebern wie Kommunen u.ä. gibt es so etwas ja teilweise. Könnte es sein, dass sie, wenn sie mit Deiner Arbeit an sich zufrieden wären, Dir vielleicht auch zusätzliche Schulungen o.ä. ermöglichen würden, wo Du im Moment "die Voraussetzungen nicht ganz erfüllst"?

Richtige "Sprung-ins-kalte-Wasser"-Erfahrungen hab' ich selbst nicht, allerdings war ich zwei mal in vielleicht etwas ähnlichen Situationen. Im ersten Fall hatte ich Jahre auf einer Stelle gearbeitet, wo ich zunehmend frustrierter war über mangelndes Fortkommen und mangelnde Perspektiven aufgrund für mich wenig erfreulicher Arbeitsbedingungen. Ins kalte Wasser bin ich geplumpst, weil mein Vertrag, der noch ein Jahr hätte verlängert werden können, nicht erneuert wurde. Das war bitter, aber auch heilsam. Anschliessend war ich knapp 1.5 Jahre ohne Stelle (und nicht arbeitslos gemeldet), was aber nur ging, weil (a) ich alle meine finanziellen Reserven dafür aufgebraucht habe (die natürlich nicht dafür gedacht waren), (b) meine Eltern mir Rückendeckung für Notfälle gegeben haben und © ich genau wusste, was ich eigentlich wollte. Das habe ich in der Zeit dann auf eigene Faust voran gebracht und dabei nicht nur mich erholt, sondern auch wieder (oder überhaupt erst richtig) Spass an meiner Arbeit entwickelt.

Im zweiten Fall war es eine ohnehin als vorübergehend geplante Stelle, bei der es leider unerwartet massive Probleme gab, so dass neben psychischer Erschöpfung auch meine körperliche Gesundheit rapide bachab ging. Den Vertrag haben wir einvernehmlich vorzeitig aufgelöst, wobei ich in dem Fall allerdings eine neue Stelle in überschaubarer Zeit schon so gut wie sicher hatte (und die Zeit bis dahin auch gerade richtig war, um gesundheitlich zur Ruhe zu kommen und Energie zu sammeln).

Wie sja auch gesagt hat: Eine Stelle ist es nicht wert, dass man sich auf ihr kaputtmacht. Aber solange sich vielleicht ein besserer Weg findet als Kündigung, würde ich noch nicht ohne Not kündigen.

Vor allem aber glaube ich, es ist hilfreich, wenn Du weisst, wo Du hinwillst, und nicht nur, wovon Du wegwillst - sowohl für Dich selbst, wie auch bei möglichen Fragen zur "Lücke im Lebenlauf" später, die dann wenigstens produtiv zu beantworten sind.

Der Beitrag wurde von kahikatea bearbeitet: 01.Aug.2013 - 23:50
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