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Beitrag
#1
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"Jeck op Sticker" ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() Gruppe: Members Beiträge: 14.613 Userin seit: 18.10.2008 Userinnen-Nr.: 6.317 ![]() |
Neulich war ich hier in meiner Stadt, dieses rheinische „Dorf“ mal bummeln. Da es Monatsbeginn war, ging ich auch in den SchwulLesbischen Infoladen. Zu Monatsbeginn erscheinen ja immer diese Regenbogenpresse, die versucht, informativ und unterhaltsam über Ereignisse der SchwulLesbischen Welt zu informieren.
In diesem Lädchen lagen so Flyer aus. Die Flyer gehören zu dieser (Vorsicht der link führt auf eine Seite, die triggern könnte)Kampagne. Ich bin darüber sehr nachdenklich geworden. Ich wusste, zwar dass es für manche Menschen sehr schwierig sein kann und kann jetzt ein Stück besser nachvollziehen, weshalb sich „hier“ so häufig zweifelnde anmelden und so zaghaft nachfragen. Irgendwie war ich aber auch ein wenig erschüttert. Ich habe mich wohl in dem „Wunschwissen“ bewegt, dass es „heute“ nicht mehr so schwierig sein kann, sich zu outen. Ich habe völlig übersehen, dass sich Ausgrenzungen wahrscheinlich nicht durch Gesetze wegregulieren lassen und mir ist mittlerweile auch aufgefallen, dass es für Jugendliche „heute“ kaum noch Freiräume gibt, wo sie sich autonom ausprobieren können. Oder auch einfach Lesben und Schwule aller Altersklassen kennenlernen können. Vielleicht war „früher“ ja doch manches „besser“? |
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Beitrag
#2
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Vorspeisenexpertin ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() Gruppe: Members Beiträge: 50 Userin seit: 21.01.2013 Userinnen-Nr.: 8.448 ![]() |
Interessantes Thema!!
ZITAT @ Rafaella: Aber was ist das nur? Woher kommt es und wie wirkt es sich auf junge Frauen und Männer aus? Hier im Forum gibt es ja auch Teilnehmerinnen, die um die 20 Jahre alt sind - vielleicht können diese uns ja etwas dazu mitteilen. Ich stell mir ein Stück weit vor, daß das, was von uns beobachtet bzw. wahrgenommen wird, vielleicht von jungen Menschen als "normal" empfunden wird, weil man es nicht anders kennt. Schlimm finde ich die Tatsache, daß die Sexualisierung so heftig geworden ist. Manch eine kann sich bestimmt noch daran erinnern, daß es noch nicht so viele Jahre her ist, daß in der Werbung die sexualisierte Darstellung von Frauen verpönt war. Das hatte scheinbar keine wirklich nachhaltigen Auswirkungen. Was bleibt: Sexualität ist nach wie vor der Renner in europäischen Gesellschaften und auch anderswo. Sie wird ständig überbetont, auch da, wo sie nicht betont wird. Für Menschen, die sich outen oder aber auf der Suche sind, was sie denn nun fühlen zu welchem Geschlecht ist es nicht wirklich unterstützend. Ich denk da an Estrellas Thread: sie ist hingegangen und hat sich direkt geoutet an ihrer Schule - leider hat sie dabei die Erfahrung gemacht, daß man sie mittelbar oder unmittelbar ausgrenzt. Scheinbar existiert immer noch ein gewisses Verständnis von "man kann sich seine se..elle Ausrichtung aussuchen" bzw. auch hier die Mentalität von "Don´t ask, don´t tell!" Ich bin um die 20 Jahre alt und versuche einfach mal, meine Eindrücke zu schildern. Diese alltägliche Sexualisierung empfinde ich, auch wenn ich es nicht wirklich anders kenne, als keineswegs normal. Ich finde es schrecklich, dass beispielsweise Werbung, die Frauen wirklich ausschließlich als Sexobjekt darstellt, als normal empfunden wird. Wenn man etwas dagegen sagt, wird man als Emanze "beschimpft" - "da soll man sich doch nicht so anstellen." (sowohl von Frauen als auch von Männern). Das andere Extrem kenne ich auch - Frauen, die sich nach kurzer Zeit von ihrem Freund trennen, sind Schlampen, während ein solches Verhalten bei Männern vollkommen normal ist (das ist aber, glaube ich, kein Phänomen von heute - meine Oma hat beispielsweise auch diese Sicht auf die Dinge. Bei Scheidungen ist grds. die Frau schuld, weil sie entweder nicht gerne kocht, sich "selbst verwirklichen" wollte oder nicht genug für den Mann da war). Auch ich empfinde diese seltsame Doppelmoral als wirklich anstrengend und unglaublich unangenehm. Ob das jedoch etwas mit den Problemen des Outings zu tun hat, weiß ich nicht.... ich habe mich erst vor Kurzem geoutet, habe lange Zeit nicht wahrhaben wollen, dass ich lesbisch bin (was sicher zumindest auch daran liegt, dass das gesellschaftlich immer noch nicht als "normal" angesehen wird). Im Endeffekt war mein Outing dann wirklich problemlos und viel unspektakulärer als ich es mir vorgestellt habe, was aber sicher auch daran liegt, dass ich unglaublich tolle Eltern habe, die mich sehr freiheitlich erzogen haben und auch immer schon einen offenen, linkeren Freundekreis hatte - die damit alle kein wirkliches Problem haben. Was ich aber als Problem sehe, ist dass das Thema Homosexualität z.B. in Schulen in keinster Weise vorkommt (zumindest bei mir nicht und von mehreren Freunden habe ich das auch so gehört) - es ist doch eigentlich unfassbar, dass das immer noch eine Art Tabuthema ist, worüber nicht gesprochen werden darf (meine Mama hat bis heute die Angewohnheit, das Wort "lesbisch" zu flüstern, was ja auch schon einiges sagt) - und hier verstehe ich wieder nicht, wie das zusammenpasst mit dieser unglaublich sexualisierten Gesellschaft.... |
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Vereinfachte Darstellung | Aktuelles Datum: 14.05.2025 - 19:34 |